Laut Fast Technology @ Chiphell-Forum (via Harukaze5719 @ Twitter) soll nVidias GeForce RTX 3060 Ti nunmehr am 17. November antreten, was dem bislang kolportierten Termin zur November-Mitte entspricht. Zur kleineren Ausführung des GA104-Chips der GeForce RTX 3070 gab es erst kürzlich die kompletten Hardware-Daten – womit dato eigentlich nur noch der Listenpreis fehlt, welcher allerdings aller Vermutung nach bei 399 Dollar herauskommen dürfte. Die Terminlage ist zum einen clever, zum anderen aber auch unglücklich gewählt: Mit dem 17. November (Dienstag der dritten November-Woche) kommt man genau einen Tag vor Radeon RX 6800 & 6800 XT heraus, welche zwar in einem ganz anderen Preisfeld unterwegs sind, aber dennoch natürlich die Aufmerksamkeit von der GeForce RTX 3060 Ti wegziehen werden. Für die Hardwaretester ist das ganze jedoch maximal ungünstig, da sehr viel Arbeit innerhalb kurzer Zeit zu erledigen ist – und dies zu einer sowieso schon enorm vollgepackten Zeit:
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Wenigstens dürfte es damit für dieses Jahr dann gewesen sein mit den Hardware-Releases – womit sich die Aufmerksamkeit eher denn in Richtung realer Lieferbarkeit verschieben sollte. Zu den Zen-3-Prozessoren hört man diesbezüglich nur positives – wobei trotzdem unklar bleibt, ob nicht doch der Käuferansturm größer als jedes Händlerkontingent ausfällt. Aber wenigstens zeigt die in den letzten Tagen schon gelaufende Bestückung der Distributoren & Einzelhändler mit Zen-3-Prozessoren daraufhin, dass AMD möglicherweise auch bei seinen (aus der gleichen Chipfertigung stammenden) Grafikkarten eine gewisse Lieferbarkeit erreichen sollte. Aber auch in diesem Fall kann es natürlich passieren, dass der Käuferansturm größer ist als die initialen Lieferkontingente. Gerade da auf Ampere-Seite nunmehr reihenweise potentielle Käufer (auch wieder bei der GeForce RTX 3070) leer ausgegangen sind, könnte sich das Liefer-Problem sogar zusätzlich auf AMDs neue Grafikkarten verlagern.
Nichtsdestotrotz dürfte die Release-Tätigkeit wohl nur eine Dezember- und damit Festtags-Pause einlegen, danach es Schlag auf Schlag weitergehen. Alles vermutlich noch im Rahmen des ersten Quartals 2021 gelegen, steht bei nVidia der weitere Ausbau des Ampere-Portfolios mit den Grafikchips GA106 (wahrscheinlich GeForce RTX 3060) und GA107 (wahrscheinlich GeForce RTX 3050) an, bei AMD der Midrange-Grafikchip Navi 22 (wahrscheinlich Radeon RX 6700 Serie) sowie die non-X-Modelle des Zen-3-Portfolios an – und letztlich von Intel am Ende des ersten Quartals noch "Rocket Lake". Irgendwann sollte sicherlich auch nVidias "GeForce RTX 3080 Ti" erscheinen, wobei nVidia derzeit offenbar noch kein finales "OK" zu diesem Konter zur Radeon RX 6900 XT gegeben hat – was derem baldigen Erscheinen natürlich auch nicht zuträglich ist. Der seitens nVidia wohl eher bevorzugte Ampere-Refresh dürfte hingegen erst ein Thema des Sommers 2021 sein, wenn dann der GA103-Chip zum Ersatz von GeForce RTX 3080 & 3090 ansteht. Zu selbigem GA103-Grafikchips wurde kürzlich von Twitterer Kopite7kimi nochmals der aktuelle Wissensstand erwähnt:
A summary of GA103's rumors:
1. 6GPC*5TPC 320bits, May 2019
2. two kinds of package, Sep 2020 no more things yet, sad.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 25. Oktober 2020
Wie zu sehen, liegt hier deutlich mehr Unwissen als denn Wissen vor. Denn die bekannten Hardware-Spezifikationen stammen noch als dem initialen Ampere-Gerücht von Mai 2019, seinerzeit kam jedoch schnell die Meldung über die Streichung dieses Chips nach. Danach muß der jetzt erst in diesem Herbst erneut aus der Taufe gehobene neue GA103-Chip natürlich nicht zwingend diesselbe Hardware wie dieser einstmals geplante Chip (mit 60 Shader-Clustern) aufweisen. Für einen 1:1-Ersatz der GeForce RTX 3080 wären schließlich eigentlich 68 Shader-Cluster vonnöten – aber nVidia kann natürlich auch ganz andere Gedankengänge haben oder aber benutzt eine Chipfertigung mit höheren herauskommenden Taktraten, womit eine geringere Anzahl an Shader-Clustern ausreichend wäre. Auf ein schnelles Ergebnis braucht man bezüglich des GA103-Chips allerdings nicht hoffen: Neue Grafikkarten basierend auf vorhandenen Chips aufzulegen, ist eine Sache weniger Wochen – einen neuen Grafikchip zum Tape-Out und danach zur Massenfertigung zu bringen, dagegen eine Angelegenheit mehrerer Quartale.
