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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. März 2019

nVidia bricht noch einmal eine Lanze zugunsten der GeForce GTX 1660 Ti und weist in einem extra Blog-Eintrag auf die verbesserten Turing-Shader hin, welche trotz des Fehlens von RayTracing und Tensor-Cores selbstverständlich auch bei der GeForce GTX 1660 Ti sowie dem zugrundeliegenden TU116-Chip an Bord sind. Eben wegen des Alleinstellungsmerkmals von RayTracing und Tensor-Cores bei der Turing-Generation wurden die verbesserten Turing-Shader oftmals nur wenig beachtet, sorgen aber in jedem Fall für einen guten Performanceboost auf gleicher Anzahl an Shader-Einheiten und selber Taktrate. Allerdings sind jene Verbesserungen auch stark zukunftsgewandt angesetzt, sind damit vor allem ältere Spiele kaum gutklassig zu beschleunigen und hat man hierbei eher auf neuere Trends bei der Spieleentwicklung gesetzt – primär die Zunahme von FP16- und Integer-Code. Insofern ist die Beschleunigungswirkung der Turing-Shader fast nur unter neueren sowie (voraussichtlich) zukünftigen Spielen gut zu sehen. Nachprüfen läßt sich diese These im übrigen recht einfach unter Auswertung der vorhandenen Benchmarks, sofern man jene nach dem Erscheinungstermin der jeweiligen Spiele-Titel gruppiert.

Babel Tech Reviews TechPowerUp
Spiele-Titel 26 Titel bis zum Jahr 2017 vs. 14 Titel der Jahre 2018/19 10 Titel bis zum Jahr 2017 vs. 10 Titel der Jahre 2018/19
GeForce GTX 1660 Ti vs. GTX 1070 (@ 100%) -2,6% vs. +3,1% = ▲5,7 -1,6% vs. +2,0% = ▲3,6
GeForce GTX 1660 Ti vs. GTX 1060 6GB (@ 100%) +26,5% vs. +34,7% = ▲8,2 +35,8% vs. +38,2% = ▲2,4
Radeon RX Vega 64 vs. GTX 1070 (@ 100%) - +0,5% vs. +10,9% = ▲10,4
Radeon RX 590 vs. GTX 1060 6GB (@ 100%) +6,0% vs. +16,7% = ▲10,7 +5,3% vs. +13,9% = ▲8,6
gemäß der Benchmarks von Babel Tech Reviews (mit werksübertakteten Karten) und TechPowerUp

In Auswertung der entsprechenden Benchmarks von Babel Tech Reviews (mit werksübertakteten Karten, was aber für diesen Zweck keine Rolle spielt, da es allein auf den erzielten Fortschritt ankommt) und TechPowerUp läßt sich klar erkennen, das die GeForce GTX 1660 Ti gegenüber der haus-internen Pascal-Konkurrenz deutlich hinzugewinnt, wenn man nur die Spiele-Titel der Jahre 2018/19 betrachtet. Die Differenz ist nicht übermäßig groß, aber ausreichend, um allein daran schon sagen zu können, das hier ein Architektur-bezogener Vorteil existiert, welcher sich dann in zukünftigen Spielen mindestens gleich groß zeigen wird und voraussichtlich das zukünftige Performance-Bild auch noch einmal leicht zugunsten von Turing (gegenüber Pascal) verschieben dürfte. nVidias Aussage mit den Shader-Verbesserungen und deren Performance-Auswirkungen unter neueren Spielen ist also nicht einfach nur Marketing, sondern hat durchaus einen realen Hintergrund. Aber eben weil die Turing-Generation bislang zu sehr mit den Grafik-Features RayTracing und Tensor-Cores verbunden wurde, ist die Anerkennung der reinen Architektur-Verbesserungen bei Turing oftmals ausgeblieben.

Im übrigen ist an diesen Benchmarks auch zu erkennen, das AMD nach wie vor exzellente Zukunftsaussichten bei seinen Grafikchip-Architekturen Polaris und Vega hat. Denn beide Vergleiche zeigen ein sogar besseres Performance-Bild gegenüber nVidias Pascal-Architektur, als es selbst die Turing-Architektur hinlegt. Dies ist insbesondere im Fall von Polaris erstaunlich, jene Architektur wurde schließlich zeitgleich mit Pascal im Jahr 2016 veröffentlicht. Das jene inzwischen schon nicht mehr ganz taufrische Polaris-Architektur immer noch einen sehr klaren Performaceunterschied bei neueren Spieletiteln der Jahre 2018/19 (gegenüber älteren Spieletiteln aus den Vorjahren) aufzeigt, ergibt einen starken Pluspunkt zugunsten von AMD. Daß die GeForce GTX 1660 Ti (und damit Turing) derzeit etwas niedrigere Zuwächse unter neueren Spieletiteln zeigt als Polaris und Vega, ist im übrigen noch nicht richtig wertbar: Gut möglich, das sich das Turing-Potential erst im Laufe der Zeit offenbart, das jetzt direkt zum Launch noch nicht wirklich alles sichtbar ist, was Turing an Mehrperformance durch Architektur-Verbesserungen oben drauf legen kann. Dies war jedenfalls bei Polaris & Vega ebenfalls derart zu beobachten.

Laut WinFuture hat Drucker-Gigant HP zuletzt speziell im europäischen Markt beachtbar weniger Druckertinte abgesetzt als es normal wäre. Die hierzu genannten -9% klingen zwar nicht gerade spannend, aber augenscheinlich war die Erwartungshaltung eher umgedreht. Eine offizielle Erklärung hierfür gibt es nicht – wobei jene inoffiziell durchaus einfach zu finden ist: Die Zeit des "alles Ausdruckens" geht in der heutigen Share- und Cloud-Welt dem Ende entgegen, das bedruckte Papier wird nicht mehr als solch elementare Sicherheit angesehen wie früher noch. Und gleichzeitig haben Drucker ohne Tintentank zum Nachfüllen kaum noch eine Zukunft, da die Kosten für Ersatz-Kartuschen einfach zu hoch sind, selbst bei Nachbauten. Diese Entwicklung drückt dann natürlich auf das Verbrauchsmittel-Geschäft bei den Drucker-Herstellern – auch, weil man bei Druckern mit Tintentank (wie dem an dieser Stelle vor einiger Zeit genannten Epson L210) natürlich viel einfacher Alternativ-Tinte anderer Hersteller verwenden kann. Anders formuliert: Die Ära der Abzocke bei der Druckertinte neigt sich dem Ende zu, logischerweise verlieren damit die aufgeblähten Verbrauchsmittels-Sparten der großen Drucker-Hersteller an Umsatz.