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News des 16./17. April 2011

Die letztwöchentliche Umfrage drehte sich um die vor zwei Wochen veröffentliche Radeon HD 6790 und den Ersteindruck zu dieser neuen Mainstream-Lösung. Aufgrund der gleichen Ansetzung lassen sich die Umfrage-Ergebnisse zur Radeon HD 6790 direkt mit der gleichlautenden Umfrage zur GeForce GTX 550 Ti vergleichen, welche einen Monat früher im gleichen Performance- und Preissegment startete. Die Auswertung der bei der neuen Umfrage aufgelaufenen Stimmen ergibt dabei einen klar zu sehenden Vorteil für die AMD-Karte: Während zur GeForce GTX 550 Ti nur 16 Prozent für einen positiven Ersteindruck stimmten und ganze 54 Prozent für einen negativen Ersteindruck, sieht dieses Verhältnis bei der Radeon HD 6790 mit 42½ Prozent positiver Ersteindruck und nur 30 Prozent negativer Ersteindruck geradezu um Welten besser aus.

 Wie ist der Ersteindruck zur Radeon HD 6790?

Dies wirkt sich dann direkt in der Frage des Kaufinteresses aus, welche bei der GeForce GTX 550 Ti nur 6 Prozent bejahten, bei der Radeon HD 6790 sind es immerhin 20 Prozent – einzurechnen wäre bei Karten dieses Preispunkts immer, daß der größere Teil der Grafikkarten-Käufer natürlich schnellere und damit höherpreisige Modelle einsetzt und diese Mainstream-Lösungen damit nur einen gewissen Teil der Käuferschaft überhaupt interessieren. Für diesen Käuferkreis hat die Radeon HD 6790 jedoch mehrheitlich alles richtig gemacht, während die GeForce GTX 550 Ti eher als Beispiel anzuführen ist, wie man einen Launch nicht angeht – mit zu hohen Performance-Erwartungen, einem falschen Namen und einer zu hohen Preislage, was dann auch durch die nachfolgende Korrektur des Marktes nicht mehr wirklich zu retten ist.

Die Radeon HD 6790 zeigt hingegen nur einen klaren Schwachpunkt: Die für eine Karte ihres Preisfeldes recht hohe Stromaufnahme von 109 Watt – sogar etwas mehr als bei der ca. 20 Prozent schnelleren Radeon HD 6850. Dieser Kritikpunkt findet sich auch bei der GeForce GTX 550 Ti wieder, so daß man schlußfolgern kann, daß eine zur Performance wirklich passende Verlustleistung in diesem Marktsegment weit wichtiger ist als in anderen Marktsegmenten und demzufolge von den Grafikchip-Entwicklern und Grafikkarten-Herstellern zukünftig besser beachtet werden sollte. Mainstream-Grafikkarten, welche heutzutage schon fast in Richtung Einsteiger-Lösungen gehen, sollte eigentlich keine Leistungsaufnahmen von 100 Watt und mehr haben – dies sollte den Grafikkarten des Performance-Segments vorbehalten sein.

Eine interessante Frage zur Radeon HD 5830 gerade angesichts der neuen und preislich sehr attraktiven Xtreme-Version von Sapphire ist diejenige, ob der höhere Stromverbrauch dieser Karte gegenüber der leistungsstärkeren Radeon HD 5850 vielleicht im Laufe der Zeit (die Karte ist immerhin über ein ganzes Jahr alt) zurückgegangen ist – schließlich hat die Radeon HD 5830 deutlich weniger aktive Hardware-Einheiten als die Radeon HD 5850 (1120 vs. 1440 Shader-Einheiten) und daß mit der Radeon HD 5830 Resteverwertung an "schlechten" RV870/Cypress-Chip betrieben werden sollte, dürfte angesichts der Produktionsdauer des Chips mit der anzunehmend inzwischen erstklassige Chip-Ausbeute nun auch keine große Rolle mehr spielen. Die verschiedenen Testberichte zur Sapphire Radeon HD 5830/5850 Extreme zeigen diesbezüglich an, daß der einstmals gemessene Unterschied bei der Leistungsaufnahme zwischen Radeon HD 5830 und 5850 eigentlich nicht mehr vorhanden ist.

Radeon HD 5830 Radeon HD 5850 Differenz
HT4U
reine Grafikkarte @ HAWX, Test der Referenzkarten zum Launchzeitpunkt
120W 111W -9W
HT4U
reine Grafikkarte @ HAWX, Test von verschiedenen Herstellerkarten
104W (XFX)
106W (MSI)
115W (MSI) +11W
+9W
PureOC
reine Grafikkarte @ FurMark, Test der Sapphire Xtreme-Karten
153W 155W +2W
Neoseeker
Gesamtsystem @ Unigine Heaven, Test der Sapphire Xtreme-Karten
300W 296W -4W
Overclockers Club
Gesamtsystem @ Crysis: Warhead, Test der Sapphire Xtreme-Karten
300W 314W +14W

Die Resultate sind zwar nicht ganz eindeutig, weil es je nach Test mal in die eine oder die andere Richtung ging, generell läßt sich aber sagen, daß gerade die Radeon HD 5830 mittels der Hersteller-eigenen Designs doch einiges gegenüber dem mal für das Referenz-Design ermittelten Stromverbrauchswert verloren hat – kein großes Wunder, wenn man einrechnet, daß die Referenzkarte der Radeon HD 5830 schlicht auf der Platine der Radeon HD 5870 basierte und da natürlich große Sparpotentiale vorhanden sind. Deutlich unterhalb des Stromverbrauchswert einer Radeon HD 5850 wird die Radeon HD 5830 zwar nie gelangen (dafür sorgt schon die höhere Chipspannung, welcher auch die etwas besseren absoluten Chipübertaktungen der Radeon HD 5830 erklärt), aber zumindest kann man – unter Mittelung aller vorhandenen Werte – die Radeon HD 5830 in den Hersteller-eigenen Ausführungen nicht mehr als stromghungriger als die Radeon HD 5850 ansehen. Dies bedeuten ca. 110 Watt Spiele-Stromverbrauch bei der Radeon HD 5830, womit die Sache optisch dann doch etwas besser aussieht als die bisher in unseren Auflistungen stehenden 120 Watt.