
Die Umfrage der letzten Woche ermittelte sowohl den Stand der aktuellen Grafikkarten-Ausstattung unserer Leser als auch die prognostizierte Wechselbereitschaft auf die kommende 28nm-Generation. Laut den hierbei abgegebenen Stimmen benutzen bereits 75 Prozent der Umfrage-Teilnehmer eine DirectX11-Grafikkarte (wobei damit nicht das Vorhandensein eines DirectX11-Systems abgefragt wurde, dafür wäre zusätzlich noch Windows Vista oder 7 als Betriebssystem notwendig), die restlichen 25 Prozent benutzen weiterhin Karten der DirectX9/10-Generation. Wenn man bedenkt, daß DirectX11-Grafikkarten seit gerade einmal zwei Jahren verkauft werden, ist dies eine stolze Quote – bei Steam kommen DirectX11-Grafikkarten derzeit nur auf eine Quote von irgendwo zwischen 35 bis 40 Prozent. In der Frage der Wechselwilligkeit auf die kommende 28nm-Generation gibt es dagegen eine Überraschung in die andere Richtung hin: Diese Wechselwilligkeit ist derzeit nicht besonders ausgeprägt bei gerade einmal 14,4 Prozent Umfrage-Teilnehmern, welche schnellstmöglich wechseln wollen.

Ganz augenscheinlich warten viele Anwender die konkreten Vorteile ab, welches die 28nm-Generation dem Grafikkarten-Käufer offerieren wird – hierfür stimmten immerhin 43,8 Prozent der Umfrage-Teilnehmern, während die restlichen 41,8 Prozent generell erst einmal nicht auf die kommende 28nm-Generation umsteigen will. Allerdings gab es bei dieser Teilfrage erhebliche Abweichungen je nach DirectX-Austattung und Leistungssegment der vorhandenen Grafikkarte: So sind die Nutzer älterer Grafikkarten generell wechselwilliger – und erstaunlicherweise auch die Besitzer schnellerer Grafikkarten gegenüber den Besitzern langsamerer Grafikkarten. Offenbar investieren die Käufer von potenten 3D-Beschleunigern nicht nur mehr Geld als andere in diese Hardware, sondern wechseln diese auch häufiger – dies ist eine Zielgruppe, welche die Industrie demzufolge entsprechend wertschätzen sollte, selbst wenn deren absolute Anzahl auf den ersten Blick gering erscheint.
| Wechsel auf die 28nm-Generation ist schnellstmöglich geplant | Wechsel auf die 28nm-Generation hängt von deren konkreten Vorteilen ab | Wechsel auf die 28nm-Generation erscheint derzeit unwahrscheinlich | |
|---|---|---|---|
| DirectX11 HighEnd-Grafikkarte | 13% | 41% | 46% |
| DirectX11 Performance-Grafikkarte | 8% | 46% | 46% |
| DirectX11 LowCost/Mainstream-Grafikkarte | 17% | 41% | 42% |
| DirectX9/10 HighEnd-Grafikkarte | 31% | 47% | 22% |
| DirectX9/10 Performance-Grafikkarte | 25% | 48% | 27% |
| DirectX9/10 LowCost/Mainstream-Grafikkarte | 20% | 39% | 41% |
| alle DirectX11-Grafikkarten | 11% | 43% | 46% |
| alle DirectX9/10-Grafikkarten | 25% | 45% | 30% |
| insgesamt | 14,4% | 43,8% | 41,8% |
Bei HT4U hat man sich mit den Preis/Leistungs-Verhältnissen aktueller Gamer-Grafikkarten beschäftigt. Dies ist nicht unähnlich den bei unseren Marktüberblicks-Artikeln immer beiliegenden entsprechenden Grafiken zum Performance/Preis-Index – aber es ist natürlich immer wertvoll und wichtig, solcherart Resultate durch eine zweite Meinung gegenzuprüfen. Als führend in der Preis/Leistungs-Kategorie wurden bei HT4U Radeon HD 6750 und 6870 ermittelt, bei uns sind es Radeon HD 6770, 6850 und 6870. Sehr interessant ist zudem die Abweichungs-Rechnung für 2560x1440 bei HT4U: Da der zugrundeliegende Performance-Index bei HT4U wie auch bei uns auf Benchmarks unter 1920x1080 bzw. 1920x1200 basiert, können sich unter der höheren Auflösung durchaus einige Abweichungen ergeben – je nachdem, welche Karte besser für 2560x1440/1600 geeignet ist.
Dabei kamen durchaus bemerkbare Unterschiede heraus: Die einen Karten liefen unter 2560x1440 bis zu 13 Prozent schneller als der für 1920x1080 erstellte Performance-Index (Radeon HD 6990), andere Karten um bis zu 11 Prozent langsamer (GeForce GTX 560 Ti). Im Normalfall liegen die Abweichungen unter 2560x1440 allerdings unterhalb von 5 Prozent gegenüber dem unter 1920x1080/1200 erstellten Performance-Index, ist dieser also weiterhin eine gute Maßgabe zur groben Performance-Beurteilung von Grafikkarten. Nutzer von höheren Auflösungen als 1920x1200 sollten sowieso die entsprechenden Testberichte genauer studieren, weil viele Spiele die Tendenz aufweisen, unter 2560x1440/1600 sehr deutlich an Bildrate zu verlieren – und dann nur noch wenige Grafikkarten den Anspruch erfüllen, eine wirklich spielbare Performance zu offerieren.