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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2. Juni 2013

GameZone berichten über eine Studie, welche sich indirekt gegen die Austrocknung des Gebrauchtspiele-Markts ausspricht. Dabei sagt die Studie noch nicht einmal etwas wesentlich neues aus – vielmehr wird nur der Fakt anerkannt, daß viele Spieler ihre alten Spiele im Gebrauchthandel zu Geld machen und diese Einnahmen primär der Neuanschaffung von Spielen zufließen. Schafft man also den Gebrauchthandel faktisch ab, steht den Spielern weniger Geld für neue Spiele zur Verfügung, die Publisher würden sich also ins eigene Fleisch schneiden. Die interessante Frage ist dabei nur, auf welche Weise die Publisher diese einfache Weisheit lernen werden – schnell durch das Lesen & Verstehen dieser Studie, oder schmerzhaft durch den praktischen Versuch.

In eine umgekehrte Kerbe schlägt eine Meldung der PC Games Hardware, wonach die Spieletitel Tomb Raider, Sleeping Dogs und Hitman 5: Absolution soeben erst die Gewinnzone erreicht haben – trotz daß jene allesamt millionenfach verkauft wurden. Für dieses mittelprächtige Ergebnis bei eigentlich erfolgreichen Spieletiteln dürften zum einen zu hohen Kosten in der Spieleentwicklung und -Vermarktung verantwortlich sein – und zum anderen unrealistische Absatzkalkulationen, auf deren Basis dann diese zu hohen Geldsummen für Entwicklung & Vermarktung in die Hand genommen wurden. Und natürlich liegt hier wieder das grundsätzliche Problem dahinter, daß heutige AAA-Titel saftige Entwicklungskosten verschlingen, weil die Fähigkeiten zur Grafikdarstellung Hardware-seitig extrem zugenommen haben, dem allerdings keine entsprechende Kostenreduktion bei der Contenterstellung gegenübersteht.

Spieletitel, welche die zur Verfügung stehende Hardware-Power auch ausnutzen wollen, kosten einfach erheblich mehr – ein gordischer Knoten, der immer noch nicht entwirrt oder zerschlagen werden konnte. Gerade die kommenden NextGen-Konsolen bereiten den Spieleentwicklern diesbezüglich große Sorgen, denn bei Ausnutzung der dann zur Verfügung stehenden Hardware-Power wird allgemein eine nochmalige Kostenexplosion für echte NextGen-Titel vorausgesehen. Dies kann für einige Titel funktionieren – aber es darf bezweifelt werden, daß der Markt breit genug ist für viele NextGen-Titel mit AAA-Entwicklungskosten. Die Spieleentwickler müssen an dieser Stelle eventuell auch einmal bereit sein, eher vorsichtige Kalkulationen aufzumachen und ihre Entwicklungsbudgets an einem realistischen Marktpotential als an hochfliegenden Fantasien auszurichten.

Nachdem das Thema der latenten Überwachungsfunktionalität der Xbox One dann doch einiges Interesse geweckt hat, rudert Microsoft zurück und verkündet gegenüber dem Heise Newsticker, daß die Xbox One "die Privatsphäre achten" solle. Eine echte Aufklärung über die exakte Funktionalität und die Optionen zur Einflußnahme durch den Anwender blieb man allerdings schuldig – dies soll zwar in den kommenden Monaten nachgereicht werden, eine gute Gegenargumentation sieht allerdings sicher anders aus als nur ein platter Zurückweisungs-Spruch. Und am Ende geht Datenschutz beim US-Unternehmen Microsoft sowieso nur soweit, wie es die US-Gesetzeslage erlaubt: Einer (im Idealfall zur Geheimsache erklärten) US-Überwachungsanordnung kann sich das Unternehmen nun einmal nicht wiedersetzen, womit nicht Gesetze und Unternehmensversprechen der entscheidende Punkt zur Überwachungsfunktionalität der Xbox One sind – sondern allein deren (tiefgehenden) Hardware-Fähigkeiten zur Wohnraumüberwachung den Handlungsrahmen setzen. Jegliche Garantien seitens Microsoft sind nur Augenwischerei – denn Microsoft kann letztlich nichts garantieren, was in den Zuständigkeitsbereich der US-Gesetzgebung bzw. der US-Exekutive fällt.