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News des 9. Dezember 2009

BSN vermelden einige auf Twitter seitens nVidia verbreitete Bilder von Fermi-bestückten PCs – was wohl ein dezenter Hinweis darauf sein soll, daß nVidia inzwischen lauffähige Karten hat und nicht mehr mit Attrapen spielen muß. Weitaus interessanter sind aber die ebenfalls vermeldeten angeblichen Spezifikationen von GeForce GTX 360 & 380 auf GF100-Basis – wobei zu diesen keine Quelle genannt wurde, womit die Sache unter höchster Vorsicht zu betrachten wäre. Denn so gern wir diesen Spezifikationen und vor allen den genannten Taktraten glauben würden, so erscheinen uns diese ehrlicherweise eher als Wunschdenken denn als wirklich realisierbar. Denn mit 650/1700/2100 MHz würde eine solche GeForce GTX 280 die Taktraten einer GeForce GTX 285 (648/1476/1242 MHz) beim kritischen Shadertakt deutlich überbieten – und dies trotz verdoppelter Anzahl der Recheneinheiten, was auch ATI beim Sprung von RV790 auf RV870 nicht geschafft hat.

Zudem widerspricht dies der früheren Information, daß das Taktratenziel beim GF100-Chip bei 1600 MHz Shadertakt gelegen haben soll (was ja immer noch ziemlich viel ist) – ein Taktratenziel, welches nVidia aber anscheinend nicht einhalten wird können. Dafür spricht die lange Verzögerungszeit und auch der Umstand, daß die professionellen GF100-basierten Beschleuniger der Tesla-Serie mit maximal 1230 MHz Shadertakt antreten sollen. Hier ist kaum noch Spielraum für höhere Taktraten bei Spieler-Grafikkarten auf GF100-Basis zu sehen, denn in der Vergangenheit lagen die Taktraten von GeForce- und Tesla-Karten nie weit auseinander. Die einzige Idee, wie dies doch noch funktionieren könnte, ist daß nVidia bei den Tesla-Beschleunigern auf GF100-Basis bewußt die eher schlechteren GF100-Chips verbaut, weil man dort weniger Konkurrenz als im Markt der "normalen" Grafikkarte hat.

Trotzdem wäre es angesichts der 1230 MHz Shadertakt einer Tesla C2070 ein ziemliches Wunder, wenn nVidia bei den entsprechenden GeForce-Modellen doch noch mit Shadertaktraten von mehr als 1400 MHz antritt – viel eher wahrscheinlich ist irgendetwas in der Nähe von 1300 MHz Shadertakt. Dies dürfte – trotz nominell viel niedriger Rechenleistung als beim ATIs RV870-Chip – aber trotzdem dazu ausreichen, um dem RV870-Chip zu überrunden, denn schließlich benötigt nVidia hierfür nur einen Performancesprung von ca. 40 Prozent gegenüber der GeForce GTX 285. Eine GeForce GTX 380 sollte dazu allein aufgrund ihrer deutlich gesteigerten Anzahl an Hardware-Einheiten in der Lage sein. Aufgrund der Taktratenproblematik dürfte allerdings der Abstand zu ATI deutlich kleiner ausfallen als seitens nVidia ursprünglich geplant.

Die ComputerBase vermeldet den Marktstart der Radeon HD 4860 in China. Über diese RV790-basierte Lösung, welche sich performancemäßig zwischen Radeon HD 4850 & 4870 einordnet, wurde schon Mitte des Jahres spekuliert, im Gegensatz zu den seinerzeit vermeldeten Daten tritt die Radeon HD 4860 nunmehr mit 800 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface und Taktraten von 700/1500 MHz an. Der Chiptakt liegt somit nur unwesentlich höher als bei der Radeon HD 4850 (625/1000 MHz), allerdings hat die Radeon HD 4860 einen deutlichen Vorteil beim Speichertakt, da ATI hier GDDR5- anstatt GDDR3-Speicher verwendet. Durch den zwischenzeitlichen Marktstart der Radeon HD 5700 Serie im gleichen Preis- und Performnacesegment dürfte allerdings inzwischen weitgehend die Luft aus diesem Projekt heraus sein, zudem wird es die Radeon HD 4860 voraussichtlich wirklich nur in China zu kaufen geben.

SemiAccurate berichtet dagegen über eine weitere Karte aus der GeForce 300 Serie – welche natürlich trotzdem weiterhin auf den bekannten GT2xx-Chips basiert und damit nur die Umbennung einer GeForce 200 Karte darstellt. Genauso trifft dies auch auf die GeForce 315 zu, welche ein vollkommen identischer Wiedergänger der GT216-basierten GeForce GT 220 ist. Und als wäre es nicht jetzt schon wieder zuviel des Guten mit diesen rein umbenannten Karten, deuten sich mittels eines neuen Treibers in Form von GeForce GT 320 und 330 noch weitere Umbenennungskandidaten an (für Fermi-Modelle dürften diese Namensnennungen noch deutlich zu früh sein). nVidia fällt damit leider in eigentlich überwunden geglaubte Umbenennungs-"Traditionen" zurück, was dem Ansehen des Grafikchip-Entwicklers sicherlich nicht zuträglich ist.