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News des 13./14. Mai 2010

Ein inzwischen nicht mehr verfügbarer Artikel auf der chinesischsprachigen Webseite eNet lieferte kurzzeitig einige Spezifikationen und Performance-Werte zur GeForce GTX 465, ein paar Bilder hiervon sind weiterhin bei Expreview zu besichtigen. Danach läßt sich erst einmal bestätigen, daß es diese GeForce GTX 465 tatsächlich gibt – und daß diese doch GF100-basiert ist. Im genauen tritt diese Grafiklösung mit 352 Shader-Einheiten, 44 Textureneinheiten, 32 ROPs und einem 256 Bit DDR Speicherinterface an, die Taktraten sind bezüglich Chip- und Shader-Takt gleich zur GeForce GTX 470, der Speichertakt ist allerdings etwas niedriger. Damit ist natürlich nicht viel Staat zu machen, die Rechenleistung dieser GeForce GTX 465 liegt bei nur 79 Prozent des Niveaus der GeForce GTX 470, bei der Speicherbandbreite sind es auch nur 77 Prozent.

GeForce GTX 465 GeForce GTX 470 GeForce GTX 480
Chipbasis nVidia GF100, ca. 3000 Millionen Transistoren in 40nm auf ca. 529mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 3 Raster Engines, 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 4 Raster Engines, 448 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 4 Raster Engines, 480 Shader-Einheiten, 60 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten 607/1215/1603 MHz 607/1215/1674 MHz 700/1401/1848 MHz
Speicher 1024 MB GDDR5 1280 MB GDDR5 1536 MB GDDR5
TDP 200W 215W 250W
Preisbereich ca. 280 Euro 320-350 Euro 470-500 Euro

Dies ist ein etwas größerer Unterschied als zwischen GeForce GTX 470 und 480, wo die GeForce GTX 470 bei immerhin 87 bzw. 75 Prozent der Spezifikationen der GeForce GTX 480 liegt. Andererseits kratzt die GeForce GTX 470 regelmäßig am Leistungsniveau der Radeon HD 5870, so daß die GeForce GTX 465 mit diesen Zahlen die Radeon HD 5850 zwar nicht erreichen, aber dieser wohl nahekommen sollte. Insgesamt sollte sich also eine Performance der GeForce GTX 465 von zwischen Radeon HD 5830 und 5850 ergeben – was auch halbswegs zu den wenigen vorliegenden Performance-Werten passt. Und sofern die GeForce GTX 465 preislich nicht gerade überhalb der Radeon HD 5850 herauskommt, passt die Sache durchaus zur bisherigen nVidia-Strategie. Unklar ist nun allerdings, was mit der GeForce GTX 460 und gerade deren kürzlichen Listungen passiert: Wir würden ja vermuten, daß mit diesen Listungen eigentlich die GeForce GTX 465 gemeint ist, welche von nVidia schlicht kurzfristig von "GeForce GTX 460" zu "GeForce GTX 465" umbenannt wurde.

Fudzilla hingegen gehen davon aus, daß es extra zur GF100-basierten GeForce GTX 465 weiterhin eine GeForce GTX 460 geben wird, welche dann GF104-basiert sein soll. Dies wäre bezüglich der Namenswahl in jedem Fall deutlich plausibler als umgedreht, da der GF100-Chip trotz der deutlichen Abspeckungen bei der GeForce GTX 465 wohl immer schneller sein wird als der GF104-Chip. Allerdings kann nicht bestätigt werden, daß nVidia den GF104-Chip wirklich überhaupt in die GeForce-GTX-400-Serie hineinnimmt, frühere Informationen haben für diesen Chip eigentlich eine eigene Nummernserie (GeForce GTS 4xx) vorgesehen. In jedem Fall scheint nunmehr sicher, daß die GeForce GTX 465 die erwartete dritte Variante des GF100-Chip darstellen wird, welche zum Computex-Start in den Handel gehen soll. Was mit dem GF104-Chip und dessen einzelnen Grafikkarten-Varianten wird, bliebe abzuwarten, da diese Karten nicht vor dem späten Juni auslieferungsreif sind.

Mit der Vorlage von nVidias Quartalszahlen läßt sich nunmehr auch die Geschäftszahlen-Tabelle der drei großen Chipanbieter vervollständigen: Danach hat auch nVidia mit einem Umsatz von gut einer Milliarde US-Dollar und einem gutem Gewinn von 138 Millionen Dollar wiederum ein gutes Quartalsergebnis erzielt – was insbesondere daran deutlich wird, daß dieses Quartal noch etwa besser ist als das vorhergehende vierte Quartal 2009, obwohl das vierte Jahresquartal üblicherweise immer für die besten Umsätze steht. Beachtenswert bei der Insgesamtbetrachtung ist zudem, daß nunmehr alle drei Chipanbieter die jeweils letzten zwei Quartale mit klar positiven Zahlen abgeschlossen haben – ein Zustand, denn es zuletzt jahrelang nicht gab und welcher doch deutlich auf eine schnelle Erholung der Geschäfte im IT-Segment schließen läßt.

