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News des 25. Mai 2011

Seitens Donan Imhaber kommen schon ziemlich komplette Informationen über das AMD Llano Mobile-Lineup – und da Bulldozer vorerst nicht ins Mobile-Segment gehen wird, stellt dies faktisch das kommende AMD-Portfolio an Mobile-Prozessoren dar. Wie schon bekannt, wird sich AMD dabei nicht mit hohen Taktraten verausgaben, der beste (nominelle) Takt bei Vierkernern steht bei 1.9 GHz, bei Zweikernern bei 2.1 GHz. Da die Llano-Architektur von der Performance her ziemlich ähnlich zur aktuellen K10.5-Architektur der aktuellen Athlon II und Phenom II Prozessoren ist (und AMD mit dieser bei der Pro/MHz-Leistung deutlich gegenüber Intels Sandy Bridge zurückliegt), wird AMD mit den genannten Modellen bei der CPU-Leistung sicherlich keine Bäume ausreißen können. Allerdings muß man dies im Mobile-Segment auch nicht unbedingt, es kommt hierbei viel mehr auf den gesunden Mix aus allen Eigenschaften an (die angegebenen 3DMark-Vantage-Werte stammen von im übrigen AMD höchstselbst, obwohl diese angesichts der Hardware-Daten teilweise etwas kurios ausschauen).

Kerne L2-Cache Takt Grafik & max. Speicher 3DMarkV TDP
A8-3530MX 4 4 MB 1.9 GHz (TC 2.6 GHz) Radeon HD 6620G mit 400 SE @ 444 MHz, max. DDR3/1600 ? 45W
A8-3510MX 4 4 MB 1.8 GHz (TC 2.5 GHz) Radeon HD 6620G mit 400 SE @ 444 MHz, max. DDR3/1600 2842 45W
A8-3500M 4 4 MB 1.5 GHz (TC 2.4 GHz) Radeon HD 6620G mit 400 SE @ 444 MHz, max. DDR3/1333 ? 35W
A6-3410MX 4 4 MB 1.6 GHz (TC 2.3 GHz) Radeon HD 6520G mit 320 SE @ 400 MHz, max. DDR3/1600 1882 45W
A6-3400M 4 4 MB 1.4 GHz (TC 2.3 GHz) Radeon HD 6520G mit 320 SE @ 400 MHz, max. DDR3/1333 ? 35W
A4-3310MX 2 2 MB 2.1 GHz (TC 2.5 GHz) Radeon HD 6480G mit 240 SE @ 444 MHz, max. DDR3/1333 ? 45W
A4-3300M 2 2 MB 1.9 GHz (TC 2.5 GHz) Radeon HD 6480G mit 240 SE @ 444 MHz, max. DDR3/1333 1625 35W
E2-3000M 2 1 MB 1.8 GHz (TC 2.4 GHz) Radeon HD 6380G mit 160 SE @ 400 MHz, max. DDR3/1333 ? 35W

Speziell beim Punkt der integierten Grafik wird AMD natürlich deutlich die Nase vor Intel haben, da die integrierte Llano-Grafik nun einmal um den Faktor 2 bis 3 vor der integrierten Intel-Grafik in Sandy Bridge rangiert. Sofern der jeweilige Notebook-Hersteller keine extra Grafik integriert, liegt AMD mit seinem Ansatz bei der CPU-Leistung zwar bemerkbar hinten, bei der Grafikleistung jedoch um eine ganze Dimension vorn. Leider müssen nach Betrachtung der exakten Spezifikationen der AMD Mobile-Llanos doch einige Abstriche von dieser Aussage gemacht werden: Denn nur AMDs Vierkerner haben eine potente Grafiklösung mit 400 oder wenigstens 320 Shader-Einheiten. Bei den für einen Mobile-Einsatz eigentlich interessanteren Zweikernern gibt es dagegen nur LowCost-Grafik mit 160 oder 240 Shader-Einheiten. Zusammen mit der Verwendung von nur DDR3/1333- bzw. DDR3/1600-Speichern im Mobile-Bereich ergibt dies dann doch größere Unterschied zur besten Llano-Grafikeinheit auf dem Desktop.

