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News des 1./2. Oktober 2011

Die Umfrage der letzten Woche drehte sich um den (vermutlichen) Preisbereich des nächsten Desktop-Prozessors und bezog sich damit indirekt auf die anscheinend niedriger als gedacht ausfallende Preislage der kommenden Bulldozer-Prozessoren. Gemäß den Umfrage-Ergebnissen ist dies allerdings kein all zu großes Problem: Die Bulldozer-Prozessoren liegen absolut im Kernbereich des Bedarfs, nur das obere Ende kann AMD mit diesen Prozessoren nicht bedienen. Im genauen fällt für 18 Prozent der Umfrageteilnehmer ein AMD-Prozessor aufgrund des nicht passenden Preispunkts automatisch heraus – dies ist eine bemerkbare Größe, aber immer noch nicht so hoch, daß Bulldozer gleich grundsätzlich am Erfolg gehindert werden würde. Trotzdem wäre es AMD zu empfehlen, wenigstens Modelle mit einer Preislage zwischen 251 und 300 Euro ins Programm zu nehmen – würde man dieses Marktsegment noch mit abdecken, würden die nicht abgedeckten Marktsegmente auf nur noch 7 Prozent schrumpfen.

 Aus welchem Preisbereich kommt der nächste Desktop-Prozessor?

Unabhängig der konkreten Bulldozer-Fragestellung läßt sich sagen, daß sich der klare Hauptteil des Marktes (im Enthusiasten-Segment) bei einer Preislage zwischen 101 und 250 Euro abspielt (74,2%), mit einem klaren Peak zwischen 151 bis 200 Euro (34,6%). Hier liegen auch die besten Preis/Leistungsverhältnisse – bei den günstigeren Modellen muß man oftmals zu harsche Abspeckungen hinnehmen (sind aber sinnvoll für spezielle Aufgabenzwecke) und bei den teureren Modellen kosten die letzten Prozentpunkte Performance gleich durchgehend zu viel monetären Einsatz (werden natürlich trotzdem für absolute HighEnd-Systeme gekauft). Bei Intel liegen in diesem Preisbereich alle Sandy-Bridge-Vierkerner und die schnellsten Zweikerner des Sandy-Bridge-Portfolios, bei AMD die schnellsten Llano-Modelle und zukünftig das komplette Bulldozer-Programm.

Daneben noch ein Wort zur Profitabilität von AMD angesichts der relativ niedrigen Preislagen von Llano und Bulldozer: Natürlich ist damit die enorme Profitabilität von Intel nicht zu erreichen – allerdings ist man immer noch weit im grünen Bereich, wenn man sich dies im Vergleich mit Grafikchips ansieht. Ein für 100 Euro verkaufter Prozessor mag in den Augen des Konsumenten günstig sein, allerdings kommen davon eben auch noch vielleicht 65-70 Euro bei AMD selber an. Eine 300 Euro teure Grafikkarte sieht auf den ersten Blick wie das klar bessere Geschäft aus – für den Chipentwickler ist dies aber mitnichten so, denn die teuersten Grafikchips werden an die Grafikkartenhersteller gerade einmal für 90 Dollar (ca. 67 Euro) verkauft. Sobald der CPU-Abgabepreis 100 Euro übersteigt, ist das Prozessoren-Geschäft profitabler als das Grafikchip-Geschäft – dafür braucht es also nicht zwingend CPU-Abgabepreise von über 300 Euro wie bei einigen Intel-Prozessoren.

Bei HT4U sowie Fudzilla gibt es Testartikel zur Frage von 1024 vs. 2048 MB Grafikkartenspeicher – jeweils durchgeführt auf Basis von Grafikkarten, welche regulär nur mit 1024 MB Speicher antreten. Dabei konnten beiderseits keine beachtbaren Vorteile für die 2-GB-Karten aufgezeigt werden, allenfalls unter 2560x1600 mit 4x Anti-Aliasing zeigte die Radeon HD 6870 einen gewissen Ausschlag, welcher allerdings ausschließlich durch zwei Spiele (Metro 2033 und Stalker: Call of Pripyat) hervorgerufen wurde und nicht auf einer durchgehend höheren Performance der 2-GB-Karte basierte. Diese Ergebnisse deuten letztlich auf zwei Punkte hin: Erstens sind die Speicheranforderungen heutiger Spiele noch nicht so ausgeprägt, als daß man mit normalen Settings schon Vorteile aus 2-GB-Karten ziehen könnte – und zweitens dürften Karten dieses Preissegments von um die 150 Euro herum generell zu schwach sein, um solcherart Settings zu erreichen, wo der Mehrspeicher einen Sinn machen würde.

Radeon HD 6870
2GB vs. 1GB
GeForce GTX 560
2GB vs. 1GB
1920x1200 4xAA +0,2% ±0
2560x1600 4xAA +4,2% +0,3%

Zur Frage, wie genau man analogen 35mm-Film auflösen kann – was relevant ist für das Thema Ultra High Definition Television (UHDTV) – hilft ein PDF seitens Cintel weiter: Danach kann 35mm-Film je nach Qualität der benutzten Linsen durchaus digital bis auf 6K aufgelöst werden, sprich auf ein Format mit satten 6000 Breitenpixeln. Dies sagt nicht aus, daß es einen großen Qualitätsunterschied zwischen 4K und 6K gibt und zudem dürfte älteres 35mm-Filmmaterial sicherlich nicht so gut gefilmt sein, auf daß sich diese 6K überall erreichen lassen. Aber immerhin läßt sich sagen, daß unter diesem Gesichtspunkt die nahezu 8K-Auflösung von UHDTV (sprich 7680 × 4320 Pixel) doch als eine recht sinnvolle Angelegenheit erscheint – zumindest wenn man die absolut bestmögliche Bildqualität antrebt, welche sich aber eben auch mit früherem Kinomaterial noch erreichen läßt.