12

Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. November 2017

Die ComputerBase wie auch die PC Games Hardware haben sich die Grafikkarten-Performance von Star Wars Battlefront 2 im aktuellen Early-Access-Stadium des Spiels angesehen. Bis zum Spielrelease am 17. November dürften seitens des Entwicklers zwar eher nur noch Bugs gefixt werden, allerdings fehlen derzeit noch die speziell angepassten Treiber von AMD und nVidia. Aufgrund der Verwendung der Frostbite-Engine bei Star Wars Battlefront 2 dürfte der Effekt von angepassten Treibern aber eher als geringfügig einzuschätzen sein, vor allem da die Grafikkarten-Performance schon jetzt sehr gut aussieht: Unter FullHD kommen selbst Midrange-Grafikkarten wie Radeon RX 580 und GeForce GTX 1060 6GB der 100-fps-Marke nahe und unter UltraHD bieten Radeon RX Vega 64 und GeForce GTX 1080 Ti noch Frameraten von um die 50 fps an. Teilweise sieht man dabei AMD-Hardware tendentiell etwas vorn – sicher wird man dies dann aber erst mit der Release-Version und angepassten Treibern bestimmen können.

Für den Augenblick eher interessant sind andere Details: So verwendet DirectX 12 (im Gegensatz zu DirectX 11) bei Star Wars Battlefront 2 eine dynamische Auflösungsskalierung, welche auch per default aktiv ist. Jene sorgt mit ihrer intern niedrigeren Renderauflösung für zwar höhere Frameraten, dafür wird allerdings Bildschärfe und allgemein Bildqualität geopfert – Puristen sollten diese sich automatisch zuschaltende Option also manuell deaktivieren. Für den Augenblick bringt DirectX 12 sowieso keinen echten Gewinn unter Star Wars Battlefront 2, allenfalls könnten kleinere CPUs damit besser laufen. Stark im Nachteil unter Star Wars Battlefront 2 sind zudem Grafikkarten mit unterhalb 4 GB Grafikkartenspeicher – eine GeForce GTX 770 mit 2 GB kommt zwar (unter FullHD) auf sehr ansprechende Frameraten, dies wird jedoch mit dynamisch reduzierter Texturenqualität und teilweise auch einfach einem nicht mehr funktionierenden Texturenstreaming erkauft – eine allgemein niedrigere Texturenqualität mit auch einigen echten Matsch-Texturen sind die Folgen. Das Spiel ist somit eine weitere Werbung zugunsten von 4-GB-Grafikkarten selbst im reinen FullHD-Einsatz.

Etwas uneins ist man sich zwischen beiden Artikeln bezüglich der Bewertung der Grafikqualität: Während die ComputerBase das Spiel über alle Töne lobt, sieht man bei der PCGH eher denn eine gegenüber dem Engine-gleichen Battlefield 1 etwas zurückgeschraubte Optikqualität. An dieser Stelle bringt die PC Games Hardware einen recht interessanten Gedanken ins Spiel: Dies könnte eine bewusste Entscheidung der Spieleentwickler zugunsten von höheren Frameraten speziell auf den Spielekonsolen sein, wo Star Wars Battlefront 2 groß Kasse machen soll. Dabei dürften speziell die "4K-Konsolen" PS4 Pro & Xbox One X die Entscheidung zugunsten höherer Frameraten und entgegen von mehr Optikeffekten beeinflußt haben. Schließlich treten beide 4K-Konsolen eigentlich mit zu wenig Hardware-Power an, um durchgehend natives UltraHD-Rendering zu ermöglichen. Sobald man den 4K-Konsolen wirklich eine native UltraHD-Auflösung zukommen lassen will, ist eine minimal reduzierte Optik ein probates Mittel, um dies realisieren zu können. Das sich dies auch auf die PC-Version des Spiels auswirkt, ist kein Automatismus – aber in Fällen mit starken Konsolenbezug (wie hier) kann es durchaus passieren. Somit kann die (vergleichsweise) schwache Hardware der 4K-Konsolen durchaus die Grafikentwicklung einbremsen, wenn seitens der Spieleentwickler das Ziel besteht, auf den 4K-Konsolen auch wirklich in UltraHD zu rendern.

Ein Forenposting thematisiert das beim Intel/AMD-Kombichip angewandte EMIB-Verfahren zur Verbindung der drei Einzelchips auf dem Package. Mittels der "Embedded Multi-Die Interconnect Bridge" spart man sich den von HBM-befeuerten Grafikchips bekannten Interposer und damit auch das damit einhergehende komplizierte Packaging – die Intel-Lösung ist insgesamt eleganter und damit auch viel eher tauglich für den Masseneinsatz. Interessant wäre, wenn nun AMD im Ausgleich für die Zurverfügungstellung seiner Grafiklösung Zugriffs auf Intels EMIB-Verfahren bekommen würde – dann könnte AMD nämlich wirklich in Richtung MultiChip-Grafikkarten und eventuell auch eigener CPU/GPU-Kombichips durchstarten. Ob Intel diesen Zugang gewährt, ist zu diesem Zeitpunkt natürlich vollkommen unklar – wäre aber für AMD sicherlich mehr Wert als irgendwelche Geldzahlungen für das Projekt des gemeinsamen Intel/AMD-Kombichips. PS: Die bisher an dieser Stelle angesetzte Namenswahl "Intel-APU" ist natürlich falsch und basierte nur darauf, dem Kind irgendeinen Namen geben zu müssen. Man könnte auch "Kaby-Lake-G" oder "Coffee-Lake-G" sagen, aber bislang ist noch nicht sicher, welchen Codenamen Intel für diesen Kaby-Lake-basierenden, aber letztlich doch innerhalb der Core i7-8000 Serie erscheinenden Prozessor verwendet.

Diskutiert wird mal wieder anhand der Beispiele "Call of Duty WW2" & "Wolfenstein II" die Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen in Videospielen – bzw. deren vorsorgliche Herausretuschierung durch die Spielehersteller in angepassten deutschen Spielversionen. Der Spiegel bricht hierzu eine Lanze dafür, sich endlich auf das Kunst-Privileg zu berufen – man müsste diesen Fall halt nur einmal vor Gericht durchfechten, die Anerkennung von Videospielen als Kunstform ist inzwischen ja schon förmlich erfolgt. Die Fachmagazine VDVC und GamesWirtschaft halten hierbei stark dagegen, insbesondere letzterer Artikel streicht die hohen wirtschaftlichen Risiken eines Gerichtsstreits heraus, welcher sich über Jahre hinwegziehen könnte und somit den Spielrelease für Eis legen würde. Interessant hierzu ist auch der bislang selten erwähnte Punkt, das die USK sich vor einer jugendschutzrechtlichen Prüfung vom Spielepublisher versichern läßt, das erst gar keine verfassungsfeindlichen Kennzeichen im Spiel enthalten sind – ein gordischer Knoten, welche kaum mit den Unwägbarkeiten eines Gerichtsverfahren zu lösen ist, sondern schlicht auf den Schwerthieb einer gesetzlichen Neregelung wartet. Selbige dürfte allerdings noch lange auf sich warten lassen, die Politiker haben derzeit noch ganz andere Themen zum aussitzen.