AMD Intel nVidia
(Mio $) Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn
Q4/06 1773 -527 9694 1501 879 164
Q1/07 1233 -363 8852 1610 844 132
Q2/07 1378 -332 8680 1278 935 173
Q3/07 1776 -396 10090 1860 1116 236
Q4/07 1770 -1772 10712 2271 1200 257
Q1/08 1487 -234 9673 1443 1153 177
Q2/08 1362 -569 9470 1601 893 -121
Q3/08 1797 122 10217 2014 898 62
Q4/08 1162 -1274 8226 234 481 -148
Q1/09 1177 -308 7145 647 664 -201
Q2/09 1184 -249 8024 -398 777 -105
Q3/09 1396 -77 9389 1856 903 108
Q4/09 1646 1288 10569 2282 983 131
Q1/10 1574 257 10299 2442 1002 138

Acer als bisheriger Unterstützer von ATIs XGP-Lösung für externe Grafikkarten hat sich gegenüber dem TechRadar nunmehr deutlich kritisch gegenüber dieser Technologie ausgesprochen: Zwar ist man prinzipiell weiter an externen Grafiklösungen interessiert, XGP würde dem Nutzer aber derzeit keine ausreichenden Vorteile bieten. Prinzipiell kann man dieser Einschätzung zustimmen – allerdings konnte man diese auch schon bei der Ankündigung von XGP vor gut zwei Jahren treffen, denn so wie XGP derzeit angewendet wird, ergeben sich nun einmal nur eher geringe Vorteile für den Anwender. Letztlich haben die Notebook-Hersteller sich beim Thema XGP zu sehr davon treiben lassen, einen exklusiven Vorteil ihrer eigenen Produkte bieten zu wollen – und AMD hat dem ganzen seltsam unbeteiligt zugesehen, anstatt zum Vorteil von ATI/AMD einen breitflächigen Standard zu forcieren.

So würden die Notebook-Hersteller mit XGP gern Notebooks mit externer Grafiklösung kreiieren, welche nur als ein Produkt zusammen funktionieren – wo also weder die externe Grafikbox an anderen Notebooks funktioniert noch das entsprechende Notebook mit anderen externen Grafiklösungen. Und dafür will man dann natürlich auch einen happigen Preis wegen der Exklusivität des Produkts ansetzen – womit man aber gerade gegen die Vorteile arbeitet, welche ein breiter Standard für externe Grafiklösung haben könnte. Der Vorteil für den Anwender an einer solchen Ausführung ist dann eben nahezu nicht vorhanden: Es existiert schlicht kaum ein Unterschied dazu, die externe Grafiklösung einfach ins Notebook selber einzubauen – weder bei der Performance (die bisherigen externen Grafiklösungen waren allesamt Niveau unterer Mainstream), noch bei der Akkulaufzeit (bei einem guten Powermanagement läuft zu 95% der Zeit die integrierte Grafiklösung und die extra Grafik nur dann, wenn sie wirklich benötigt wird).

Allenfalls das Notebook-Gewicht kann durch die Auslagerung der extra Grafik in eine externe Box etwas niedriger ausfallen – nicht gerade der Punkt, weswegen man jetzt besonders viel Geld ausgeben würde. So gesehen hat Acer durchaus recht mit der Aussage, XGP würde derzeit keine entscheidenden Vorteile für den Konsumenten bringen. Denn dafür müsste man sich auf Gebiete vorwagen, welche mit Mobile-Grafiklösungen gerade nicht mehr möglich sind: Als erstes fallen einem da die HighEnd-Beschleuniger des Desktop-Segments ein, welche es im Mobile-Segment nicht gibt. Zwar liefern ATI und nVidia eine Mobility Radeon HD 5800 Serie bzw. eine GeForce GTX 280M/285M für das Mobile-Segment aus, darunter verbergen sich allerdings viel kleinere Beschleuniger als im Desktop-Segment üblich: Bei der Mobility Radeon HD 5800 Serie wird der RV840/Juniper-Chip der Radeon HD 5700 Serie benutzt und bei GeForce GTX 280M/285M der G92-Chip der GeForce 9800 GTX/+ und GeForce GTS 250.

