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News des 26. September 2011

Der Planet 3DNow! hat die am Wochenende aufgetauchte Bulldozer-Präsentation noch einmal ausführlich ausgewertet. Dabei wird auch der Launch-Termin 12. Oktober bestätigt – auf den originalen Folien ist dieser überall unten eingezeichnet, Donanim Haber hatten diesen nur weggeschnitten. Ob es zu diesem Termin auch kaufbare Produkte geben wird, ist noch nicht ganz klar, AMD sagt auf denselben Folien hierzu "on sale starting in mid-October" aus, was angesichts des klaren Launchtermins auf derselben Folie eher darauf hindeutet, daß Launch und Verkaufsstart nicht am selben Tag stattfinden werden. So oder so wird es spätestens in einem Monat dann endlich kaufbare Bulldozer-Prozessoren geben – und am 12. Oktober voraussichtlich jede Menge Testberichte mit unabhängigen Performance-Messungen zu Bulldozer.

Daneben vermutet der Planet 3DNow! noch, daß anfänglich nur der Sechskerner FX-6100 und die Achtkerner FX-8120 und FX-8150 erhältlich sein (da nur für diese Modelle Listenpreise vorliegen) und die von AMD ebenfalls offierten Vierkern-Bulldozer später antreten werden. Grundlage hierfür dürfte sein, da die Vierkern-Bulldozer in den Preisbereich der Phenom II Prozessoren gehen dürften und letztgenannte wohl erst einmal abverkauft werden sollen. Es wird an dieser Stelle zudem interessant, wie stark speziell bei Bulldozer der Unterschied zwischen Vierkernern und Sechskerner sowie Achtkernern ausfallen wird: Gut möglich, daß die Prozessoren mit mehr als vier Rechenkernen für den Normalanwender und selbst für den Spieler gar nicht so interessant sind, sondern die hohe Taktrate der Vierkern-Bulldozer für normale Anwendungszwecke eher von Vorteil ist.

Eine Intel-Folie gibt genauere Informationen über die Busübertaktungsmöglichkeiten von Sandy Bridge E, welche neben den freien Multiplikatoren bei diesen HighEnd-Prozessoren wieder existieren werden. So wird es grob die Möglichkeit zu einer Steigerung des Bustakts (bzw. technisch eher des Grundtakts) um 25% oder um 67% geben. Dazu gibt es weitere Anpassungsmöglichkeiten in 1-MHz-Schritten – wobei diese besser nicht benutzt werden sollten, denn diese erzeugen laut diesem Forum-Posting ähnlich wie bei Sandy Bridge sehr schnell ein instabiles System. Somit bleiben die festen Schritte von x1.25 und x1.67, wobei man damit in Zusammenspiel mit den (auch nach unten hin) freien Multiplikatoren von Sandy Bridge E so oder so jeden gewünschten Takt erzielen kann. Die große interessante Frage der Busübertaktung bei Sandy Bridge E wird allerdings sein, ob diese überhaupt etwas bringt: Frühere Busübertaktungen waren schließlich deswegen so beliebt, weil damit auch diverse Systemtaktraten nach oben gingen und somit nicht nur die reine Prozessortaktung erhöht wurde.

Dies dürfte bei Sandy Bridge E aber nun nicht mehr der Fall sein, weil hier die Systemtaktraten bekannt (wie bei Sandy Bridge) sehr kritisch sind und keine Übertaktungen vertragen – deswegen wird bei Sandy Bridge E schließlich ein extra Taktgeber (anscheinend im Mainboard-Chipsatz) verbaut, der die reine Prozessorenübertaktung unabhängig der Systemtaktraten ermöglicht. Am Ende könnte hier durchaus herauskommen, daß die Busübertaktung bei Sandy Bridge E auf dem gleichen finalen Takt nur dieselbe Performance wie eine herkömmliche Übertaktung per Multiplikator erzielt und damit für den Hausgebrauch nicht notwendig ist. Für HighEnd-Übertakter wird die Busübertaktung aber natürlich trotzdem immer nutzvoll sein, weil jene Anwendergruppe bisher durch die maximalen Multiplikatoren von Sandy Bridge (und Sandy Bridge E) von x57 in ihrem Übertaktungseifer limitiert waren.

Zu dem von TechPowerUp ausgerufene Wettbewerb um das niedrigste 3DMark03-Ergebnis wäre noch nachzutragen, daß durch eine Änderung an 3DMark03 nunmehr auch Einzelergebnisse unterhalb von 1,1 fps im Resultatsbrowser angezeigt werden, was demzufolge auch viel niedrigere (gemäß den Regeln des Wettbewerbs gültige) Gesamtergebnisse zuläßt. Nach wie vor geht es aber nur darum, das System bestmöglich auszubremsen, damit jeder der Gametests von 3DMark03 ein möglichst niedriges noch angezeigtes Ergebnis auswirft – und da die Gametests des 3DMark03 die Grafikkarte extrem unterschiedlich beanspruchen, führt der Weg zum Hauptgewinn wohl nur über differiende System-Seitenlasten je nach gerade laufendem Gametest. Das "beste" bestätigte Ergebnis liegt inzwischen bei 6 3DMarks mit einem unbestätigtem Ergebnis von angeblich nur noch 2 3DMarks.