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Gerüchteküche: Aktualisierte Infos zu Radeon RX 7500, 7600, 7600 XT, 7700 XT & 7800 XT

Von RedGamingTech @ YouTube kommen aktualisierte Informationen zu den RDNA3-Grafiklösungen unterhalb der Radeon RX 7900 Serie – sprich Radeon RX 7500, 7600, 7600 XT, 7700 XT & 7800 XT basierend auf den AMD-Grafikchips "Navi 32" und "Navi 33". Logischerweise gibt es derzeit keine Verifizierung zu diesen neuerlichen Gerüchten, aber der YouTuber hatte auch schon in der Vergangenheit einen guten Draht zu derart Radeon-bezogenen Informationen, zudem ergeben sich gewisse Eckpfeiler auch von selbst. So werden Radeon RX 7600 XT und Radeon RX 7800 XT AMD-typisch im Vollausbau des jeweiligen Grafikchips erscheinen, womit deren Spezifikationen mehr oder weniger feststehen. Wie genau die darunterliegenden jeweiligen Salvage-Lösungen aussehen, daran bastelt AMD derzeit augenscheinlich noch etwas herum.

DESKTOP N32 PARTS
7800 XT: 60CU/30WGP; 16GB 256bit GDDR6, 64MB IC and 285w TBP
Performance targets I've been given are "close to 6950XT" to "no quite as fast as a 4070 Ti"
7700 XT: 54CU/27WGP; 12GB 192bit, 48MB IC and 225w TBP
Performance targets to compete with Nvidia's unreleased RTX 4060 Ti

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 13. April 2023

Und so ist eine markante Änderung gegenüber dem letzten Info-Stand hierzu die Aufwertung der Radeon RX 7700 XT von vorher 48 Shader-Clustern auf nunmehr 54 Shader-Cluster – somit nur noch 6 weniger als beim Vollausbau des Navi-32-Chips und damit der Radeon RX 7800 XT. Die großen Unterschiede bei Speicherinterface und Infinity Cache bleiben natürlich bestehen, zudem deutet der beachtbare TDP-Unterschied an, dass die Radeon RX 7700 XT doch einigermaßen niedriger getaktet antritt. Die von RedGamingTech angemäkelte ungleiche Anzahl an WGPs (27) ist im übrigen kein Beinbruch, sondern vielmehr sogar natürlich: Navi 32 wird über 3 Raster-Engines verfügen – an welche man somit am besten eine durch 3 teilbare Anzahl an WGPs (und damit eine durch 6 teilweise Anzahl an Shader-Clustern) hängt.

Die gewisse Spezifikations-Aufstockung der Radeon RX 7700 XT könnte dabei zum Ziel haben, gegen eine etwas höher angesetzte nVidia-Karte zu konkurrieren. Trifft unsere eigene (natürlich fehlbare) Performance-Prognose zur Radeon RX 7700 XT zu, denn könnte jene mit der neuen Hardware-Ansetzung bei nunmehr sogar ~290-320% im 3DC UltraHD/4K Performance-Index herauskommen, was im absoluten Idealfall die Performance der GeForce RTX 4070 non-Ti ergeben würde. Demzufolge verwundert es etwas, wenn RedGamingTech als AMD-eigene Zielsetzung das Performance-Level der GeForce RTX 4060 Ti nennen – jene AD106-basierte Karte ist eigentlich per Definition kein Navi-32-Gegner (AD106 hat nur 36 SM @ 128 Bit). Im Fall der Radeon RX 7800 XT gleichen sich allerdings dann die Performance-Prognosen: Laut AMD soll es nahe der Radeon RX 6950 XT sein, welche mit 372% im 4K-Index steht und was gut zu unserer eigenen Performance-Prognose (nur auf Basis der technischen Daten) von ~350-370% für die Radeon RX 7800 XT passt.

Eben wegen dieser gleichen Prognosen im Fall der Radeon RX 7800 XT ist die Prognose-Abweichung bei der Radeon RX 7700 XT um so verwunderlich. Denn unserer Meinung nach passt hiermit zwischen Radeon RX 7700 XT (56 CU @ 192 Bit) und Radeon RX 7600 XT (32 CU @ 128 Bit) zweifelsfrei noch eine weitere Navi-32-basierte Grafikkarte – somit anzunehmenderweise eine "Radeon RX 7700". Jene dürfte nochmals weniger Shader-Cluster sowie eine weitere Abspeckung beim Speicherinterface tragen, womit die Speichermenge dann auf 10 GB VRAM sinken dürfte – was trotzdem ausreichend ist, um all die 8-GB-Modelle des Mainstream-Segments allein mit einem Speichermengen-Vorteil auf Distanz zu halten. Bislang ist eine solche Radeon RX 7700 natürlich nur eine eigene Spekulation allein auf Basis der vorliegenden Portfolio-Daten – und ändern sich selbige, könnte sich diese Spekulation umgehend wieder erübrigen.

