31

News des 31. März 2010

Laut Fudzilla kommt die zweite Welle an GeForce GTX 470/480 Auslieferungskarten erst Anfang Mai. Die erste Welle, welche am 12. April bei den Händlern zu bekommen sein soll, dürfte wahrscheinlich schon allein durch die Vorbestellungen aufgefressen werden, da es sich hierbei nur um eine niedrige fünfstellige Stückzahl an Karten handeln soll – weltweit wohlgemerkt. Wie groß die zweite Welle sein wird, ist unklar – gut möglich, daß auch diese noch an den dann aufgelaufenen Vorbestellungen scheitert und daß eine echte Lieferfähigkeit der GeForce GTX 470 & 480 auch im Mai noch nicht gegeben sein wird. Andererseits bleibt abzuwarten, ob sich die Bestellungen bei nVidia wirklich so gut entwickeln wie "seinerzeit" beim Launch von Radeon HD 5850 & 5870 – wenn man sich die ersten Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage so ansieht, dann ist da nicht wirklich der große Run auf die neuen nVidia-Karten herauszulesen. Allerdings könnten die anfänglichen Liefermengen selbst nur zur Bedienung der eingefleischten nVidia-Fans zu klein sein und GeForce GTX 470 & 480 somit ein ähnliches Nicht-Lieferbarkeits-Drama wie bei Radeon HD 5850 & 5870 drohen.

Golem haben sich nochmals explizit mit der Geräuschkulisse der GeForce GTX 480 beschäftigt, dieser kann man mittels eines angebotenen Videos auch selber lauschen. Dabei stellten sich auch einige Unterschiede in der Beurteilung gegenüber der Radeon HD 5870 ein: So ist die GeForce GTX 480 vor allem laut durch deren Luftumschlagsgeräusch, störende Frequenzbereiche sind dagegen weniger zu verzeichen. Das starke Luftumschlagsgeräusch kann jedoch gemindert werden – durch eine gute Kühlung des Grafikchips beispielsweise mittels Gehäuselüftern, denn dann muß der Grafikkarten-Lüfter nicht mehr so laut aufdrehen. Sehr interessant ist zudem die Anmerkung, daß man auf dem offen liegenden Kühlkörper der GeForce GTX 480 auch problemlos einen weiteren Gehäuselüfter anbringen kann. Diese Maßnahme war laut Golem von deutlichem Erfolg gekrönt, der karteneigene Lüfter lief erheblich langsamer, so daß die GeForce GTX 480 mit diesem Zusatzlüfter subjektiv nur noch halb so laut war. Bei der GeForce GTX 480 kann also eine gute Kühlung Wunder bewirken – was nur Aufforderung an die Grafikkartenhersteller sein kann, so schnell wie möglich mit eigenen Kühlkonstruktionen für die GeForce GTX 470/480 Karten anzurücken.

Die PC Games Hardware zeigen ein YouTube-Video, welches eine real nachgebildete Gestensteuerung auf dem PC ähnlich wie in "Minority Report" demonstriert. So etwas wird gern als das "Next Big Thing" gefeiert und zugegebenermaßen mag dies im Film auch optisch sehr ansprechend rüberkommen – interessant ist aber zugleich auch, daß sich kaum jemand Gedanken über die praktischen Folgen einer solchen Steuerung macht: Denn welcher Büro-Arbeiter will wirklich den ganzen Tag über so seinen Computer bedienen müssen?! Für Spezialfälle mag eine Gestensteuerung ihre Vorteile haben, aber im gewöhnlichen Arbeitsalltag geht es weit weniger um den schönen optischen Effekt, sondern um die insgesamte Effektivität einer Steuerung – und da fallen Steuerungen mit hohem haptischem Aufwand automatisch aus dem Raster, weil diese aus reinen Ermüdungsgründen heraus niemand einen ganzen Arbeitstag über schnell und präzise bedienen kann. Viel eher interessanter als zukünftiges Eingabekonzept dürfte da die Sprachsteuerung sein, auch wenn bei dieser noch so manches Hindernis auf dem Weg zu echter Alltagstauglichkeit zu überwinden ist.

Im Bereich der IT-Sicherheit passieren derzeit mal wieder "lustige" Sachen: Zuerst wurden die Webseiten des Bundesumweltamt gehackt und diese verteilten dann den ZeuS-Trojaner an nichtahnende Surfer – und dann findet ein Sicherheitsexperte eine Schwachstelle in den aktuellen PDF-Readern, welche allerdings nicht auf einem Fehler, sondern auf einer expliziten Funktion des Adobe Readers basiert. Wie schon bei den üblichen PDF-Schwachstellen, welche zum größten Teil auf der Ausnutzung der Scriptfunktionalität des Readers basieren, handelt es sich hierbei um eine Funktion, welche von 99 Prozent der Anwender nie benutzt werden wird – womit die Frage in den Raum gestellt werden darf, wieso Adobe hier nicht über seinen Schatten springt und endlich einmal den Reader um all diesen unnützen, aber potentiell hochgefährlichen Ballast entschlackt (im Zweifelsfall kann man ja zwei Reader-Versionen anbieten, eine einfache und eine mit Zusatzfunktionen). Derzeit macht es jedenfalls gerade Adobe den Programmierern von Schädlings-Software viel zu einfach: Deren Software (PDF-Reader, Flash & Shockwave) ist nahezu so weit verbreitet wie Windows selber, wird aber nach wie vor mit unsicheren Standardeinstellungen ausgeliefert und es existiert trotz ständig neuer gefundener Sicherheitslücken noch kein überzeugendes Update-Konzept seitens Adobe.

Gemäß dem Heise Newsticker hat eine Jury in den USA zweitinstanzlich die UNIX-Urheberrechte der Firma Novell zuerkannt und damit die (selbsternannten) Ansprüche von SCO zurückgewiesen. SCOs Kampf um die UNIX-Urheberrechte, welche man vorgeblich gegenüber Linux-unterstützenden Firmen in Form von Forderungen nach Lizenzzahlungen durchzusetzen versuchte, war uns ab dem Start des Streits anno 2003 die eine oder andere News-Meldung wert – wenngleich sich das Thema dann mit der Zeit auch totgelaufen hatte, da die Absurdität der SCO-Behauptungen schnell offensichtlich wurde. Wirklich am Ende ist der Streit mit dem jetzigen Urteil zwar noch nicht, da sich SCO weiterhin nach Kräften zu wehren versucht. Da das Unternehmen aber schon im Konkursverfahren ist, bleiben SCO nicht mehr wirklich viele Möglichkeiten übrig, der Fall dürfte dann irgendwann im Sande verlaufen – mit (vor allem anfänglich) viel Medienwirbel, enormen Gerichtskosten und letztlich ohne irgendeinen Gewinn für alle beteiligten Seiten.