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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2./3. April 2016

Der freitägliche 1. April brachte erneut mal mehr und mal weniger gelungene Aprilscherze mit sich: Dabei hat man sich thematisch auffällig oft mit "VR" beschäftigt – wobei Cryorig mit seinem "Air Fan VR" hierbei sicherlich den besten Treffer landen konnte. Den ewigen Zweikampf AMD vs. nVidia konnte diesesmal AMD klar für sich entscheiden – auch wenn die Photoshop-Skills noch verbesserungswürdig sind, zählt einfach der Gedanke bei der Radeon R9 Micro gegen nVidias (auch nicht schlechtem) GeForce GTX Energy-Drink. Wie üblich am interessantesten sind dann diese Aprilscherze, wo man sich (teilweise) wünscht, das die jeweilige Nachricht echt sei: Der "Highwaymen" Erpressungstrojaner für Autos geht schon halb in diese Richtung – würde mit diesem doch die Autoindustrie endlich einmal gezwungen werden, in ernsthafte IT-Sicherheit zu investieren. Ein Volltreffer in dieser Sparte ist dann der Aprilscherz der Chip – wonach ein US-Gericht das Windows-10-Gratis-Upgrade für illegal erklärt und Microsoft drei Monate Zeit gegeben hat, das Betriebssystem von den Rechner der Nutzer zu entfernen. Schade in diesem Zusammenhang, das Gerichte bei Aprilscherzen im gewöhnlichen nicht mitspielen ;)

AMD Radeon R9 Micro (Aprilscherz)
AMD Radeon R9 Micro
Cryorig Air Fan VR (Aprilscherz)
Cryorig Air Fan VR

Laut den SweClockers (machinelle Übersetzung ins Deutsche) soll nVidia schon zur Computex Anfang Juni 2016 die Pascal-Generation einläuten. Hierbei soll ein Ersatz von GeForce GTX 970 & 980 vorgestellt werden, welcher GDDR5X-Speuicher benutzt. Die hierfür von SweClockers benutzte Klassifizierung ist allerdings nicht ganz eindeutig: Ein "Ersatz" von GeForce GTX 970 & 980 wird innerhalb der Pascal-Generation nicht eine HighEnd-, sondern eine Performance-Lösung darstellen – spekulativ eine "GeForce GTX 1060" auf GP106-Basis. Redet man hingegen von einem "Nachfolger" von GeForce GTX 970 & 980, dann kommen mit spekulativ "GeForce GTX 1070" & "GeForce GTX 1080" neue HighEnd-Lösungen auf GP104-Basis zum Einsatz – welche dann aber das Potential haben sollten, GeForce GTX 980 Ti & Titan X zu ersetzen. Höchstwahrscheinlich ist am Ende letzteres gemeint und einfach nur die Wortwahl unglücklich – wobei der kritischste Punkt immer noch ist, ob nVidia tatsächlich so unerwartet früh die Pascal-Generation in den Markt bringen kann.

Die PC Games Hardware hat unter der Closed Beta von Doom (2016) erste Grafikkarten-Benchmarks anfertigen können. Das Spiel ist derzeit noch nicht gut benchmarkgeeignet (ungewöhnlich für Titel direkt von id Software), demzufolge konnte auch nur eine klare Durchschnitts-Szene zum Testen verwendet werden, welche auch noch an einem 60-fps-Lock leidet. Zudem gibt es starke Hinweise darauf, das die Closed Beta auf eine Low-Grafik fixiert ist, zumindest die gebotene Texturenqualität deutet einigermaßen darauf hin, das hierbei keine Maximal-Grafik zum Einsatz kommt. Somit sind fast nur die Benchmarks unter UltraHD verwendbar, welche dann deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Grafikkarten zeigen – ohne dabei allerdings größere Überraschungen zu bieten. Die von der PCGH notierte AMD-Stärke des Titels ist für uns noch nicht aus diesen Zahlen entnehmbar – mit einer Ausnahme: Bei den nominell ähnlich schnellen Radeon R9 280X und GeForce GTX 770 gewinnt trotz hoher ab-Werk-Übertaktung des nVidia-Modells das AMD-Modell mit steigenden Auflösungen immer klarer – am Ende unter 4K mit satten 32% Performance-Vorteil.

Golem und die ComputerBase bieten feine Artikel an, welche sich mit der Weiterexistenz von "Moore's Law" beschäftigen – bewiesen an Intels neuen Broadwell-EP. Denn bei diesen Server-Prozessoren zeigt Intel, das man durchaus klar mehr Performance in dieselbe Chipfläche stecken kann – wenn eben die Zielsetzung wirklich in mehr Performance liegt und wenn der Weg dahin (über mehr Rechenkerne) auch von der Software (im Serverbereich) mitgetragen wird. Im Consumer-Markt ist schließlich nicht nur die schwache Wettbewerbssituation eine Bremse für Moore's Law – sondern sicherlich auch die Software, welche nur in eher wenigen Fällen mehr als zwei bis maximal vier Rechenkerne ausnutzen kann. Intels Consumer-Prozessoren haben sich daher zuletzt stark auf Wirtschaftlichkeit (zugunsten rein von Intel) sowie die integrierte Grafiklösung konzentriert, kaum aber auf mehr Performance. Die damit aufgekommende eher schwache Entwicklung der CPU-Performance wurde gern mal als eine Schwächung von Moore's Law angesehen – Broadwell-EP rückt dies eindrucksvoll wieder zurecht und zeigt, das bei entsprechendem Willen diese Gesetzmäßigkeit auch im CPU-Bereich noch nicht am Ende ist.