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News des 22./23. Januar 2011

Die letztwöchentliche Umfrage lief zum Thema der PhysX-Verbreitung und brachte in dieser Hauptfrage ein recht ausgegliches Ergebnis: Laut den bei der Umfrage aufgelaufenen Zahlen können 48 Prozent der Umfrageteilnehmer auf PhysX zurückgreifen und 52 Prozent nicht – ein Ergebnis, welches wohl ziemlich exakt den Anteil der unter unseren Lesern im Umlauf befindlichen AMD- und nVidia-Beschleuniger wiederspiegelt. Denn darüber (über die reguläre Grafikkarte) wird PhysX noch zur übergroßen Mehrheit gelöst – 86 Prozent der PhysX-Nutzer lassen PhysX über die reguläre nVidia-Grafikkarte laufen, nur 14 Prozent setzen auf einen extra PhysX-Beschleuniger (auf die insgesamten Umfrageteilnehmer bezogen sind es sogar nur 6½ Prozent).

 Wie weit ist PhysX-unterstützende Technik verbreitet?

Speziell dieses Feld der Nutzer von extra PhysX-Beschleunigern ist dann auch das einzige, wo es mehrere verschiedene Wege zum Ziel gibt – inklusive dieses der Nutzung althergebrachter Ageia-Karten mit 18 Prozent der Nutzer von extra PhysX-Beschleunigern (aber nur 1,2 Prozent der insgesamten Umfrageteilnehmer). Auch möglich ist hier die Nutzung einer nVidia-Grafikkarte als extra PhysX-Beschleuniger zusammen mit einer regulären AMD-Grafikkarte, was immerhin 22 Prozent der Nutzer von extra PhysX-Beschleunigern so tun (aber auch nur 1,5 Prozent der insgesamten Umfrageteilnehmer). Dominierend ist aber weiterhin die Nutzung einer nVidia-Grafikkarte als extra PhysX-Beschleuniger zusammen mit einer regulären nVidia-Grafikkarte – was aussagt, daß außerhalb von nVidia-Nutzern PhysX weiterhin keine Bedeutung hat. In aller Regel nutzt man PhysX also dann, wenn man es über eine nVidia-Grafikkarte sowieso mit an Bord hat, die anderen möglichen Wege zu PhysX sind eher selten anzutreffen.

Nachdem es kürzlich eine AMD-Prognose zur Bulldozer-Performance gab, haben Donanim Haber (maschinelle Übersetzung ins deutsche) nun auch noch eine AMD-Prognose zur Llano-Performance anzubieten. Dabei handelt es sich wiederum um AMD-eigene Vorhersagen basierend auf AMD-internen, nicht einsehbaren Benchmarks, welche also nur grob die Richtung vorgeben und im Detail zudem ein wenig schöngefärbt sein könnten. Wirklich überzeugend fallen die Llano-Vorhersagen allerdings nicht aus, denn im Zweikern-Bereich will man mit einem Llano-Prozessor auf unbekannter Taktrate knapp auf der Höhe eines Athlon II X2 250 (3.0 GHz) oder eines Pentium E6500 (2.93 GHz) liegen, was nun nicht unbedingt überzeugend für eine neue CPU-Architektur ist. Noch klarer wird der Fall im Vierkern-Bereich, wo man mit einem Llano-Prozessor mit wiederum unbekannter Taktrate gerade einmal einen Core i3-540 (3.06 GHz) mit zwei Kernen und HyperThreading schlagen will, den hauseigenen Vierkerner Athlon II X4 640 (3.0 GHz) jedoch nicht erreicht.

