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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Mai 2017

Ein (inzwischen gelöschtes und für weitere Kommentare gesperrtes) Reddit-Posting bringt angebliche Daten zu AMDs Radeon RX Vega daher – welche allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach "Fake" sind. Danach sollen die Verkaufsnamen der Vega-basierten Grafikkarten auf "Radeon RX Vega Core" (399$, Kontrahent zur GeForce GTX 1070), "Radeon RX Vega Eclipse" (499$, Kontrahent zur GeForce GTX 1080) und "Radeon RX Vega Nova" (599$, Kontrahent zur GeForce GTX 1080 Ti) lauten, was allerdings für nur einen Grafikchip (Vega 10, zu Vega 11 ist nach wie vor nichts handfestes bekannt) eine ziemlich breite Angebotsspanne wäre. Ob diese Daten passen oder einfach nur Spinnerei sind, ergibt sich letztlich aber schon Anfang der nächsten Woche, denn mit demselben Posting wird ein offizieller Vega-Teaser für den 16. Mai in Aussicht gestellt, gefolgt von einer (angeblichen) Vorstellung im Rahmen der Computex ab 30. Mai sowie einem (angeblichen) Launch schon am 5. Juni. Sofern man diesen einhalten wollte, müsste es allerdings schon in nächster Zeit (eigentlich umgehend) entsprechende kleinere Leaks seitens der Grafikkarten-Hersteller und anderer Zulieferer geben – es sei denn, AMD wollte den Launch allein mit Referenzdesigns bestreiten, aber selbst dann sind gewisse Leaks zeitnah zum Launch unvermeidlich. Sofern es am 16. Mai nicht den mit diesen Gerüchten angekündigten Vega-Teaser gibt, erübrigen sich diese sowieso umgehend.

Die Flickr-Seite von Fritzchens Fritz, bekannt für ausgefeilte Die-Shots von CPUs & GPUs, bietet inzwischen wieder einige neue Schätzchen zur Begutachtung an: Zum einen Die-Shots des R1000/Tahiti-Chips der Radeon HD 7900 Serie in der 28nm-Fertigung, einige Die-Shots zu diversen Prozessoren, Konsolen- und Smartphone-SoCs sowie Die-Shots des GK110B-Chips aus nVidias Kepler-Serie in der 28nm-Fertigung. Sehr interessant sind vor allem auch die Die-Shots zu einigen Grafikkarten-Dinosauriern: Hierzu gibt es Die-Shots des NV10-Chips der allerersten GeForce 256 in der 220nm-Fertigung, Die-Shots von ATIs Mach 64 Chip in der 600nm-Fertigung sowie Die-Shots diverser ATI Rage Pro Chips zum einen in der 500nm- und zum anderen in der 350nm-Fertigung. Weiter geht es dann mit Die-Shots von ATIs Rage 128 Chip in der 250nm-Fertigung sowie Die-Shots von ATIs R100-, RV100- und RV200-Chips der Radeon 7000 Serie in der 180nm- bzw. 150nm-Fertigung. Hierbei wurden teilweise auch Angaben zur jeweiligen Chipfläche gemacht, welche bei einigen dieser Chips damit faktisch zum ersten Mal (unabhängig von Herstellerangaben) genannt oder/und bestätigt werden können.

