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News des 24. Januar 2011

Donanim Haber (maschinelle Übersetzung ins deutsche) legen noch einmal nach und berichten von einem faktischen CrossFire-Support der integrierten Llano-Grafikeinheit – diese ist also mit einer extra AMD-Grafikkarte für eine höhere 3D-Performance koppelbar. Interessanterweise bezieht sich diese Fähigkeit augenscheinlich aber nur auf Northern-Islands-basierte Grafikkarten – was man dahingehend deuten könnte, daß die integrierte Llano-Grafik unter Umständen doch eher der Northern-Islands-Linie (Radeon HD 6000) angehört und nicht mehr der Evergreen-Linie (Radeon HD 5000). Dies ist allerdings eine nicht unriskante Deutung, weil bei CPU-Designs mit integrierter Grafik ungern auf gerade erst in Entwicklung befindliche Grafikchip-Technologien zurückgegriffen wird – ein unvorhergesehenes Problem bei der Grafikchip-Technologie würde dann schließlich die ganze CPU-Entwicklung zurückwerfen.

Davon abgesehen lohnt sich die Verbindung von integrierter Llano-Grafik mit einer extra Grafiklösung üblicherweise nicht wirklich: Zusammen mit einer gleichwertigen Mainstream-Lösung à RV930/Turks (Radeon HD 6500/6600 Serien) dürfte man maximal dieselbe Performance erzielen wie mit einer anständigen Performance-Grafiklösung – dafür holt man sich nicht die typischen Nachteile von MultiGPU-Setups ins Haus, dies ist im gewöhnlichen nur bei extremen HighEnd-Anforderungen sinnvoll. Zudem dürften Llano-CPUs in erster Linie in den Massenmarkt gehen, wo Gaming nur eine Nebenfunktion ist und unter den Käufern zu allermeist kaum das Fachwissen dafür existiert, wie man ein (sinnvolles) CrossFire-Setup mit einer integrierten Grafiklösung und einer extra Grafikkarte auflegt. Es ist nicht verkehrt, ein solches Feature zu haben – aber eine große Verbreitung in der Praxis ist vorerst nicht zu erwarten.

Sehr interessant ist zudem die von Donanim Haber gezeigte Performance-Grafik, welche wohl von AMD stammt und die prognostizierte Performance der integrierten Llano-Grafik (Codename "Beavercreek") anzeigt. Dabei soll Beavercreek bei der "Visual Performance", was wohl 3D-Spiele sein dürften, geringfügig vor einer Radeon HD 5550 mit nicht näher genannter Speicherart liegen. Der eingezeichnete Vorsprung reicht aber sicherlich nicht aus, um auch nur in die Nähe der Performance einer Radeon HD 5670 zu kommen – wenn, dann bewegt man sich laut AMD-Prognose mit Beavercreek bei der 3D-Performance zwischen Radeon HD 5550 und 5570. Da allerdings die "Compute Capacity" bei Beavercreek kleiner als bei der Radeon HD 5550 ausfällt und eben diese "Compute Capacity" sich ausschließlich auf die nackte Rechenleistung der integrierten Llano-Grafik beziehen dürfte, kann man annehmen, daß Beavercreek mit wohl nur 320 Shader-Einheiten und sehr maßvollem Takt (~ 500 MHz) antritt – ähnlich wie bei Bobcat, wo ja auch taktmäßig niemals das Niveau der Desktop-Lösungen erreicht wird.

So richtig passt die niedrige "Compute Capacity" und die sich daraus ergebende (relativ) geringere Rechenleistung von Beavercreek natürlich nicht mit der eigentlichen Prognose zur 3D-Performance zusammen – hier wird man sich überraschen lassen müssen, wie sich dies letztlich auflöst. Wunderdinge sind trotz einer phänomenalen Leistungssteigerung im Gegensatz zu anderen integrierten Lösung aber nicht von der integrierten Llano-Grafik zu erwarten – die Performance einer Radeon HD 5550 ist schließlich heute schon unteres Mainstream und wird in Zukunft schnell in Richtung besseres LowCost herunterrücken, spätestens mit der 28nm-Generation zum Jahresende. Für Desktop-Ansprüche hat die Llano-Grafik eben doch nur Einsteigerniveau – interessant ist sie daher vor allem im Mobile-Segment, wo viele Notebooks oftmals wesentlich schlechtere Grafiklösungen tragen und die integrierte Llano-Grafik zur deutlichen Anhebung des Grafikperformance-Niveaus gerade bei günstigen Notebooks beitragen kann.

Golem berichten über eine in China aufgetauchte Intel-Präsentation zu den 2012er Mainboard-Chipsätzen mit Codenamen "Panther Point" zur Unterstützung der Ivy-Bridge-Prozessoren, in welcher Intel auf die native USB 3.0 Unterstützung dieser Chipsätze eingeht. Überraschend kommt dies allerdings nicht wirklich, nachdem der native USB 3.0 Support in der aktuellen 6er Chipsatz-Serie fehlt und Intel derzeit neue Chipsatz-Serien immer nur zu neuen CPU-Architekturen auflegt – der nächste Termin wäre ganz automatisch der Jahresanfang 2012 mit dem Start der Ivy-Bridge-Prozessoren gewesen. Interessanter zu diesen ist nach wie vor die Frage, ob Ivy Bridge auch in den jetzt verkauften Sockel-1155-Mainboards läuft – was sich derzeit leider nicht beantworten läßt. In der Zwischenzeit gibt es USB 3.0 Support mittels extra Chips auf nahezu jedem anständigen Retail-Mainboard und da der Preis dieser extra Controllerchips zuletzt doch arg gefallen ist, macht dies auch keinen besonderen Unterschied zu einem nativen Support mehr aus.