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Hardware- und Nachrichten-Links der Weihnachtsfeiertage 2018

Laut Videocardz hat Grafikkartenhersteller Gigabyte satte 40 verschiedene Modelle der GeForce RTX 2060 zur Zertifizierung bei der Eurasian Economic Commission (EEC) vorgelegt. Darunter befinden sich zum einen viele der für Gigabyte typischen Kartenvarianten, die hohe Anzahl wird dann allerdings dadurch erreicht, das jede Karte mit drei Speichermengen zertifiziert wurde: 3 GB, 4 GB und 6 GB – alles allein bei der GeForce RTX 2060. Dies kommt etwas überraschend, denn die Diskussion zur GeForce RTX 2060 geht ja eher in die Richtung, ob allein nur 6 GB nicht schon zu wenig sind, zudem ist das Performancepotential der Karte auch als zu hoch einzuschätzen, als das sich da die kleinen Speichermengen wirklich lohnen sollten. Dies gilt insbesondere für eine 3-GB-Ausführung, welche kaum noch als sinnvoll einzuschätzen ist – gerade nicht in Verbindung mit RayTracing, welches den Speicherbedarf augenscheinlich deutlich erhöht. Wenigsten wäre die 3-GB-Ausführung sehr einfach zu realisieren, mit einfach der Hälfte an Speicherchips am selben 192 Bit Speicherinterface.

GeForce RTX 2060 3GB GeForce RTX 2060 4GB GeForce RTX 2060 6GB
Chip (whrschl.) nVidia Turing TU106 (max. 2304 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Speicherinterface)
Shader-Einheiten ? ? 1920 SE
Speicherinterface 192 Bit GDDR6 128 oder 256 Bit GDDR6 192 Bit GDDR6
Speichermenge 3 GB GDDR5/X oder GDDR6 4 GB GDDR5/X oder GDDR6 6 GB GDDR5/X oder GDDR6
Vor/Nachteile günstiger aufgrund wenig Speicher, schlechteste Performance, schwache Zukunftseignung hängt von der konkreten Hardware-Gestaltung ab: kann so langsam sein wie die 3-GB-Version, kann potentiell schneller als die 6-GB-Version herauskommen größter Speicherausbau, beste Performance

Für die 4-GB-Ausführung müsste man in jedem Fall die Hardware verändern: Entweder gibt es ein auf 128 Bit noch weiter beschnittenes Speicherinterface – oder aber die Nutzung des vollen 256 Bit Speicherinterfaces des (wahrscheinlich) zugrundeliegenden TU106-Chips. Damit könnte diese 4-GB-Ausführung allerdings auch vergleichsweise nahe an die GeForce RTX 2070 herankommen, zumindest wenn die sonstige Hardware-Gestaltung gleich bleibt. Die konkrete Hardware-Gestaltung ist natürlich variabel, es muß nicht überall die gleiche Anzahl an Shader-Einheiten geben – jene war ja auch schon bei den 3/6-GB-Ausführungen der GeForce GTX 1160 unterschiedlich (1152 vs. 1280 Shader-Einheiten). Als i-Tüpfelchen soll es nebem den GDDR6-bestückten Kartenmodellen auch noch weitere Modelle mit nur GDDR5- oder GDDR5X-Speicher geben, die genaue Speicherart läßt sich aus den zur Verfügung stehenden Karten-Codenamen noch nicht ermitteln. Spätestens an dieser Stelle kommt dann durchaus der Verdacht auf, das es sich hierbei auch einfach nur um Platzhalter-Daten handeln könnte – welche also kein Hinweis darauf sind, welche dieser Karten wirklich den Markt erreichen werden. Gerade bei EEC-Listungen hatte es in der Vergangenheit durchaus Fälle gegeben, wo dort zertifizierte Karten letztlich nie in dieser Form erschienen sind (Fall #1 mit "GeForce GTX 2070/2080", Fall #2 mit Vega 11 & 12)