Gemäß Golem fängt Chipfertiger TSMC neben einigen Aufträgen in der 12nm-Fertigung für HiSilicon, MediaTek, nVidia und Silicon Motion derzeit auch schon mit der Massenfertigung im 10nm-Prozeß an, für welche Aufträge von Apple, MediaTek und HiSilicon vorliegen. Den Anfang macht der Apple A11-SoC für das (im Herbst zu erwartende) iPhone 8, für welchen sich Apple wie üblich die ersten Monate in der neuen 10nm-Fertigung ganz exklusiv gesichert haben dürfte. Dies ist interessant in diese Richtung hin, als daß der sich hierbei abzeichnende Zeitrahmen äquivalent zu dem der 16nm-Fertigung von TSMC zu verlaufen scheint: Für jene wurden im Frühjahr 2015 die ersten 14/16nm-SoCs für einen Herbststart erster damit ausgerüsteter Smartphones aufgelegt – worauf im darauffolgenden Frühling 2016 diese Fertigungstechnologie dann für große Grafikchips zur Verfügung stand. Es kann natürlich sein, daß die 10nm-Fertigung in dieser Frage kritischer ist (aka mehr Zeit benötigt) oder aber von der Kostenstruktur her einfach ungünstig ist – aber nominell sollten angesichts dieser Vorgaben 10nm-Grafikchips im Sommer 2018 durchaus möglich sein.

WinFuture zählen eins und eins zusammen und erwarten, das Microsoft Anstrengungen in Richtung einer (nahezu) nativen Ausführung von Windows unter ARM-basierten Prozessoren letztlich in neuen Windows-Smartphones resultieren wird – nur dann eben nicht mehr zwingend von Microsoft oder zwingend auf x86-Hardware basierend, sondern als Alternative zu Googles Android als reines Betriebssystem-Angebot an die Smartphone-Hersteller gedacht. An dieser Stelle hat Microsoft sicherlich richtig erkannt, das die Nichtverwendung von üblicher ARM-Hardware im Smartphone-Markt nicht funktioniert und das dies einen primärer Punkt für das Scheitern der bisherigen Windows-Smartphones darstellt. Da Microsoft in erster Linie an einer möglichst breiten Basis für sein Windows-10-Betriebssystem interessiert ist, spielt es für Microsoft auch keine große Rolle, ob man selber als Smartphone-Hersteller erfolgreich ist oder nicht – Hauptsache nur, die anderen Smartphone-Hersteller verbreiten Windows 10. Ob dies funktioniert, ist natürlich eine ganz andere Frage – allerdings dürften die Smartphone-Hersteller sicherlich versuchen, diesen neuen Wettbewerb zwischen Google und Microsoft zu ihren Gunsten auszunutzen, ein paar neue Windows-Smartphones sind also doch wahrscheinlich.

Der "WannaCry"-Erpressungstrojaner hat am Freitag für einiges an Arbeit für IT-Verantwortliche und reihenweise Ausfälle von IT-Systemen gesorgt – siehe die Berichterstattungen vom Spiegel, von Heise und Fefe. Für Normalanwender liegt hierin sogar ein gewisses Glück, denn der benutzte Verbreitungsweg (SMB-Lücke) existiert üblicherweise nur in Netzwerken und ist bei (sorgsam eingerichteten) Einzelplatz-Computern aller Vermutung nach selbst dann nicht zu erreichen, wenn jene nicht schon automatisch mittels des März-Patchdays gepatcht wurden. So oder so wird hiermit die Wichtigkeit von aktuell gepatchten Systemen sehr eindringlich aufgezeigt – und ganz generell bekommt das Thema der immer stärker um sich greifenden Erpressungstrojaner nun deutlich mehr an Aufmerksamkeit, was angesichts der (teilweise) dramatischen Auswirkungen im Infektionsfall sicherlich Not tut. Es ist durchaus zu empfehlen, zur Risikovermeidung eventuell über zusätzliche Schritte nachzudenken, wie die Minimierung der Anzahl der mitlaufenden Windows-Dienste als auch die Deaktivierung von Script-Funktionalitäten als derzeit häufigstem Einfallstor für Erpressungstrojaner und andere Malware – um sich letztlich den "Genuß" der Erste-Hilfe-Anleitung für Ransomware-Befall sparen zu können. Als letzte (und beste) Verteidigungslinie empfiehlt jene im übrigen das, was man schon vor Ewigkeiten immer und gegenüber allen Cybergefahren empfohlen hat: Backups, Backups, Backups!