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News des 28. November 2011

Fudzilla schreiben mal wieder etwas zur Frage des Launchzeitraums erster 28nm Desktop-Grafikkarten und sehen diesbezüglich AMD mit einer ersten 28nm-Lösung im Januar 2012 vorn. Andeutungsweise soll es sich dabei aber nicht um ein HighEnd-Modell handeln – wahrscheinlicher ist daher der Launch des Performance-Chips "Cape Verde", welcher prognostiziert die aktuelle HighEnd-Generation bei der 3D-Performance erreichen bzw. minimal überbieten sollte, dieses Ergebnis aber mit deutlich geringerer Verlustleistung und einem günstigeren Kartenpreis erzielt. Mainstream- und LowCost-Chips sollten dann mit gewissem Abstand nachfolgen, während das Schicksal des HighEnd-Chips R1000/Tahiti ungewiß ist – dieser dürfte innerhalb dieses Release-Fahrplans sicherlich um einige Wochen später, potentiell aber auch um ein paar Monate später antreten.

AMD aktuell nVidia aktuell erste 28nm-Generation
DualChip Dual RV970/Cayman
Radeon HD 6990
Performance-Index: 380%
Dual GF110
GeForce GTX 590
Performance-Index: 380%
AMD Dual R1000/Tahiti ("New Zealand") & nVidia Dual GK100
Radeon HD 7990 & GeForce GTX 690
Performance-Index: ca. 550%
HighEnd RV970/Cayman
Radeon HD 6950 & 6970
Performance-Index: 220%-240%
GF110
GeForce GTX 570 & 580
Performance-Index: 240%-280%
AMD R1000/Tahiti & nVidia GK100
Radeon HD 7900 & GeForce GTX 670 & 680
Performance-Index: ca. 400%
Performance RV940/Barts
Radeon HD 6790, 6850 & 6870
Performance-Index: 130%-190%
GF104 & GF114
GeForce GTX 460 SE, 460, 560 & 560 Ti
Performance-Index: 140%-210%
AMD Cape Verde & nVidia GK104
Radeon HD 7800 & GeForce GTX 660
Performance-Index: ca. 300%
Mainstream I RV840/Juniper
Radeon HD 6750 & 6770
Performance-Index: 100%-115%
GF106 & GF116
GeForce GTS 450 & GTX 550 Ti
Performance-Index: 100%-120%
AMD Pitcairn & nVidia GK107
Radeon HD 7700 & GeForce GTX 650
Performance-Index: ca. 180%
Mainstream II RV830/Redwood & RV930/Turks
Radeon HD 5570, 5670, 6570 & 6670
Performance-Index: 50%-80%
GF108
GeForce GT 430 & 440
Performance-Index: 45%-55%
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Sehr interessant ist, was Fudzilla zu nVidias 28nm-Fahrplan zu sagen hat: Danach soll man sich bei nVidia am Launch von Ivy Bridge im April 2012 ausrichten und will zu diesem Zeitpunkt erst einmal seine 28nm Mobile-Lösungen spruchreif haben. Da Mobile-Lösungen immer einen gewissen Vorlauf benötigen, um bei den Notebook-Herstellern in deren kommenden Produkten validiert zu werden, müsste nVidia jene 28nm Mobile-Lösungen allerdings ungefähr schon im Februar den Notebook-Herstellern als finale Samples zur Verfügung stellen. Wenn bei nVidia aber wirklich – wie von Fudzilla berichtet – die 28nm Notebook-Ausführungen zuerst kommen, läuft es wohl auf einen viel später als gedacht anstehenden Launch von 28nm Desktop-Lösungen bei nVidia hinaus, der Zeitrahmen für Desktop-Lösungen von nVidia würde sich somit auf April 2012 bis Sommer 2012 verschieben.

