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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. April 2019

Der neue nVidia-Treiber 425.31 bietet nun auch RayTracing auf Pascal-Grafikkarten (und auf den Turing-Karten ohne RayTracing-Hardware), so wie es seitens nVidia zur GDC versprochen wurde. nVidia schränkt diese Funktionalität allerdings ein auf Pascal-Grafikkarten ab der GeForce GTX 1060 6GB (deren 3-GB-Schwester ist also nicht mit dabei) sowie Turing-Grafikkarten ab der GeForce GTX 1660, jeweils inklusive aller Mobile-Äquivalente. Das ganze funktioniert nicht unähnlich wie bei der Titan V zum Jahresanfang in einem Software-Modus, wobei selbiger natürlich erheblich auf die Frameraten schlägt. Die nVidia-eigenen Benchmarks, welche die ComputerBase hierzu ausrollt, sehen gerade einmal eine GeForce GTX 1080 Ti noch hier und da die 30-fps-Grenze unter RayTracing erreichen. In beiden Fällen fällt die Performance des Pascal-Spitzenmodells damit grob auf das Niveau einer GeForce RTX 2060 herab, was als ungünstiger Tausch erscheint – hier wird klar zu viel Performance für das RayTracing-Feature verschleudert. Da in Zukunft logischerweise eher Spieletitel mit verstärktem RayTracing-Einsatz zu erwarten sind, dürfte dieser Software-Modus außerhalb von Techdemos eigentlich nirgendwo praktikabel einsetzbar sein – sondern dient nVidia eher nur als weitere Demonstration der "Überlegenheit" der RTX-Beschleuniger.

Die offiziellen Systemanforderungen für "Anno 1800" sind im Anno-Blog wie auch bei Publisher Ubisoft zu finden. Das Spiel geht vom 12. bis 14. April in eine letzte öffentliche Beta und wird dann schon am 16. April offiziell erscheinen. Die Systemanforderungen sind (typisch für eine Aufbausimulation) eher denn auf CPU-Seite stark, die Grafikkarten-Seite geht in jedem Fall nicht ganz so hoch heran wie bei anderen aktuellen Titeln üblich. Die Grafikkarten-Empfehlung für 30 fps erwähnt dabei explizit GeForce GTX 770 4GB oder Radeon R9 285 2GB – was aufgrund der voneinander abweichenden Speichermenge ein wenig unsinnig erscheint. Aller Vermutung nach dürften für das gewählte Setting dann tatsächlich 4 GB Grafikkartenspeicher vonnöten sein, die korrekte Empfehlungs-Paarung würde also auf GeForce GTX 770 4GB oder Radeon R9 380 4GB lauten (da es von der Radeon R9 285 keine 4-GB-Ausführungen gab). Zuzüglich werden auch noch Systemanforderungen für integrierte Grafiklösungen genannt: Intels HD Graphics 620 sowie AMDs Vega 10 sollen hierbei die 720p-Auflösung unter niedriger Qualität schaffen, Intels Iris Pro Graphics 580 (Skylake GT4e mit eDRAM) sogar die FullHD-Auflösung unter niedriger Qualität.

Minimum Minimum @ 60 fps Empfohlen Empfohlen @ 60 fps
gedacht für FullHD @ "niedrige Qualität" auf 30 fps FullHD @ "niedrige Qualität" auf 60 fps FullHD @ "hohe Qualität" auf 30 fps FullHD @ "hohe Qualität" auf 60 fps
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 60 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i5-2500K oder FX-6350 Core i5-4460 oder Ryzen 3 1200 Core i5-4690K oder Ryzen 5 1400 Core i5-4690K oder Ryzen 5 1500X
Speicher 8 GB RAM 8 GB RAM 8 GB RAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTX 660 2GB oder Radeon R7 260X 2GB GeForce GTX 670 2GB oder Radeon R9 270X 2GB GeForce GTX 770 4GB oder Radeon R9 285 2GB GeForce GTX 970 4GB oder Radeon R9 290X 4GB
(rein offizielle Systemanforderungen für Anno 1800)

WinFuture berichten in Berufung auf die Marktbeobachtungen von Gartner und IDC über erneut zurückgehende PC-Absatzzahlen im ersten Quartal 2019 – nachdem der jahrelange Negativtrend eigentlich zum Jahresende 2018 hin gestoppt war. Das Jahresanfangsquartal sah aber bei Gartner ein erneutes Minus von -4,6%, bei IDC wurden noch -3,0% gezählt (teilweise resultierend aus einer differenden Bewertung, was zu "PC" zählt und was nicht). Beide Marktforschungs-Unternehmen machen hierfür zuerst Intels Lieferschwäche bei 14nm-Prozessoren als Schuldigen aus – wobei jene eigentlich auch schon letztes Jahr aktiv war, ganz so eindeutig ist der Fall wohl doch nicht. Sollte Intels 14nm-Lieferschwäche aber wirklich Hauptschuldiger an dieser Misere sein, dann können sich die PC-Hersteller hieran mit ihre zögerlichen Haltung gegenüber AMDs Alternativ-Angeboten eine Scheibe abschneiden – denn jene standen zur Verfügung, um Intels 14nm-Lieferschwäche mit gleichwertigen Angeboten auszugleichen. Sicherlich ist die Marke "AMD" im OEM-Geschäft nicht gerade stark, andererseits zeigen die Verkaufszahlen des Retail-Segments klar daraufhin, das dies keine produkttechnische Begründung hat, sondern allein eine psychologische – welche man wiederum mittels Marketing (vulgo "Werbung") ändern könnte.

Die OEMs müssen dies natürlich nicht alleine stemmen, sondern könnten und sollten AMD hierzu anspitzen – bei beiderseitigem Interesse wäre da durchaus etwas machbar, wenn man es nur entsprechend groß angeht. Wo es (und bei wem es) da gehangen hat, ist außerhalb dieser Firmen natürlich schwerlich zu sagen – insofern kann man hier keinen schwarzen Peter verteilen, sondern einfach nur anmängeln, das bezüglich der Öffnung des OEM-Markts für AMD-Prozessoren bislang noch zu wenig getan wurde. Eventuell passiert dies ja nun endlich derzeit (und man sieht die Resultate dann entsprechend später), eventuell warten alle Beteiligten aber auch eher das Aufkommenen der Zen-2-Generation ab. Nichtsdestotrotz ist die Chance mittels Intels 14nm-Lieferschwäche exakt jetzt da, kam angesichts dessen immer noch zu wenig zählbares heraus. Wenigstens verbleibt das Momentum über das Jahr 2019 weiterhin bei AMD, denn auch nach dem absehbaren Ende von Intels 14nm-Lieferschwäche (ab dem Sommer) wird Intel nicht mit neuen Prozessoren-Generationen anrücken können, nachdem von "Ice Lake" kein breitflächiger Einsatz mehr zu erwarten ist und dessen Lückenbüßer "Comet Lake" nunmehr erst Anfang 2020 antritt.