Sofern die Llano-Testexemplare nicht auf besonders niedriger Taktrate liefen (unwahrscheinlich für Performancetests, zudem sollte die 32nm-Fertigung AMD ja eigentlich deutlich mehr Taktrate ermöglichen), deutet dies auf eine auf keinen Fall höhere Pro/MHz-Leistung des Llano als beim Athlon II an, tendentiell sogar weniger. Andererseits machte der komplette Verzicht auf jeglichen Level3-Cache beim Llano-Design das Ziel dieser CPU-Architektur schon deutlich – es geht ganz offensichtlich nicht in erster Linie um eine hohe CPU-Performance. Technisch mag dies richtig sein und für viele Anwendungsfälle wird die hohe CPU-Performance heutiger Prozessoren auch gar nicht benötigt – aber dies muß man dem Endkunden auch erst einmal beibringen, was eine hohe Hürde darstellt. Als erste Argumentationshilfe kann AMD möglicherweise ein endlich einmal gleichwertiger Stromverbrauch dienen – wenn das Llano-Design schon so mittelprächtig performt, sollte es angesichts der 32nm-Fertigung dann doch endlich auch einmal beim Stromverbrauch genügsam sein.

Dies ist derzeit aber nur eine Vermutung und ausgehend vom aktuellen K10-Design hat AMD hier einen langen Weg vor sich, denn das K10-Design verbraucht selbst unter Berücksichtigung der 45nm-Fertigung gemessen an seiner Performance zu viel Strom (gegenüber Intels 45nm-Angeboten). Die zweite Argumentationshilfe wird dagegen die integrierte Llano-Grafikeinheit sein, welche laut den AMD-Prognosen eine Performance sogar zwischen Radeon HD 5500 und 5600 erreichen soll. Dies erscheint uns ein wenig optimistisch, denn bezüglich der Speicherbandbreite ist die integrierte Llano-Grafiklösung in jedem Fall nicht so gut wie die extra Grafikkarten der Radeon HD 5500 & 5600 Serien. Vorsichtig betrachtet sollte man eher eine Performance im Rahmen der Radeon HD 5550 DDR3 annehmen – wenn es mehr wird, um so besser. Dies kann durch die gegenüber allen anderen integrierten Grafiklösungen um ein Vielfachtes höhere Grafikperformance ein starkes Argument pro Llano-Prozessoren sein – aber dies muß den Käufern im Massenmarkt, dort wo Llano maßgeblich hingehen soll, auch erst einmal klargemacht werden.

Llano bietet schlicht – und nicht unähnlich zum Bobcat-Design – eine mittelprächtige CPU-Performance mit einer sogar gutklassigen Grafikperformance im unteren Mainstream-Bereich, womit man also auf jeden Fall voll spielefähig bis hin auch zu FullHD-Auflösungen ist. Wenn dies durch einen maßvollen Stromverbrauch und einen AMD-typisch günstigen Preis unterstützt wird, ist dies eigentlich für Mainstream-Bedürfnisse ein hervorragendes Angebot, da es genau dort die Performance erhöht, wo Mainstream-Systeme derzeit (und eigentlich schon immer) schwächeln. Trotzdem wird es nicht einfach, ausgerechnet dem zumeist nicht besonders gut informierten Käufer des Massenmarkts zu erklären, wieso man auf die höhere CPU-Performance seitens Intel verzichten soll. Der Performance- und HighEnd-Markt schaut dagegen eher auf Bulldozer und hat nach diesen AMD-Prognosen auch wenig Grund, sich weiter mit Llano zu beschäftigen, nachdem Llano nicht einmal die Performance eines Phenom II erreichen wird.

Tom's Hardware haben sich die Performance von TrueCrypt 7.0a angesehen, besonders in Bezug auf die Unterstützung der AES-NI Hardware-Beschleunigung bei den Core-i7-Prozessoren. Diese Funktion zeigt durchaus einen gewissen Performancegewinn im PCMark, während sich im SysMark so gut wie gar nichts bewegt – viel beachtenswerter ist allerdings der Punkt, wie wenig die verschlüsselte Variante von der unverschlüsselten wegliegt. Im Schnitt der Benchmarks büßt man durch die Verschlüsselung gerade einmal 5 Prozent an Performance ein – dies ist nichts, was in irgendeiner Form real bemerkbar wäre. Unsere rein praktischen Erfahrungen mit TrueCrypt sind im übrigen gleichlautend – und dabei hatten wir sogar nur ein Notebook mit Pentium-M Prozessor im Einsatz, welcher aus thermischen Gründen fast ausschließlich nur auf 666 MHz Takt läuft.