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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Juni 2016

Videocardz zeigen mit koreanischer Quelle (dort leider inzwischen wieder entschwunden) die ersten Bilder eines Herstellerdesigns zur Radeon RX480 in Form der "Sapphire Radeon RX480 Nitro 8GB". Viel interessanter als die (durchaus ansprechenden) Bilder sind allerdings die nebenbei dargereichten Informationen: So sollen die meisten der kommenden Herstellerkarten gleich mit 8 GB Speicher ausgerüstet sein – zu einem leider noch unklaren Preis, AMDs offizielle Preisangabe von 199 Dollar bezog sich laut den Präsentations-Fußnoten klar auf die 4-GB-Version (des Referenzdesigns). Mit Glück reicht es für einen Listenpreis von 229$ für die 8-GB-Version, mit Pech sind es 249$, was dann ein kräftiger Aufpreis angesichts der allgemeinen Preislage dieser Karte wäre. Höher hinaus sollte AMD sowieso nicht gehen, denn dann verliert sich das prognostizierte gute Preis/Leistungs-Verhältnis schnell wieder.

Sofern der Preis in Ordnung geht, sollte es zudem an der Lieferfähigkeit nicht scheitern: Teilweise sollen derzeit sogar schon europäische Distributoren erste Karten-Kontingente erhalten haben. Gleichfalls sollen die ersten Pressekarten an die Hardwaretester gegangen sein – was ja mal sehr positiv im Sinne von genügend Zeit für ausführliche Tests wäre. Alle diese Detailinformationen deuten darauf hin, das AMD zum 29. Juni wirklich spruchreif sein wird – nicht also nur Hardwaretests und vereinzelte Karten im Handel sein werden, sondern es vermutlich genügend Karten mit genügend Auswahl inklusive auch erster Herstellerdesigns geben wird. Die Organisation eines derart soliden Launches würde nur für AMD sprechen – denn nVidia zeigt derzeit anhand von GeForce GTX 1070 & 1080, das ein Knall-auf-Fall-Launch ohne echte Lieferfähigkeit allerhöchstens ein gewisses mediales Strohfeuer bewirkt, dann aber zu nichts anderem als Konsumentenzurückhaltung führt. Wahrscheinlich wird gerade zur GeForce GTX 1070 die Lieferfähigkeit an Herstellerdesigns kaum vor Monatsende erreicht sein – letztlich nicht wirklich früher als AMD seine Radeon RX480 in vollster Lieferfähigkeit an den Start bringt.

Eben jene GeForce GTX 1070 ist mit dem Freitag offiziell in den Handel gegangen – aber wie auch bei der GeForce GTX 1080 zu sehen, nur eher sporadisch und wenn dann nur als Founders Edition bei genau 499 Euro verfügbar. Dazu gibt es einige Listungen erster Herstellerdesigns, welche aber derzeit nur bei 469 Euro (nicht lieferbar) anfangen – da ist noch einiger Platz gegenüber dem offiziellen Listenpreis von 379 Dollar für die Herstellerdesigns, welches direkt umgerechnet derzeit glatt 400 Euro ergibt. Angesichts des langsamen Ablaufs bei der GeForce GTX 1080 dürfte es sicherlich 2-3 Wochen dauern, ehe sich hier erste lieferbare Herstellerdesigns einfinden – und erst danach kann ein Preiskampf stattfinden, welcher die GeForce GTX 1070 dann irgendwann einmal nahe diese 400 Euro heranbringen wird. Der aktuelle Markteinstieg der GeForce GTX 1070 macht vor allem auch deutlich, das es sich hierbei mitnichten um den preislichen Nachfolger der GeForce GTX 970 handelt, denn diese Karte kam für einen Listenpreis von 329$ in den Handel und war sehr konstant bei 320 Euro erhältlich. Die GeForce GTX 1070 ist wohl viel eher mit der GeForce GTX 980 vergleichbar, deren Launchpreis zwar bei 549$ lag, welche dann aber lange Zeit für knapp unter 500 Euro angeboten wurde.