Und desweiteren wäre eine allgemeine Aufrüstbarkeit interessant: Sowohl in der Form, als daß möglichst viele Notebooks mit XGP-Port ausgerüstet verkauft werden, als auch in der Form, daß die externen Grafikgehäuse nicht fest mit der Auslieferungs-Grafikkarte verdongelt sind, sondern daß man in diese eine beliebige Grafikkarte des Desktop-Segments einsetzen kann. Letzteres würde dann auch den Zusatznutzen bieten, daß man auf die günstigeren Modelle des Desktop-Segments zurückgreifen kann, während Mobile-Beschleuniger durchaus auch mal das Doppelte dessen kosten können, was eine gleichwertige Desktop-Grafikkarte kostet. Wenn ATIs XGP diese (sehr wohl möglichen) Vorteile bieten würde, wäre der Erfolg dieser Technologie nahezu garantiert – und AMD hätte zudem ein Alleinstellungsmerkmal, welches Intel aufgrund fehlender leistungsfähiger Grafikbeschleuniger derzeit gar nicht kontern könnte.

Insofern ist es nach wie vor sehr verwunderlich, wieso AMD nicht dieses Feature – notfalls auch ohne direkte Unterstützung der Notebook-Hersteller – nicht endlich einmal offensiv durchsetzt. Aber vermutlich fürchtet man um die Einnahmen aus dem Geschäft mit den Mobile-Grafiklösungen (welche wie gesagt zu deutlich höheren Preisen weggehen als Desktop-Grafikkarten) und nimmt hier lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach mit. Aus dieser Positionierung heraus wird sich aber nie etwas bei externen Grafiklösungen bewegen – und teure Speziallösungen, die nur mit einem Notebook funktionieren und weder aufrüstbar noch besonders leistungsfähig sind, holen wirklich niemanden mehr hinter dem warmen Ofen hervor.

Gemäß Golem scheint AMD für seine kommende Fusion-Baureihe von Prozessoren mit integrierter ATI-Grafiklösung auch bei TSMC fertigen lassen zu wollen – neben allerdings weiterhin GlobalFoundries als hauptsächlichem Chipfertiger von AMD. Unklar ist derzeit allerdings noch, was TSMC da fertigt: Da bekannt ist, daß TSMC für AMD in der 40nm Bulk-Fertigung herstellen will, bietet sich hierfür zum einen das komplette Bobcat-Design an, welches von AMD bisher nicht explizit als 32nm-Design spezifiziert wurde (im Gegensatz zu den Llano- und Bulldozer-Designs, welche sicher in 32nm kommen werden). Eine andere Möglichkeit wäre die Fertigung der reinen Grafikeinheiten von Bobcat und Bulldozer, schließlich hat TSMC hierbei über die ATI-Schiene schon reichlich Erfahrung.

Zum Thema der WLAN-Verschlüsselung ist uns in der letzten News ein heftiger Fehler passiert – es gibt natürlich keinen Unterschied zwischen dem Passwort für die WLAN-Verschlüsselung und eigentlichen Zugangs-Passwort ins WLAN-Netz, dieses Passwort ist immer dasselbe. Zwar ist es möglich, nur ein Zugangs-Passwort zu setzen und auf die WLAN-Verschlüsselung selber zu verzichten – aber sobald eine WLAN-Verschlüsselung aktiv ist, ist gleichzeitig auch das Zugangspasswort entsprechend gesetzt, womit niemand mehr ohne dieses Passwort surfen kann. Ein zweites mögliches Passwort ist dann nur noch daß des WLAN-Routers, welches natürlich ebenfalls geändert werden sollte, da das sonst geltende Standard-Passwort im Router-Handbuch steht und somit faktisch öffentlich ist. Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler.

Shortcuts: In unserem Forum gibt es einen ganz interessanten Erfahrungsbericht über den Erfolg einer Staubreinigung bei einer Grafikkarte: Diese lief danach gleich einmal zwischen fünf und acht Grad kühler als vorher – was durchaus als Anregung verstanden werden kann, seinen (kompletten) PC ab und zu einer entsprechenden Reinigung zu unterziehen. Bei MadShrimps hat man sich die Overclocking-Skalierung eines Phenom II X6 1090T zum einen unter starker Spannungszugabe und zum anderen unter heftiger Absenkung der Umgebungstemperatur angesehen: Der Spitzenwert von 5902 MHz CPU-Takt wurde dabei natürlich nur unter 1,8V CPU-Spannung und -180°C Umgebungstemperatur erreicht. Interessant zudem der Vergleich mit Spitzen-Übertaktungen von Phenom II X4 Prozessoren: Danach läßt sich AMDs Sechskerner nahezu genauso gut übertakten wie die Vierkern-Prozessoren von AMD, welche wegen der geringeren Chipfläche diesbezüglich eigentlich klar im Vorteil sein sollten.