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Hardware- und Nachrichten-Links des 10./11. August 2013

Die Marktforscher von Jon Peddie Research bringen eine hochinteressante Studie, wonach der Markt der Hardware fürs PC-Gaming trotz der allgemeinen PC-Krise relativ stabil geblieben ist und in Zukunft sogar wieder zulegen wird. PC-Gaming-Hardware wird dabei allgemein als das solideste Standbein des PC-Marktes angesehen – trotz NextGen-Konsolen und Tablet-Hype. Leider gibt die Meldung nur eine Zukunftsprognose über geschätzten zukünftigen Umsatzgrößen an, interessanterwäre als Untermauerung dieser These jedoch auch eine Aufstellung über die in den letzten Jahren jeweils erreichten Umsatzgrößen in diesem Marktsegment. Nichtsdestotrotz dürften die Aussagen von Jon Peddie Research durchaus passend sein: Auch wenn unter PC-Gamern der Druck hin zu höherer Performance in letzter Zeit etwas abgenommen hat (siehe die Umfragen zu: Wie häufig wird die Grafikkarte gewechselt? bzw. zu Wie häufig wird der Prozessor gewechselt?), so ist dies doch bei weitem nicht mit den Zuständen auf dem allgemeinen PC-Markt zu vergleichen.

Dort ist das jahrzehntelang geltende Schema, wonach ein PC selbst nur für Office/HomeOffice-Aufgaben nach vielleicht drei Jahren schon reichlich überholt ist und dann schon langsam in Richtung Performance-Probleme geht, seit einigen Jahren sehr deutlich durchbrochen. Man kann heutzutage für Office/HomeOffice-PCs selbst (vernünftige) Maschinen aus Core-2-Tagen noch problemlos einsetzen, eine gutklassige Sandy-Bridge-Maschine hat für den Office/HomeOffice-Betrieb sogar noch Reserven für eine längere Zeitspanne. Jener Punkt, welcher teilweise schon zur Jahrtausend-Wende prophezeit wurde, scheint nun auch für die Allgemeinheit augenscheinlich zu werden: Nur Spiele benutzen noch wirklich die Leistungsreserven heutiger PCs bzw. zwingen (je nach Anforderungen) zu höherwertigen Modellen. Es gibt zwar auch andere Anwendergruppen mit höheren Performance-Anforderungen (beispielsweise für Videobearbeitung), diese Anwendergruppen sind jedoch zu klein, um wirklich massenwirksam zu sein – dies trifft nur auf die Gruppe der Gamer zu.

Eventuell erwächst aus der Erkenntnis, daß nur noch die Gamer & Enthusiasten den PC-Markt stabil halten, vielleicht auch einmal eine entsprechende Ankennung seitens der Industrie sowie der Mainstream-Presse, welche "Gaming" üblicherweise doch recht stiefmütterlich behandelt. Noch interessanter wären aber natürlich echte Aktionen seitens der Hersteller-Industrie, welche mehr auf Gamer-Belange eingehen sollte. Insbesondere Intel darf sich hier angesprochen fühlen, welche bislang doch sehr satt an Gamer-PCs verdient haben, bis auf ihre für Gamer-Belange allerdings untauglichen Grafikchips nicht viel zum Thema beigetragen haben. Ganz allgemein betrachtet wäre den CPU-Herstellern mehr Eigeninitiative in dieser Frage anzuraten – die Grafikchip-Entwickler machen es vor, wie man die Spieleentwickler optimal unterstützt, dafür aber eben auch den ständigen Wettlauf zu mehr Performance indirekt anheizt. Ohne dem Drang zu mehr Performance – welcher derzeit eben nur von Seiten der Computerspiele kommen kann – laufen die CPU-Hersteller jedoch in größere Umsatzlöcher hinein, weil einfach kein Aufrüstanlaß mehr existiert (Haswell läßt grüßen).