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News des 11. Januar 2011

Nachzureichen zur gestrigen Meldung zur Radeon HD 6990 wäre noch die Anmerkung seitens Fudzilla über eine mögliche weitere DualChip-Grafikkarte von AMD auf Basis des RV940/Barts-Chips. Falls AMD tatsächlich so etwas plant, könnte es hochinteressant werden, denn im Gegensatz zum RV970/Cayman-Chip muß AMD den RV940/Barts-Chip im DualChip-Verbund nicht limitieren, um die Verlustleistungsgrenze von 375 Watt nicht zu überschreiten. Wenn dann also ein RV970/Cayman-Gespann mit abgespeckten Hardware-Daten und geringeren Taktraten gegen ein RV940/Barts-Gespann ohne irgendwelche Abspeckungen antritt, könnte es knapp werden, daß das RV970/Cayman-Gespann in diesem Vergleich überhaupt einen beachtbaren Vorteil erzielt. Sicherlich wird ein RV970/Cayman-Gespann immer irgendwie vorn liegen, aber wenn die Abstände eher gering sind, könnte der RV940/Barts-Chip der bessere Weg zu einer DualChip-Lösung sein.

TweakPC berichten über Gerüchte, nVidia hätte für die GeForce GTX 560 einen Listenpreis von 279 Dollar angesetzt. Dies ergibt allerdings nicht 216 Euro, sondern runde 257 Euro, weil US-Listenpreise immer ohne Mehrwertsteuer genannt werden – schließlich ist diese je nach US-Bundesstaat unterschiedlich. Und auch die These, daß US-Listenpreise meistens 1:1 Euroland-Listenpreise ergeben, stimmt so nicht mehr – das war mal zu Zeiten eines Dollar/Euro-Kurses von 1,15 bis 1,25, heutzutage mit mehrjährigen Kursen überhalb 1,30 Dollar/Euro (und teilweise weit mehr) wird doch in aller Regel ein extra Euroland-Listenpreis gebildet. Dieser könnte bei der GeForce GTX 560 somit bei 259 Euro liegen – was uns aber immer noch als recht viel erscheint: Denn es wird schwer für diese Karte, sich von der Performance her mit der Radeon HD 6950 2GB anzulegen, welche derzeit schon für 250 Euro zu haben ist.

Eher ein Kontrahent für die 1GB-Karte GeForce GTX 560 wäre die Radeon HD 6950 1GB, zu welcher derzeit allererste Listungen in Form einer Sapphire-Karte auftauchen. Allerdings ist derzeit noch kein preislicher Vorteil dieser Karten zu sehen – der beste Preis liegt gerade einmal bei 245 Euro, wofür man mit einigem Suchen sogar eine 2GB-Ausführung bekommen kann. Und selbst rein Sapphire-intern – also im Vergleich derselben Sapphire-Karte einmal mit 1GB und einmal mit 2GB Grafikkartenspeicher – ergibt sich derzeit nur eine Preisdifferenz von 2 Euro und damit nichts, was die 1GB-Ausführung in irgendeiner Form lohnenswert machen würde. Allerdings dürfen sich im Laufe weiterer Listungen und dann auch der echten Verfügbarkeit dieser Karten schon bessere Preise ergeben, das Potential liegt wie gesagt bei 30 bis 50 Euro weniger als bei der regulären 2GB-Version. Rechnet man defensiv mit 30 Euro weniger, dann sollte eine Radeon HD 6950 1GB auf Preise ab 220 Euro kommen – und das wäre dann auch dieser Preispunkt, wo die 1GB-Karte GeForce GTX 560 hin müsste, um attraktiv zu sein.

Wie Golem in Bezug auf das neue Lizenzabkommen zwischen Intel und nVidia berichten, sind die Lizenzen für einige Intel-Chipsätze hierbei nicht enthalten – vermutlich handelt es sich dabei um die Lizenzen für die neuen Intel-Chipsätze zur Unterstützung der Nehalem- und Sandy-Bridge-Prozessoren, da nVidia nach eigenem Bekunden ja sowieso keine entsprechenden Mainboard-Chipsätze mehr auflegen will. Ebenfalls nicht enthalten – was allerdings von Anfang an klar war – ist eine x86-Prozessorenlizenz, welche nVidia schließlich sowieso nie von Intel erhalten hätte. Wie bekannt, will nVidia aber auch hier einen anderen Weg gehen – und zwar den der ARM-Prozessoren: Mittels des "Project Denver" will man ein ARM-Design erstellen, welches den kompletten PC-Bereich bis hin zu Servern abdecken und somit Intel auch ohne x86-Prozessoren im CPU-Markt angreifen können soll.

Shortcuts: HT4U führen noch einmal etwas genauer aus, was Lucids Virtu-Technologie zum gleichzeitigen Betrieb von integrierter Sandy-Bridge-Grafik und extra Grafikkarte alles kann – und das ist doch recht interessant. Overclockers berichten über den Marktstart von Intel-basierten Mainboards von Sapphire. Nur zum Verständnis: Zu Zeiten, wo ATI seine Grafikkarten ausschließlich unter eigenem Logo vertrieb, war Sapphire der (zumeist unbekannte) Herstellungspartner von ATI-Grafikkarten und nach der Öffnung von ATI für andere Grafikkartenhersteller schwung man sich schnell zum größten Hersteller von ATI- und nun AMD-Grafikkarten auf, später kamen dann auch AMD-Mainboards hinzu. Der Schritt hin zu Chips anderer Hersteller ist für Sapphire also etwas ganz besonderes und kommt sicherlich unerwartet, auch wenn es sich derzeit nur auf Mainboard-Chipsätze von Intel bezieht.

Die PC Games Hardware berichtet über fernöstliche Tests, welche erstaunlicherweise der Vorabversion des Service Pack 1 für Windows 7 eine höhere Grafikchip-Performance zusprechen. Wenn man sich diese Tests allerdings ansieht, wird man feststellen, das seltsamerweise nur GeForce GTX 460 und Radeon HD 5750 mit Vorteilen im Rahmen von 10 bis 15 Prozent reagieren, GeForce GTS 450 und Radeon HD 6850 aber im Rahmen der Meßgenauigkeit durchgehend die gleiche Performance bieten. Der Schluß aus diesen Ergebnissen kann eigentlich nur sein, daß es sich hierbei um Meßfehler handeln sollte, weil bei einer echten Performancesteigerung dann alle Karten diese Steigerung zeigen müssten. Und daß Fernost als Quelle immer wackelig ist, beweisen ausdrücklich Expreview, welche die im November kursierende gefälschte Folie zur Radeon HD 6990 jetzt neu als (ernsthaft gemeinte) Newsmeldung bringen ;).