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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Juli 2013

Nicht wirklich unerwartet sucht Chipfertiger Samsung nach dem kommenden Verlust der äußerst volumenstarken Aufträge von Apple (an TSMC) neue Kunden für seine Chipfertigung, die zu den größten der Branche zählt. Als mögliche neue Samsung-Kunden wurden in einer Meldung seitens WinFuture nunmehr Amazon, Sony und nVidia aufgelistet – in allen Fällen wurden dabei ARM-basierte Prozessoren als mögliches Produkt genannt, möglicherweise weil sich die Analysten nicht vorstellen können, daß es da noch andere Möglichkeiten gibt. nVidia könnte beispielsweise durchaus mit ARM-Prozessoren (der Tegra-Serie) bei Samsung starten – nur um das ganze als Testlauf dafür zu verwenden, um zukünftig vielleicht auch Grafikchips bei Samsumg herstellen zu können. Zumindest als Möglichkeit wird man dies bei nVidia in jedem Falle prüfen, denn die derzeitige Stellung von TSMC als einzigem Anbieter, welcher technologisch dazu in der Lage ist, hochgezüchte Grafikchips herzustellen, treibt die Preise und ist daher langfristig selbst für nVidia ungünstig.

Aus dem Forum von Beyond3D kommt die Kunde, Microsoft würde eine Spezifikations-Verbesserung in Form von mehr GPU-Takt und 12 GB Speicher für die Xbox One überlegen – und hätte diesbezüglich bereits diverse Spieleentwickler konsultiert. Angesichts der auf technischer Seite klaren Überlegenheit der PS4 wäre eine Spezifikations-Aufstockung durchaus zu empfehlen, wobei Microsoft dies wegen der feststehenden Hardware in der Tat nur durch mehr Taktrate erledigen kann. Aufgrund des (gegenüber der PS4) kleineren Grafkchips dürfte dieser sicherlich auch etwas mehr Taktrate als nur 800 MHz vertragen – was im Fall der Xbox One ja auch immer auch den Vorteil eines höheren eSRAM-Takts und damit mehr Speicherbandbreite dieses integrierten Speichers hätte. Die 12 GB Speicher werden hingegen – sofern sie denn kommen sollten – kaum Performance-relevant sein, da sich die Spieleentwickler sicherlich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner in Form der 8 GB der PS4 einschiessen werden.

Das Thema Netzneutralität bekommt eine neue Chance durch von der EU angestossene Razzien bei großen Telekommunikations-Firmen – darunter auch bei der Deutsche Telekom – über welche der Spiegel berichtet. Dabei ging es über den Umweg des Wettbewerbsrechts: Laut den Vorwürfen der EU haben die Deutsche Telekom und andere große Telekommunikations-Firmen ihre marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um von großen Inhalteanbieter und Inhalte-Carrieren (welche das Inhalte-Verbreiten für andere Inhalteanbieter übernehmen) Wegezoll für den (schnellen) Weg in die eigenen Netze verlangt. Zumindest kurzfristig ist auf dieser Schiene ein gewisser Erfolg durchaus möglich – langfristig könnten die großen Telekommunikations-Firmen diese Durchleitgebühren jedoch einfach offiziell machen und damit als "im Wettbewerb befindlich" definieren – danach gäbe es zumindest kein Problem mit dem Wettbewerbsrecht mehr.

Shortcuts: Sapphire bringt zwei Radeon HD 7730 Karten auf den Markt – eine Karte mit 2 GB DDR3-Speicher und eine mit 1 GB GDDR5-Speicher. Obwohl die Tendenz bekannterweise klar in Richtung 2 GB Grafikkartenspeicher geht, benötigt man auf diesem Leistungsniveau (unteres Mainstream-Segment) die 2 GB Speicher der DDR3-Ausführung sicherlich nicht – dafür aber ganz sicher den schnelleren GDDR5-Speicher. Schon bei der Radeon HD 7750 ergab sich schließlich der Umstand, daß die Karte mit der Verwendung von nur DDR3-Speicher überaus heftig in der Performance einbrach. Die Abschaltung von Movie2k hat nicht zu einer nachhaltigen Besucher-Zunahme bei legalen Angeboten geführt – was allerdings auch unverdient wäre, wenn sich die Inhalteanbieter an anderer Stelle darum kümmern, Server mit selbsterstellten Film-Untertiteln polizeilich vom Netz nehmen zu lassen. Einmal abgesehen vom unzweifelhaften gesellschaftlichen Nutzen besteht in der Verbreitung selbsterstellter Film-Untertiteln noch nicht einmal ein justizabler Urheberechtsverstoß.

Eine Anleitung bei Golem zeigt einzelne Schritte auf, persönliche Daten auf Facebook so zu konfigurieren, daß nach jenen Daten nicht mittes Facebooks neuer (alles umfassender) Suchmaschine "Graph Search" gesucht werden kann. Was so bisher alles in Fragen PRISM & Tempora passiert ist, hat man beim Heise-Verlag in einer Meldung zusammengefasst. Für diejenigen, die viel auf eBay und ähnlichen Plattformen kaufen und verkaufen, wird es nun steuerrechtlich wirklich eng, denn die Plattform-Anbieter müssen laut einem Gerichtsurteil dem Finanzamt umfangreiches Datenmaterial zukommen lassen. Selbst mit vermeintlich wenig Umsatz sollte man sich diesbezüglich nicht auf der sicheren Seite fühlen, sondern bei dieser Gelegenheit besser die entsprechenden steuerlichen Vorschriften und Freibeträge studieren. Thema Fälle, die es eigentlich nur im Kino geben sollte: In England wurden Bürger wegen eines Software-Fehlers verurteilt – weil man der Software mehr vertraute als dem gesunden Menschenverstand.

DSO Gaming bringen eine kleine Zusammenstellung zu Physik-Aussetzern in Videospielen: No.1 & No.2 (irgendwo existierte hierzu auch noch ein Thread in unserem Forum, aber der Link hierzu ist nicht aufzufinden). Lustig nur für die Nicht-Betroffenen ist ein neuer (legaler) Betrugsfall in EVE Online, wo einer Spielerallianz Items mit einem Gesamtwert zwischen 250 und 400 Milliarden ISK durch einen (nunmehr ehemaligen) Anführer dieser Spielerallianz entwendet wurden. EVE Online ist das einzige größere Online-Game, wo ein derartiges Vorgehen explizit Teil des legalen Spielgeschehen ist – und in Realgeld ausgedrückt ist der Schaden mit zwischen 8.000 und 13.000 Dollar auch nicht einmal klein. Einzig allein das Umwandeln der Diebesbeute in Realgeld ist bei EVE dann wiederum illegal – alternativ (legal) in Spielzeit umgewandelt hat der Dieb nunmehr glatte 60 Jahre (auf einem Account) ausgesorgt. Daneben hat es in einem von diesem Betrugsfall völlig unabhängigen EVE-Gefecht einen "Revenant" Faction-Supercarrier erwischt. Dieser ist mit 290 Milliarden ISK eine monströse Summe für ein einzelnes Schiff wert – resultierend daraus, daß es im ganzen Spiel nunmehr nur noch zwei Stück hiervon gibt.