Die ComputerBase berichtet über die offizielle Vorstellung von Intels DG1 unter dem Verkaufsnamen "Iris Xe Max". Hierbei wird der erste extra Xe-Grafikchip mit allerdings nur 96 EU (umgerechnet 768 FP32-Einheiten) an einem 128 Bit Speicherinterfaces verbaut, welches zudem maximal LPDDR4X/4266 versteht. Bis auf das eigene Speicherinterface handelt es sich damit exakt um die Hardware der integrierten Xe-Grafik in Intels Tiger-Lake-Prozessoren, wobei die Performance-Differenz zu dieser laut Intel mit ca. +20% nicht gerade großartig ausfällt. Grundhierfür ist der bei der diskreten Variante nur um +22% höhere Chiptakt samt dem TDP-Limit von nur 25 Watt. Dies ist natürlich dem geplanten Einsatzort in Notebooks der mittleren Kategorie geschuldet, wo Intel mittels DG1 gegen die Einsteiger-Grafiklösungen von nVidias MX-Serie angehen will. Hierbei will Intel gemäß eigenen Benchmarks mit DG1 die Grafik-Performance einer GeForce MX 350 erreichen – was mittels unabhängiger Tests zu beweisen wäre, Hersteller-Benchmarks sind gerade in diesem Feld oftmals arg ungenau. Dass DG1 nur ins Mobile-Feld geht, war schon des längerem bekannt, die (auch) für das Desktop-Segment geplanten DG2-Lösungen erscheinen dagegen erst 2021.
Von Apisak @ Twitter kommt ein weiterer CPU-Z-Benchmark zu einem Zen-3-Prozessor, diesesmal dem Sechskern-Modell Ryzen 5 5600X. Damit nähert sich die nachfolgende Auflistung der bekannten CPU-Z- und PassMark-Benchmarks zu Zen-3-Prozessoren der Vollständigkeit – wobei dennoch als genereller Einwand gilt, dass hierbei Benchmarks einzelner Zen-3-Tester mit dem simplen Durchschnitt von tausenden oder gar zehntausenden Benchmarkdatenbank-Eintragungen zu den bekannten Prozessoren verglichen werden. Nichtsdestotrotz ergibt sich mit dem neuen CPU-Z-Wert der interessante Hinweis darauf, dass die kommenden neuen AMD-Prozessoren augenscheinlich bei der Singlethread-Performance allesamt ziemlich nahe zusammenliegen: So legt der Ryzen 9 5950X auf den Ryzen 5 5600X unter dem Singlethread-Test von CPU-Z nur eher marginale +2,3% oben drauf. Bei Intel ist diese Differenz zwischen kleinen und größeren Prozessoren deutlich ausgeprägt, zwischen Core i5-10600K und Core i9-10900K liegen beim Guru3D immerhin +6,7%. Singlethread- und somit die Gaming-Performance werden bei den kleineren Zen-3-Modellen somit wahrscheinlich etwas näher an die größeren Modellen heranreichen, als dies bei Intels Comet-Lake-Prozessoren der Fall ist.
Technik | CPU-Z (ST) | CPU-Z (MT) | PassMark (ST) | PassMark (MT) | |
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Ryzen 9 5950X | Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz, 105W TDP | 658 | 12366 | 3693 | 45564 |
Ryzen 9 3950X | Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz, 105W TDP | 524 | 10867 | 2747 | 39279 |
Ryzen 9 3900X | Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 105W TDP | 521 | 8177 | 2730 | 32858 |
Core i9-10900K | CML, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz, 125W TDP | 584 | 7386 | 3177 | 24282 |
Ryzen 7 5800X | Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 105W TDP | 650 | 6593 | ||
Core i7-10700K | CML, 8C/16T, 3.8/5.1 GHz, 125W TDP | 558 | 5640 | 3084 | 19676 |
Ryzen 7 3800X | Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz, 105W TDP | 519 | 5577 | 2745 | 23348 |
Ryzen 5 5600X | Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz, 65W TDP | 643 | 4814 | 3455 | 22160 |
Core i5-10600K | CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz, 125W TDP | 4094 | 2931 | 14632 | |
Ryzen 5 3600X | Zen 2, 6C/12T, 3.8/4.4 GHz, 95W TDP | 505 | 4101 | 2677 | 18318 |
CPU-Z-Wert des Ryzen 5 5600X von Apisak @ Twitter, CPU-Z-Wert des Ryzen 7 5800X von Apisak @ Twitter, CPU-Z-Wert des Ryzen 9 5950X von Apisak @ Twitter, PassMark-Werte von Ryzen 5 5600X & Ryzen 9 5950X aus der offiziellen PassMark-Datenbank, alle Vergleichswerte aus den offiziellen Benchmark-Datenbanken von CPU-Z und PassMark |