Rohleistungsvergleich Radeon HD 5450 DDR3, 6380G, 6480G, 6520G, 6620G & 5570 DDR3

So liegt nicht einmal die beste Mobile-Grafiklösung von Llano in der Nähe der besten Desktop-Grafiklösung von Llano, sondern gleich gut 25 bis 30 Prozent zurück. Besonders stark ist dann der Abfall bei den schwächeren Mobile-Grafiklösungen Radeon HD 6380G (nur 160 Shader-Einheiten, nur DDR3/1333) und 6480G (nur 240 Shader-Einheiten, nur DDR3/1333). Beide dürften zwar schneller als Intels HD Graphics 3000 sein – zum Vergleich wurde vorstehend die Radeon HD 5450 DDR3 eingetragen, die in etwa die Performance der HD Graphics 3000 hat – aber so richtig begeistern kann man damit sicherlich niemanden. Wenn, dann haben von den Mobile-Grafiklösungen von Llano nur Radeon HD 6520G (320 Shader-Einheiten, bis DDR3/1600) und Radeon HD 6620G (400 Shader-Einheiten, bis DDR3/1600) wirklich Dampf, erreichen aber auch beiderseits nicht das Niveau der Desktop-Varianten. Die Radeon HD 6620G dürfte knapp das Performanceniveau einer Radeon HD 4650 erzielen, die Radeon HD 6520G liegt dann noch einmal gute 20 Prozent darunter.

Für integrierte Mobile-Grafiklösungen ist dies sogar ausgesprochen gut, aber dennoch hätte man sich mehr versprechen können – durch die vielen Abspeckungen bei Takt und Anzahl der Hardware-Einheiten verliert die integrierte Llano-Grafik zumindest im Mobile-Bereich ein wenig das Prädikat "unterer Mainstream" und geht mehr in Richtung "unterstmöglicher Mainstream", einige Lösungen sind dann gar schon dem LowCost-Segment zuzuordnen. Daß dabei ausgerechnet die für den Mobile-Bereich viel eher interessanten Zweikern-Prozessoren die deutlich schlechteren Grafiklösungen abbekommen haben, ist arg unverständlich. Denn ganz gleich ob AMD wirklich gute Preise für seine Mobile-Vierkerner machen will, für einen Notebook-Einsatz sind nach wie vor zwei Rechenkerne optimal und vier Rechenkerne aus Sicht der Akkulaufzeit und des höheren Kühlaufwandes fast immer die schlechtere Lösung. AMD hätte sich mehr auf gutklassige Zweikerner konzentieren sollen – was allerdings auch noch korrigiert werden kann.

Shortcuts: HT4U vermelden Spezifikationen und Preise zu den im September zu erwartenden 32nm Atom-Prozessoren. Mit diesen wird Intel eine neue Attacke gegen AMDs Bobcat-Prozessoren zu reiten versuchen, wobei die Taktfrequenzen und Preise hierfür schon ganz passend aussehen, vieles jedoch von der (derzeit unbekannten) Performance der integrierten Grafik abhängen wird. Zwar läßt sich bei Atom jederzeit eine leistungsfähige Ion-Grafik nachrüsten, diese treibt jedoch Verlustleistung und Systempreis nach oben, was wenig zum Aufgabenzweck dieser Prozessorengattung passt. Fudzilla vermelden hingegen drei neue Sandy-Bridge-Zweikerner, die im dritten Quartal antreten werden. Intel-typisch wird es allerdings nur arg gemächliche Taktsprünge um 100 MHz geben, ein Grund zum Warten ergibt sich hier zweifelsohne nicht.

Hartware haben einen neuen Bulldozer-Benchmark, welcher die schnellste Bulldozer-CPU FX-8130P im stark von mehr Rechenkernen profitierendem Cinebench gutklassig (+13%) vor einen Core i7-2600K bringt. Der Takt dieser CPU wurde allerdings nur mit 3.5 GHz (ohne TurboCore) angegeben, obwohl die letzten Informationen eigentlich von 3.8 GHz Takt für den FX-8130P sprachen – derzeit sind solche Informationen (Benchmarks wie exakte Taktfrequenzen) aber leider halt noch mit einiger Unsicherheit behaftet. Und letztlich wundert sich der Tech Report noch darüber, daß man seinerzeit zum Launch der Radeon HD 6450 mal eine GDDR5-Variante getestet hatte, diese aber nun kaum verfügbar ist – im Gegensatz zu den (langsameren) DDR3-Varianten, welche breit angeboten werden. Leider ist dieses Vorgehen der Hersteller bei LowCost-Lösungen recht normal – "früher" wurden auch die GDDR3-Versionen getestet und dann die (langsameren) DDR2-Versionen verkauft.