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News des 4. März 2010

Der Heise Newsticker hat auf der CeBIT eine inoffizielle Performancemessungen mit einer GeForce GTX 470 antreten können. Details zur Hardware-Ausstattung der Karte gab es leider nicht, so daß nur die alten Gerüchte/Vermutungen bleiben, diese GF100-Version würde nur mit 448 Shader-Einheiten antreten. Als Taktraten wurden 1255 MHz Shadertakt und 1600 MHz Speichertakt genannt, wobei natürlich klar ist, daß nVidia die finalen Taktraten erst nach der CeBIT festlegen wird und daher diese Angaben nicht als in Stein gemeißelt zu betrachten sind. Dabei gilt insbesondere zu bedenken, daß bei Samples für reine Demonstrationssysteme (und dann noch auf Basis des inzwischen überholten A2-Steppings) gern mal niedrigere Taktraten angesetzt werden als sie dann die finalen Produkte haben werden.

Radeon HD 5850 Radeon HD 5870 GeForce GTX 470
3DMark Vantage, Performance 14300 17303 17156
3DMark Vantage, Extreme 6430 8730 7511
Uniengine, 4xAA 22 fps 27 fps 29 fps
Uniengine, 8xAA 19 fps 23 fps 20 fps

Trotzdem sehen die Ergebnisse der GeForce GTX 470 – auch und gerade angesichts dessen, daß es sich hier schließlich um die kleinere GF100-Ausführung handelt – schon ziemlich gut aus: Man liegt klar vor der Radeon HD 5850 und nur knapp hinter der Radeon HD 5870 zurück. Mit etwas besseren Taktraten samt einem ausgereiften Treiber ist die Radeon HD 5870 damit durch die GeForce GTX 470 schlagbar – was nicht bedeutet, daß dies so kommen wird, ist liegt halt nur im Bereich des möglichen. Damit könnte nVidia durchaus seine Zielsetzung durchbekommen, wonach die GeForce GTX 470 ein Gegner für die Radeon HD 5870 wird und die GeForce GTX 480 dann unangefochten über diesen Karten thront. Kleiner Wermutstropfen: Die Uniengine-Benchmarks zeigen erneut eine gewisse Schwäche der GF100-Karte unter 8x Anti-Aliasing, hier scheint nVidia den derzeitig klaren Vorteil ATIs auch mit dem GF100-Chip nicht gänzlich aufholen können.

Daneben hat nVidia auf der CeBIT noch einen offiziellen Test zur GeForce GTX 480 gezeigt, wo diese Karte geschätzte 30 Prozent schneller als die Radeon HD 5870 unter dem Uniengine-Benchmark war – dies würde ganz nebenbei auch zu vorstehenden Überlegungen passen. Die GeForce GTX 480 soll zudem eine TDP nahe 300 Watt haben, womit nVidia das Maximum dessen ausnutzen würde, was die verbauten Stromanschlüsse (1x pol. & 1x 8pol.) hergeben. Die GeForce GTX 470 kommt dagegen mit "nur" zwei 6pol. Stromanschlüssen daher, was deren maximale Stromaufnahme auf 225 Watt begrenzt, eine TDP in der Nähe dieses Werts ist auch bei dieser Karte anzunehmen. Auch wenn die GeForce GTX 470 damit nicht dramatisch weit weg von den ATI-Karten bezüglich des Stromverbrauchs liegt, dürfte in dieser Thematik weiterhin ein Vorteil zugunsten von ATI liegen.

Die gestern berichtete Produktidee von Shuttle mit dem "GXT" externen Grafikkarten-Gehäuse hat leider ihre Haken, wie wir inzwischen in Erfahrung bringen konnten: Denn die Anbindung erfolgt über eine PCI Express x1 Verbindung, was selbst auf dem PCI Express 2.0 Standard doch als zu wenig erscheint, um damit wirklich performante Grafikkarten ausreichend versorgen zu können. Die auf der CeBIT gezeigte Radeon HD 4650 dürfte hier geradeso das Limit dessen sein, was unter dieser schwachen Anbindung noch geht: Eine Karte des unteren Mainstream-Segments, alles schnellere wird dann durch die Anbindung ausgebremst – je schneller die Karte, umso größer der Bremseffekt. Auch scheint Shuttle das ganze nicht als offenes System zu planen, mit dem GXT-Anschluß sollen erst einmal nur einige Shuttle-Notebooks ausgerüstet werden.

So gesehen macht das ganze dann für Shuttle natürlich wieder Sinn: In diese Notebooks kommt wohl nur eine schwache integrierte Grafiklösung hinein, welcher nach dem Anschluß der externen Grafikkarte 3D-technisch durchaus deutlich auf die Sprünge geholfen werden kann, selbst nur mit einer Radeon HD 4650. Insofern passt das verhältnismäßig kleine Gehäuse, denn schnellere Grafikkarten machen mit diesem System doch keinen rechten Sinn. Und einen Vorteil hat das Shuttle-System in jedem Fall: Es werden im externen Gehäuse Desktop-Beschleuniger verbaut und nicht wie bei den bisherigen XGP-Angeboten Mobile-Grafikchips, was einen vernünftigen Preispunkt erwarten läßt. Trotzdem wäre es natürlich schöner gewesen, wenn Shuttle eine bessere Anbindung gewählt hätte, weil so bleibt das ganze doch wieder nur auf Mainstream-Performance beschränkt.