Passend hierzu gibt es bei ComputerBase und PC Games Hardware Übersichtslisten mit den Herstellerkarten-Spezifikationen der GeForce GTX 1070 – genauso wie in unserem Forum eine solche Liste im Aufbau ist, welche allerdings wie die vorverlinkten Listen noch einige Lücken aufweist. Die Hersteller sind erstaunlich maulfaul beim Thema des Power-Limits – aber in dieser Frage kann man jenen natürlich die klare Kante entgegenschleudern, das wer hierzu nichts zu sagen hat, demzufolge etwas zu verbergen hat. Jene Hersteller, die diesbezüglich bereits Aussagen gemacht haben, bieten dagegen durchaus interessante Power-Limits an, welche von 190 Watt bis 230 Watt im default-Zustand reichen – maximal dürfen es bei einer MSI-Karte sogar 291 Watt werden. Dies dürfte dann nicht wirklich notwendig sein, relevant ist eher ein Wert von 200 Watt und etwas mehr, damit wird man (voraussichtlich) die GeForce GTX 1070 vernünftig und ohne Power-Limit-Sorgen ausreizen können. Genaueres hierzu können natürlich nur die kommenden Hardwaretests zu den Herstellerkarten aussagen, welche aber auch erst nach Verfügbarkeit dieser Karten und damit nicht vor Monatsende zu erwarten sind.

Golem berichten in Berufung auf ein Interview mit dem Sony-CEO die faktisch offizielle Bestätigung einer verbesserten Playstation 4. Jene unter dem Codenamen "Neo" entwickelte neue Konsole soll über höhere Taktraten etwas mehr CPU-Power sowie über eine viel größere Grafikeinheit deutlich mehr Grafik-Power mitbringen – ganz wie es schon vor einiger Zeit geleakt war. Sowohl die reguläre PS4 als auch die neue "PS4K" (es ist unklar, ob Sony diesen Namen für das finale Produkt wählt) sollen zusammen über den kompletten Lebenszyklus dieser Konsole verkauft werden, Spiele und Zubehör sollen identisch sein, Exklusivprojekte sind ausdrücklich nicht gestattet. Der Nutzen der PS4K soll primär in höheren Spieleauflösungen liegen, Sony setzt hierfür sogar eine untere Schranke von FullHD an – womit die PS4K eigentlich nur das Versprechen der aktuellen Konsolengeneration von der FullHD-Auflösung erfüllt. Als kleine Spaßbremse soll die PS4K allerdings auch zu einem höheren Preispunkt als die reguläre PS4 kommen – Sony spricht von einer Wirtschaftlichkeit vom ersten Tag an, so das es sicherlich mindestens 450 Dollar sind, vielleicht auch gleich 500 Dollar (reguläre PS4: derzeit 350 Dollar).

Dies ist so ziemlich der einzig Punkt, welcher wirklich abweichend von den früheren Gerüchten ist, welche sich nunmehr als ziemlich zielsicher herausgestellt haben. Allerdings ergibt der höhere Preis auch Sinn angesichts des Gedankens, beide Konsolen mit dem identischen Spielestamm noch längere Zeit weiterführen zu wollen – ansonsten müsste man die reguläre PS4 preissenken, was jene schnell in die Unwirtschaftlichkeit führen würde. Sony versucht einfach mit der PS4K nach dem langfristigen Erfolg der PS3 und dem großen Erfolg der PS4, wieder etwas höhere Konsolenpreise zu nehmen – was in Ordnung geht, sofern dafür (wie bei der PS4K) auch etwas sinnvolles wie eben zeitgemäße Auflösungen geboten werden. Offen bleibt leider noch, wann die PS4K letztlich erscheint: Eine Vorstellung schon auf der (nächste Woche kommenden) E3 dementierte Sony, demzufolge ist diesbezüglich noch alles möglich vom Herbst 2016 bis Frühjahr 2017. Frühere Berichtet deuteten allerdings schon an, das es dieses Jahr kaum noch etwas werden wird mit wirklich lieferbaren neuen Konsolen, egal ob Nintendos NX, Sonys PS4K oder einer eventuellen neuen Microsoft-Konsole.