In beiden Fällen soll der zögerliche Launch von 28nm-Lösungen nach monatelanger Warterei auf ein Release eventuell noch im Jahr 2011 dem Umstand des langsamen Anlaufens der 28nm-Fertigung bei Auftragsfertiger TSMC geschuldet sein. Zwar fertigt TSMC schon über das ganze Jahr 2011 (deutlich) kleinere Chips in 28nm für diverse andere Zwecke, scheint aber bei der hohen Hürde von Milliarden Transistoren schweren Grafikchips unter 28nm immer noch so seine Probleme (vor allem mit der Ausbeute) zu haben. Das ursprüngliche Ziel eines Launchs von 28nm-Grafiklösungen sogar schon im Herbst 2011 läßt sich somit nicht mehr einhalten – es wird eher (grob gesprochen) das Frühjahr 2012 werden, wenn uns AMD und nVidia nicht noch doch noch mit einer Jahresanfangs-Offensive an 28nm-Lösungen überraschen sollten.

Auch hier manifestiert sich erneut, daß sich die früheren Prognosen von zwei Jahre zwischen zwei Fertigungstechnologien aktuell nicht mehr einhalten lassen und daß der zeitliche Abstand zwischen zwei Fertigungstechnologien inzwischen mindestens zweieinhalb Jahre beträgt. Und dies sagt letztlich auch aus, daß die nachfolgende 20nm-Fertigung für Grafikchips keinesfalls noch im Jahr 2013 zur Verfügung stehen wird (wie ursprünglich geplant) – trotz daß TSMC derzeit schon Testchips in 20nm auflegt. Die 20nm Grafikchip-Generation wird aus derzeitiger Sicht nicht vor dem Herbst 2014 spruchreif werden – wohlgemerkt frühestens, weitere Verzögerungen sind hierbei nicht ausgeschlossen. Wir sehen derzeit allgemein eine bemerkbare Verzögerung von neuen Halbleiterfertigungen gerade für große Chips, wovon auch der Heise Newsticker ausführlich berichtet.

In unserem Forum ist eine nVidia Benchmark-Folie zur GeForce GTX 560 Ti v2 – welche auch als "GeForce GTX 560 Ti 448 Cores" bezeichnet wird – aufgetaucht, welche einen Performance-Vergleich mit aktuellen und älteren nVidia-Lösungen unter Battlefield 3 bietet. Wie schon an dieser Stelle prognostiziert, wird die GF110-basierte GeForce GTX 560 Ti v2 bezüglich ihrer Performance viel näher an der GeForce GTX 570 als an der GeForce GTX 560 Ti liegen, was auch der nVidia-Benchmark bestätigt. Interessant wird vor allem der Preispunkt, denn mit einem guten Preispunkt kann die GeForce GTX 560 Ti v2 durchaus ein schlagendes Angebot werden. Daß die Karte allerdings extrem schlecht benannt wurde, verdeutlicht sich auch mit der nVidia-Folie nochmals: Mit einer GeForce GTX 560 Ti hat diese neue Karte gar nichts zu tun – und der anscheinend nun offizielle Zusatz "448 Cores" macht den Kartennamen nur lang, ohne dem Käufer des Massenmarks wirkliche Eindeutigkeit in der Benennung zu bieten.

Bezüglich des AM3-Supports von Bulldozer sah es kurz nach dem Launch von Bulldozer sehr düster aus, nun aber prescht Mainboard-Hersteller Asus laut Expreview mit einer Reihe von BIOS-Updates für ältere Mainboards des Sockels AM3 und mit 8er Chipsätzen voran, welche nun auch offiziellen Support für Prozessoren des Sockels AM3+ bieten. Leider ist dieses BIOS-Update der Versionsnummer "3027" noch im Beta-Status, dessen Einsatz geschieht also auf eigenes Risiko – aber immerhin kann man bei Asus annehmen, daß dieses BIOS-Update dann irgendwann auch einmal zu einer regulären Version wird. Sollte Asus in Zukunft breiten Support für Prozessoren des Sockels AM3+ mit seinen Mainboards des Sockels AM3 bieten, wären natürlich auch die anderen Mainboard-Hersteller gefragt, entsprechend nachzuziehen – womit Bulldozer für eine viel größere Anzahl an Anwendern interessant würde, welche einfach auf Basis des bestehenden AM3-Ökosystems nur die CPU wechseln könnten.