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AMD veröffentlich erste offizielle Polaris-Spezifikationen zu den Mobile-Lösungen der Radeon M400 Serie

Achtung! Diese Meldung ist leider falsch. Eine genauere Erklärung hierzu findet sich im letzten Absatz.

Etwas vorfristig und eventuell auch unbeabsichtigt hat AMD auf seiner Webseite bereits einen Einblick in konkrete Spezifikationen von Polaris-Grafiklösungen gegeben – in Form von Daten diverser Modelle der Radeon M400 Serie an Mobile-Beschleunigern. Alle drei dort gelisteten Beschleuniger dürften ziemlich sicher der Polaris-Generation angehören (auch wenn die Radeon M400 Serie ansonsten viele Rebrandings mit sich bringt), da die angegebenen Chiptaktraten mit den bisherigen AMD-Grafikchips klar nicht erreichbar sind, vor allem nicht unter Mobile-Bedingungen. Gegenüber den letzten Informationen zur Namenskonvention hat AMD selbige allerdings leicht umgestellt: Die Polaris-Chips laufen nicht mehr unter Radeon R9 M480 & M490, sondern unter Radeon R9 M470 & M480 – da ist also noch Platz nach oben für weitere Mobile-Lösungen innerhalb der Radeon M400 Serie.

Die zu sehenden Daten geben einiges über die Polaris-Chips preis – so zum einen die hohen Chiptaktraten, welche deutlich höher ausfallen als bei allem, was AMD bisher so im Angebot hatte. Zum anderen lassen sich auch die Anzahl an Shader-Einheiten erkennen – sofern es bei weiterhin 64 Shader-Einheiten pro Shader-Cluster bleibt, was allerdings bei den genannten Zahlen als mehr oder weniger gesetzt gelten darf – und natürlich die Breite der jeweiligen Speicherinterfaces. Ob jene eventuell schon GDDR5X beherrschen, läßt sich anhand dieser Daten nicht erkennen – denn AMD könnte den GDDR5X-Support vorausschauend eingebaut haben, ohne jene Möglichkeit derzeit jedoch nutzen zu wollen. Wegen der fehlenden Speichertaktraten und vor allem ohne eine Maßgabe, wie hoch der Performanceeffekt der Verbesserungen der Polaris-Generation ausfällt, läßt sich die Performance dieser Mobile-Beschleuniger noch nicht wirklich gut einschätzen – womit wir es dato bei einer sehr groben Performancerichtungs-Angabe belassen wollen:

Chipbasis & Technik Taktraten Desktop-Vergleich
Radeon R9 485X 14nm Polaris-10-Chip, GCN 2.0 Architektur, 2048 Shader-Einheiten, 256 Bit GDDR5-Interface, bis zu 8 GB GDDR5-Speicher Chip: ≤1250 MHz ganz grob in Richtung Radeon R9 290
Radeon R9 M470X 14nm Polaris-11-Chip, GCN 2.0 Architektur, 896 Shader-Einheiten, 128 Bit GDDR5-Interface, bis zu 4 GB GDDR5-Speicher Chip: ≤1500 MHz ganz grob in Richtung Radeon R7 370
Radeon R9 M470 14nm Polaris-11-Chip, GCN 2.0 Architektur, 768 Shader-Einheiten, 128 Bit GDDR5-Interface, bis zu 4 GB GDDR5-Speicher Chip: ≤1500 MHz ganz grob in Richtung Radeon R7 370
Die angegebenen Taktraten sind im Mobile-Bereich reine Empfehlungen AMDs an die Gerätehersteller und werden von diesen in der Praxis auch eher selten eingehalten. In aller Regel takten Mobile-Grafiklösungen 0 bis 15 Prozent unter den AMD-Vorgaben – höhere Taktraten als von AMD empfohlen sind extrem selten, (noch) niedrigere Taktraten dagegen durchaus zu befürchten.

Damit sind diese Mobile-Spezifikationen ein weiterer Hinweis darauf, das die Hardware-Spezifikationen der Polaris-Chips eventuell eine niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten sehen, dafür aber eben (klar) höhere Taktraten. Denn wenn die augenscheinlich größte Polaris-11-Mobilelösung wirklich nur mit 896 Shader-Einheiten antritt, dann könnte der gesamte Polaris-11-Chip auch wirklich nur so viele tragen – was dann wiederum einen Polaris-10-Chip mit maximal 2048 Shader-Einheiten um so wahrscheinlicher macht. Dies widerspricht sich zwar mit früheren Angaben (dort wurde Polaris 10 teilweise klar mit mindestens 2304 Shader-Einheiten beschrieben), ist aber letztlich nicht vollkommen unmöglich. Letztlich würde AMD bei diesem niedrigeren Hardware-Ansatz durch die höheren Taktraten wieder viel herausreißen können, gingen alle früheren Gerüchte zwar von mehr Shader-Einheiten aber eher maßvolle Taktraten auf dem Niveau der aktuellen AMD-Beschleuniger aus. Es bleibt in jedem Fall spannend, wie sich diese Geschichte aufklären wird.

Korrektur vom 14. Mai 2016

Diese Meldung ist leider absolut schiefgegangen: Dummerweise haben wir hier anstatt des klar bei AMD so dastehenden "Speichertakts" irgendwie einen "Chiptakt" gelesen – welcher nachfolgend ein absolut entscheidendes Element bei der Auslegung der ganzen Daten war. Stellt man dies richtig, dann ergibt sich jedoch auch eine gänzlich andere Auslegung: Denn mit 2048 sowie 896 Shader-Einheiten beschreibt man möglicherweise die kommenden Polaris-Chips – aber erst einmal ganz sicher die schon existierenden AMD-Chips Tonga & Bonaire. Genau jene dürften also die Basis für die von AMD offiziell schon genannten Radeon R9 470, 470X und 485X Mobile-Lösungen bilden – und nur deswegen hat AMD jene schon offiziell auf der Webseite notiert, eine Notiz zu noch nicht veröffentlichen Chips ist dagegen eher unüblich (kann aber passieren). Ausgehend von den Daten zu diesen Mobile-Lösungen kann man im übrigen nun sogar verstärkt davon ausgehen, das die Polaris-basierten Mobile-Lösungen auf stärkeren Hardware-Daten antreten – wenn nicht, würde man diese Rebranding-Lösungen schließlich nicht benötigen. Wir bitten in jedem Fall um Entschuldigung für diese fehlerhafte Meldung – welche nicht mehr auf der Startseite und den Archiven gelistet ist, aber dennoch aus Dokumentationszwecken weiterhin online bleibt.