Bei den bislang bekannten Navi-33-Lösungen ergab sich keine technische Änderung gegenüber dem vorherigen Stand. Allein die TDP-Angaben wurden nicht erneut genannt, was in dieser Frage somit etwas Spielraum läßt. Allerdings ist dafür mit der "Radeon RX 7500" möglicherweise eine dritte Navi-33-basierte Lösung hinzugekommen, welche augenscheinlich das RDNA3-Portfolio nach unten abrunden soll. Dafür geht es gegenüber der Radeon RX 7600 nochmals um 4 Shader-Cluster nach unten, als markantere Maßnahme wird allerdings das Speicherinterface auf 96 Bit sowie der Infinity Cache auf 24 MB beschnitten. Die Radeon RX 7500 kommt somit dann auch nur mit 6 GB Grafikkartenspeicher daher, wird also nur noch für echte Einsteiger-Bedürfnisse interessant sein können. Wegen dieser Hardware-Abspeckungen ist ein klarer Performance-Abschlag zur Radeon RX 7600 zu erwarten, welcher allerdings derzeit wegen des kritisch kleinen Speicherinterfaces eher schwer zu kalkulieren ist.

DESKTOP N33 PARTS
RX 7600 XT – 32 CU / 16 WGP, 32MB IC, 8GB GDDR6 18Gbps
RX 7600 – 28 CU, 14 WGP, 32MB IC, 8GB GDDR6 16Gbps
RX 7500 – 24 CU / 12WGP, 24MB IC, 6GB GDDR6 16Gbps (SKU could get canned).

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 13. April 2023

Denkbarerweise kommen beide dritten Karten-Ausführungen zu Navi 32 & 33 erst im weiteren Verlauf des zweiten Halbjahrs als Nachzügler des RDNA3-Portfolios daher. Die vier Hauptversionen Radeon RX 7600, 7600 XT, 7700 XT & 7800 XT sind dagegen irgendwann in diesem Sommer zu erwarten. Genauer läßt sich dies immer noch nicht sagen, da bislang keinerlei Informationen über sichtbare Fortschritte an den Release-Plänen dieser Karte aufgetaucht sind. Dies läßt inzwischen die Vermutung zu, dass AMD die Navi-33-Lösungen gar nicht mehr (wie einstmals geplant) noch vor den Navi-32-Lösungen herausbringt, sondern dies irgendwann im Sommer gemeinsam oder mit nur geringem Zeitversatz abhandeln. In jedem Fall wird es immer unwahrscheinlicher, dass AMD vor der Computex 2023 irgendetwas offizielles zu diesen Karten sagt. Von jener vom 30. Mai bis 2. Juni laufenden Messe erwartet man sich inzwischen die offizielle Vorstellung (nicht Release) dieser vier AMD-Grafikkarten.

Chip Hardware Speicher 4K Perf. TDP Liste Status Release
Radeon RX 7900 XTX Navi 31 96 CU @ 384 Bit, 96 MB IF$ 24 GB GDDR6 512% 355W $999 veröffentlicht 13. Dez. 2022
Radeon RX 7900 XT Navi 31 84 CU @ 320 Bit, 80 MB IF$ 20 GB GDDR6 434% 315W $899 veröffentlicht 13. Dez. 2022
Radeon RX 7800 XT Navi 32 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$ 16 GB GDDR6 ~350-370% 285W ? Gerücht angebl. Sommer 2023
Radeon RX 7700 XT Navi 32 54 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$ 12 GB GDDR6 ~290-320% 225W ? Gerücht angebl. Sommer 2023
Radeon RX 7700 Navi 32 ~42-48 CU @ 160 Bit, 40 MB IF$ 10 GB GDDR6 ~240-270% ? ? Annahme möglw. H2/2023
Radeon RX 7600 XT Navi 33 32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$ 8 GB GDDR6 ~180-210% 180W ? Gerücht angebl. Sommer 2023
Radeon RX 7600 Navi 33 28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$ 8 GB GDDR6 ~150-180% 140W ? Gerücht angebl. Sommer 2023
Radeon RX 7500 Navi 33 24 CU @ 96 Bit, 24 MB IF$ 6 GB GDDR6 ~110-140% ? ? Gerücht möglw. H2/2023
Hinweise: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen; Performance-Prognosen sind eigene Annahmen

Damit passiert wohl vor dem Sommer 2023 nichts mit weiteren RDNA3-Karten unterhalb der Radeon RX 7900 XT. Was für Hintergründe dieser große Zeitversatz zwischen Navi 31 sowie Navi 32/33 hat, bleibt unklar: Navi 32 war immer etwas später angesetzt, hier könnten also auch einfach nur technische Gründe für diese Release-Planung sprechen. Dass AMD derzeit mit seinem (preisgesenkten) RDNA2-Portfolio weiterhin gut gegenüber nVidias neuen RTX40-Beschleunigern mithalten kann, läßt sich hingegen in zwei Richtungen hin auslegen: Entweder hat AMD noch zu viele RDNA2-Chips auf Lager – oder aber produziert jene sogar bewußt nach, da Navi 32/33 derart spät kommen, dass dies dann notwendig wird. Mit dem späten Start der weiteren RDNA3-Karten verpasst AMD aber in jedem Fall, nVidias RTX40-Portfolio von dessen Launch weg wirklich unter Druck zu setzen – was nVidia wie bekannt dazu nutzt, die Preislagen hochzuhalten.