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News des 7. Oktober 2010

Bei Legit Reviews hat man den interessanten Vergleich Radeon HD 5770 CrossFire gegen GeForce GTS 450 SLI angetreten. Beide Karten liegen in einem ähnlichen Preis- und Performancefeld, mit einem gewissen Vorsprung für die AMD-Lösung – aber nVidia hat dafür Vorteile bei der SLI-Skalierung. Letztere läßt sich mittels des Artikels von Legit Reviews gut belegen, das SLI-Gespann skalierte zwischen zwei und einer Karte um 88,9 Prozent, das CrossFire-Gespann nur um 78,4 Prozent. Allerdings reichte dies in der Gesamtrechnung noch nicht aus, um die GeForce GTS 450 SLI vor die Radeon HD 5770 CrossFire zu plazieren – allenfalls der Abstand dieser beiden Karten wurde geringer. Die bessere SLI-Skalierung bringt nVidia also nur bei wirklich gleich schneller Ausgangslage voran, ist aber nicht so bedeutend, um den Nachteil einer vom Start weg langsameren Grafikkarte wieder ausbügeln zu können.

Daneben kommt trotz der wie gesagt nahezu gleichen Performance es zu völlig unterschiedlichen Urteilen über den Sinn von SLI & CrossFire bei diesen Karten: Im Fall der GeForce GTS 450 SLI steht mit der GeForce GTX 460 1024MB eine ähnlich schnelle einzelne Grafikkarte zur Verfügung, deren Preispunkt auch perfekt zu deren Performance passt – hier lohnt sich der SLI-Verbund kaum bis gar nicht. Im Fall der Radeon HD 5770 CrossFire sieht dies angesichts des gesunkenen Preises dieser Karten (ab 119 Euro) schon ganz anders aus: Die Performance eines CrossFire-Verbunds der Radeon HD 5770 erreicht eine Radeon HD 5870 gerade so – und die ist mit ab 290 Euro noch wesentlich teurer. In diesem speziellen Fall wäre ein CrossFire-Verbund von kleineren Grafikkarten durchaus mal lohnend – wäre, weil der kommende Barts-Chip eine neue Preissituation schaffen wird und man bei einem Kaufinteresse in diesem Preisbereich diese paar Tage sicherlich abwarten sollte.

Wie die CPU-World mittels einer neu aufgetauchten Intel-Roadmap zeigt, werden die Core-2-basierten Prozessoren im Jahr 2011 auslaufen. Das Tempo ist dabei nicht bei allen Prozessoren gleich – für einige Prozessoren gibt es schon konkrete Auslaufdaten, für andere nur eine Notiz, welche auf ein in einiger Zeit kommendes Auslaufdatum hinweisen. Generell betrachtet will Intel aber die Core-2-Linie irgendwann im Jahr 2011 einmal komplett aus dem Programm genommen haben, da in diesem Jahr mit Sandy Bridge eine neue CPU-Architektur ansteht und Intel natürlich ungern gleich drei CPU-Architekturen gleichzeitig im Angebot hat. Mittels kleinerer Hardware-Versender und auch dem Markt an Gebrauchware dürfte es die im Sockel 775 antretenden Core-2-basierten Prozessoren aber noch lange zu kaufen geben, dies dürfte wohl das kleinere Problem sein.

Das größere Problem für den Sockel-775-Nutzer ist, daß Intel natürlich keineswegs die Preise der dann auslaufenden Prozessoren senken, sondern diese vielmehr auf den zumeist unattraktivem aktuellen Preisstand belassen wird. Die bewußte Kalkulation hinter diesem Vorgehen ist, daß somit das Aufrüsten im Rahmen des Sockels 775 unattraktiv sein und die Anwender besser zum Erwerb einer neueren Plattform animiert werden sollen. Und in der Tat ist dies insbesondere im QuadCore-Bereich zutreffend: Der Erwerb eines (wirklich) schnellen Core-2-basierten Vierkern-Prozessors kostet über 200 Euro, während der oftmals schnellere Core i5-750 als reine CPU günstiger kommt und somit noch etwas Geld übrigbleibt für das benötigte neue Mainboard und den zumeist benötigten neuen DDR3-Speicher. Rein vom Preis/Leistungsverhältnis der CPUs selber sind die Core 2 Quad Prozessoren nahezu durchgehend viel zu teuer – aber da sie trotzdem gekauft wurden und werden, kann sich Intel deren Preislagen leisten.

Im Zweikern-Bereich ist die Lage nicht ganz so schlecht, dort gibt es mit der zuletzt immer wieder erweiterten Pentium E Serie ganz performante und vor allem günstige Sockel-775-Angebote, denen die bisherigen Zweikern-Prozessoren auf Nehalem-Basis zwar bei der Performance etwas voraus sind, dies aber durch ein überzeugendes Preis/Leistungsverhältnis der Pentium E Serie wieder mehr als aufgewogen wird. Und da das Preis/Leistungsverhältnis im Zweikern-Bereich eine größere Rolle spielt, sind hier die Pentium E Modelle sogar vorn zu sehen – was wohl auch dazu führen wird, daß Intel diese noch mit am längsten innerhalb der Core-2-Serie im Angebot behalten wird. Möglicherweise wird der Pentium E gar erst von Bord gehen, wenn Intel ein ähnliches Angebot im Rahmen der Nehalem- oder Sandy-Bridge-Architektur auf die Beine gestellt hat. Daß der Atom-Prozessor diese Aufgabe schultern kann, dürfte dagegen eher unmöglich sein, selbst nicht nach deutlichen Verbesserungen.