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News des 25. Oktober 2011

Aus unserem Forum kommt die Kunde von einer GeForce GTX 560 mit nur 192 Bit DDR Speicherinterface (die Karte wird ansonsten generell nur mit 256 Bit DDR Speicherinterface angeboten), welche MSI China im Programm hat. Interessanterweise hat diese Karte trotz des krummen Speicherinterfaces weiterhin eine "glatte" Speicherbestückung von 1024 MB GDDR5 – so daß hier also das Prinzip der GeForce GTX 550 Ti angewandt werden wird, wo 768 MB dieses Grafikkartenspeichers mit der vollen Speicherbandbreite angesprochen werden kann, die restlichen 256 MB dann allerdings nur noch mit einem Drittel der Speicherbandbreite (weil nur einer der drei 64-Bit-Teilinterfaces darauf Zugriff hat). Die Taktraten dieser MSI-Karte sind mit 810/1620/2000 MHz anscheinend nVidia-getreu, so daß der einzige Unterschied zum Referenzmodell in diesem kleineren Speicherinterface liegt, welches pro Forma ein Drittel weniger Speicherbandbreite zur Verfügung stellt (in der Realität ergibt sich durch den vorbeschriebenen Effekt der Teilinterfaces eine noch etwas größere Differenz).

Interessanterweise kostet das die Karte in der Praxis aber dann doch weniger Performance als erwartet – in einem Test seitens Inpai wurde gerade einmal 6 Prozent Performanceverlust unter 1920x1080 gegenüber einer regulären GeForce GTX 560 vermessen. So gesehen ist dies dann doch keine weltbewegende Abspeckung – allerdings wird man mit dieser Karte aufpassen müssen, was passiert, wenn der Speicher zu Ende geht: In dieser Frage verhält sich die GeForce GTX 560 192Bit naturgemäß eher wie eine 768-MB-Karte als wie eine 1024-MB-Karte, darf also nicht mit zu hohen Auflösungen und/oder Anti-Aliasing-Settings überlastet werden. Die alles entscheidende Frage zu so einer Karte ist aber natürlich, ob der Abspeckung auch ein angemessener Preisnachlaß gegenübersteht – was gemäß den Aussagen des Inpai-Tests bezweifelt werden darf: Dort wurden günstige reguläre GeForce GTX 560 Karten mit Preisen von ca. 1300 Yuan angegeben, das günstigste 256-Bit-Modell lag sogar bei 1199 Yuan. Die MSI GeForce GTX 560 192Bit zu einem Preis von 1189 Yuan war zwar günstiger als reguläre GeForce GTX 560 Modelle von MSI, aber eben nicht besser als das beste Angebot anderer Hersteller an regulären GeForce GTX 560 Karten.

Hier liegt die übliche Crux solcher Abspeckungen: In aller Regel setzen die Hersteller auf die breite Uninformiertheit des Marktes und bieten nur einen minimal besseren Preis, gehen also preislich in den Ring mit den regulären Angeboten. Der uninformierte Käufer sucht einfach (und ohne jede Ahnung von dieser Abspeckung) nach einer günstigen GeForce GTX 560, findet die MSI-Karte – und voila, als günstigstes Angebot gekauft. Wenn man als Hersteller so etwas tut – was jedem Hersteller frei steht, so lange die Spezifikationen offen publiziert werden – dann sollte eine solche Karte jedoch einen klaren Preisnachlaß offerieren, in diesem Fall wären 10 bis 15 Prozent angemessen. So ist es eher nur der Versuch, den uninformierten Käufer mit einem scheinbar besseren Preis zu einer GeForce GTX 560 192Bit zu übertöpeln – fest darauf vertrauend, daß nur ein Bruchteil der Käufer den technischen Nachteil dieser Karte überhaupt realisiert. Bleibt zu hoffen, daß dieses Angebot in China bleibt und nicht nach Europa herüberschwappt.

WinFuture berichten über eine angebliche Windows-Roadmap, welche die Auslieferung von Windows 8 für den August 2012 vorsieht. Vorher soll im Januar 2012 eine Beta erscheinen und im April 2012 ein Release Candidate. Daneben ist bei Microsoft schon längst die Arbeit am Windows-8-Nachfolger im Gange, für Windows 9 wird ein Releasetermin im November 2014 anvisiert. Aufgrund des recht kurzen Zeitraums zwischen Windows 8 und 9 könnte der Nachfolger durchaus eine optimierte und ausbalancierte Version von Windows 8 darstellen, möglicherweise ähnlich dem Verhältnis zwischen Windows Vista und 7. Wer Windows 8 überspringen will, muß faktisch auf Windows 9 hoffen – und all zu viel zeitlicher Platz ist da auch nicht mehr, denn der Update-Support für Windows 7 Home/Ultimate soll schon zum Januar 2015 auslaufen, danach gibt es nur noch für die Pro- und Enterprise-Versionen von Windows 7 Sicherheitsupdates.

Release Mainstream-Support Extended-Support
Windows XP (alle Versionen) Oktober 2001 abgelaufen bis 8. April 2014
Windows Vista Home/Ultimate Januar 2007 bis 10. April 2012 wird nicht geboten
Windows Vista Business/Enterprise Januar 2007 bis 10. April 2012 bis 11. April 2017
Windows 7 Home/Ultimate Oktober 2009 bis 13. Januar 2015 wird nicht geboten
Windows 7 Pro/Enterprise Oktober 2009 bis 13. Januar 2015 bis 14. Januar 2020

Bei Windows XP wurde der Anwender in dieser Frage verwöhnt, aber zukünftig will Microsoft die Zügel wieder anziehen und zwingt mittels des schnellen Auslaufens des Mainstream-Supports die User regelrecht zum Wechsel auf die nächsten Windows-Versionen. Der Mainstream-Support geht normalerweise bis zu fünf Jahre nach Release oder bis zu zwei Jahre nach Erscheinen des Nachfolgers – je nachdem, was länger dauert. Bei der momentan schnellen Releaseabfolge bei Microsoft kann man generell nur von fünf Jahren ausgehen, in denen man mittels Sicherheitsupdates versorgt wird. Den Extended-Support, welchen Windows XP derzeit noch genießt, gibt es ab Windows Vista/7 nur noch für die im Firmenumfeld eingesetzten Windows-Versionen. Anwender, die möglichst lange mit ihrem Windows Vista oder 7 durchhalten wollen, wäre demzufolge unter Umständen der Umstieg auf eine dieser Firmen-Versionen empfohlen – andererseits kann es je nach Erfolg oder Mißerfolg von Windows 8 passieren, daß Microsoft wie schon bei Windows XP eventuell gezwungen wird, die Support-Zeiträume für Windows 7 zu verlängern.