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News des 10. Dezember 2009

Der Planet 3DNow! zeigt eine HP-Präsentation, welche die Namen der kommenden DirectX11 LowCost-Lösungen auf Basis des RV810-Chips ("Cedar") nennt: Radeon HD 5350 und 5570, erstere soll am 7. Januar 2010 und zweitere am 20. Februar 2010 starten. Leider gibt es nach wie vor keine Informationen zur Hardware des RV810-Chips, so daß diesbezüglich nur von dem zum RV830-Chip bekannten Angaben interpoliert werden kann. Unklar ist genauso, ob die früher erwähnte Radeon HD 5450 auf RV810-Basis nun weiterhin Teil des geplanten ATI-Portfolios ist oder aber es bei den zwei vorgenannten RV810-Lösungen bleiben soll. In jedem Fall handelt es sich aber bei diesen RV810-basierten Karten um zweifelsfreie LowCost-Beschleuniger, deren Spiele-Performance auch unter Einsteigergesichtspunkten klar zu gering ausfallen wird.

Noch nachzutragen wäre ein sehr interessanter Tests seitens AnandTech, welcher der Frage nachgeht, was für eine CrossFire-Kombination mit zwei Radeon HD 5870 Karten der bessere Mainboard-Unterbau ist: X58- oder P55-Chipsatz. Speziell diese Frage läßt sich natürlich nie ganz perfekt austesten, da diese Chipsätze unterschiedliche Prozessorensockel aufweisen und somit nicht die gleichen CPUs aufnehmen können. AnandTech haben sich der Sache versucht so gut wie es geht zu nähern und daher die jeweils benutzten Prozessoren einheitlich auf 2.93 und 4.2 GHz laufen lassen, im Test mit nur einer Radeon HD 5870 (allesamt unter 1920x1200 mit 2x Anti-Aliasing) ergaben sich hierbei durchgehend nur geringfügige Unterschiede von ein bis drei Prozent zugunsten des X58-Systems.

X58 vs. P55 Radeon HD 5870 Radeon HD 5870 CrossFire
CPU @ 2.93 GHz +1,8% +4,6%
CPU @ 4.2 GHz +1,0% +2,3%

Derselbe Test unter dem CrossFire-System mit zwei Radeon HD 5870 Karten sollte dann eigentlich größere Unterschiede offenbaren, da auf dem P55-Chipsatz nur jeweils 8 PCI Express 2.0 Lanes für die zwei Grafikkarten zur Verfügung stehen, während X58-Mainboards zwei Grafikkarten auch mit jeweils 16 PCI Express 2.0 Lanes betreiben können. Und in der Tat gab es auch einzelne Differenzen von bis zu 11 Prozent zugunsten des X58-Systems, im Schnitt der Benchmarks sind die Unterschiede aber nicht wirklich hoch: 4,6 Prozent unter 2.93 GHz Takt und nur noch 2,3 Prozent unter 4.2 GHz Takt. Dies kann jetzt kaum als zwingender Grund für ein X58-System gelten, gerade da dieses schließlich seine eigenen Nachteile mit sich bringt (teureres System und teilweise teurere CPUs mit höherer Verlustleistung).

Allerdings muß auch gesagt werden, daß die Unterschiede zwischen schneller und langsamer PCI-Express-Anbindung der Zeit erfahrungsgemäß zunehmen und zudem ein totales HighEnd-System mit gleich zwei Radeon HD 5870 Grafikkarten eigentlich immer auch mit der besten zur Verfügung stehenden Mainboard- und CPU-Technik gepaart werden sollte. Hier zeigt sich eine kleine Schwäche des P55-Chipsatzes und der Lynnfield-Prozessoren, daß deren in der CPU festverdrahtetes PCI Express 2.0 x16 Interface keine bestmögliche Anbindung von zwei oder mehr Grafikkarten zuläßt. Keine Bewandtnis haben vorstehenden Zahlen und Aussagen allerdings für die Radeon HD 5970 – da deren zwei Grafikchips sowieso nur auf einen einzigen PCI-Express-Steckplatz zugreifen, ist es von der PCI-Express-Performance her egal, ob man diese Grafikkarte auf X58 oder P55 einsetzt.

Gulli berichten über eine neue Problematik, welche der Verzicht auf dedizierte Server bei Modern Warfare 2 aufwirft: Dadurch müssen die Spieler selber die Server von ihrem Heimcomputer aus stellen und treten dann in direkte Verbindung (P2P) zu den anderen Mitspielern – mit auch dem entsprechenden Datenverkehr. Genau dieses – das Betreiben von eigenen Servern über einen normalen Internetanschluß – verbieten aber viele Provider in ihren AGBs dem normalen Heimnutzer, zum einen wegen des dabei aufkommenden hohen Traffics und zum anderen weil man dahinter oftmals Filesharing-Aktivitäten vermutet. Activision Blizzard hat hier die Nutzer also in eine hübsche Rechtsfalle geführt, denn diese Bedingungen der Internet Service Provider sind durchaus nicht aus der Luft gegriffen und damit wahrscheinlich selbst in Deutschland gerichtsfest.

Die dem Spieler aufgezwungene Entscheidung lautet hierbei also: Mit dem Risiko von Sanktionen durch den ISP leben – oder aber der gänzliche Verzicht auf Multiplayer-Partien unter Modern Warfare 2. Was allerdings – sollten sich die Fälle mehren, wo Provider ihren Kunden wegen der MW2-Serveraktivitäten mit diversen Maßnahmen bis hin zur Kündigung drohen – durchaus zu einer Sammelklage reichen könnte, denn immerhin wirbt MW2 nunmehr mit einem Feature, welches rein rechtlich viele Internetnutzer aufgrund ihrer ISP-Verträge schlicht nicht nutzen können. Zudem kann dieser Fall den Spielekäufern genauso auch vor Augen führen, daß ein Spiel ohne dedizierte Server nicht wirklich als "Multiplayer-fähig" gewertet werden kann. Andere Spielepublisher, welche diese Idee aufgreifen wollen, sollte an dieser Stelle noch einmal gründlich nachdenken.