WCCF Tech wollen eine weitere Bestätigung (ohne Quellenangabe) dafür haben, das AMD schon zur CES zum Anfang des Januars 2019 (8. bis 11. Januar in Las Vega) reihenweise neue Hardware launchen soll: Ryzen 3000 & Ryzen 3000G sowie eine Radeon-Grafikkarte für Consumer-Bedürfnisse, von WCCF Tech als mögliche "Radeon RX Vega II" eingeordnet. Dieses Gerücht könnte zum Teil wahre Kerne tragen, in dieser Auslegungsform ist es allerdings eher unwahrscheinlich: Für einen Launch von Ryzen 3000 Prozessoren auf Zen-2-Basis ist es noch zu früh, dafür ist auch die Gerüchteküche auffallend zu ruhig. Die Ryzen 3000G APUs auf Basis von Zen+ & Vega sind dagegen sicherlich spruchreif, hierzu gibt es ja auch diverse Anzeichen in Form von kleineren Leaks. Eine "Radeon RX Vega II" hat dagegen durchaus eine Außenseiter-Chance – genauso gut denkbar ist allerdings auch eine kleine Verwechslung und es handelt sich hierbei nur um neue Profi-Karten, die eben auch unter der "Radeon"-Marke stehen (wie seinerzeit die Radeon Vega "Frontier Edition"). Navi-basierte Grafikkarten dürften dagegen sicherlich nicht gemeint sein, für jene ist es ebenfalls noch (deutlich) zu früh.

Die zum Monatsanfang hierzu herumgereichten Gerüchte mit vollständigen Modell-Daten zu Zen-2-Prozessoren und Navi-Grafikkarten dürften sich damit höchstwahrscheinlich in jene warme Luft auflösen, aus welcher selbige schon immer bestanden haben – weil viel zu früh viel zu detaillierte Informationen zur Verfügung standen und im Nachhinein die einen Launch üblicherweise begleitenden kleineren Leaks augenscheinlich fehlen. Außerhalb von Ryzen 3000G sowie Vega-20-Produkten ist es unwahrscheinlich, das AMD auf der CES 2019 schon irgendetwas launcht – Zen 2 könnte man eventuell vorankündigen, zu Navi dürfte man aufgrund des Termins kaum vor dem Sommer 2019 eher noch gar nichts konkretes sagen. Generell gilt diesbezüglich die Faustregel, das man mit konkreten Produktankündigungen möglichst lange wartet, damit der Absatz der bestehenden Produkte nicht Schaden nimmt. Teaser sind hingegen immer drin, da sich selbige eigentlich nur an das Fachpublikum und nicht den Massenmarkt richten. In jedem Fall dürfte die Keynote von AMDs Chefin Lisa Su bei der CES 2019 (9. Januar 2019, um 18:00 Uhr deutscher Zeit, Zeitdauer ca. 1 Stunde) nunmehr mit einiger Spannung erwartet werden – auch wenn die Chance auf (vollständige) Erfüllung der hochfliegenden Gerüchte eher minimal ist.

Bei Tom's Hardware hat man sich mit den Nachteilen des Onboard-Sounds beschäftigt und dabei durchaus einige griffige Punkte vorzubringen. So hat sich die Problematik des Onboard-Sounds derzeit wegverlagert von hochwertigen DACs und Kondensatoren – dies wird von den heutigen Mainboards ab einem gewissen Preisbereich durchaus geboten. Die neue (oder eigentliche) Problematik liegt in der mangelhaften Abschirmung der meisten Komponenten auf dem Mainboard – was sich insbesondere beim Verbau einer leistungsfähigen Grafikkarte zeigt. Selbst die Hersteller von Soundkarten patzen hierbei, indem deren Karten teilweise in Richtung Netzteil, aber nicht in Richtung Grafikkarte abgeschirmt sind. Die prinzipielle Empfehlung von Tom's Hardware lautet daher letztlich: Extra Soundkarte vor Onboard-Sound, doch externe USB-Soundlösung noch vor extra Soundkarte. Denn nur außerhalb des PC-Gehäuses kommt man wirklich um den Einfluß der mangelhaften Abschirmung herum. Zwar wäre letzteres eigentlich ein Job für die Mainboard-Hersteller, aber dies dürfte aus Kostengründen kaum passieren, da es auch (im Gegensatz zu DACs und den vielgerühmten "japanischen" Kondensatoren) nicht wirklich gut bewerbbar ist.