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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2./3. Oktober 2017

Die Diskussion zur (exzellenten) Radeon RX Vega Performance unter Forza 7 bringt als Hinweis auf eine potentielle Ursache die Erfahrungen der Spieleentwickler von Spielestudio "Turn 10" mit früheren DirectX-12-Engines ein. Für Turn 10 ist die DirectX-12-Engine von Forza 7 der bereits dritte Versuch unter DirectX 12 – und langsam scheint man sich nunmehr eingearbeitet zu haben und damit eben auch grundsätzlich andere Ergebnisse aufweisen zu können als noch mit den ersten DirectX-12-Versuchen. Dies kann sicherlich zur ungewöhnlich starken AMD-Performance unter Forza 7 beigetragen haben – ein anderer zu beachtender Punkt liegt aber natürlich in der Konsolen-Abstammung des Spiels, wo dann eben gleich ganz grundsätzlich auf AMD-Hardware hin programmiert und optimiert wird. Zu beachten wäre zudem, das die nVidia-Ergebnisse unter Forza 7 auch eine teilweise sehr schwache Skalierung zwischen GeForce GTX 1080 und 1080 Ti zeigen – was man als weiteren Hinweis darauf verstehen kann, das Forza 7 derzeit als klarer Einzelfall dasteht, man aus diesen Ergebnissen sicherlich noch keine allgemeingültige Regel ableiten kann.

Von Overclock3D kommt die Erwartung, nVidias kommende GeForce GTX 1070 Ti würde bereits 9bps-Speicher (wie von der GeForce GTX 1060 9Gbps her bekannt) nutzen. Diese Annahme ist bei allen früheren Quellen zu den Hardware-Daten dieser nVidia-Karte allerdings nicht zu lesen – teilweise wird einfach nur GDDR5-Speicher genannt, teilweise auch der Speichertakt der gewöhnlichen GeForce GTX 1070 von 4000 MHz genannt, aber eben nirgendwo explizit ein höherer Speichertakt. Selbiger würde das bisherige Performancebild natürlich deutlich verändert und die GeForce GTX 1070 Ti dann deutlich näher an die GeForce GTX 1080 heranrücken lassen – mit dem dann allerdings entstehenden Problem, das die GeForce GTX 1080 zu ihrem viel höheren Listenpreis reichlich unattraktiv werden würde. Selbst wenn man die reguläre GeForce GTX 1080 durch die GeForce GTX 1080 11Gbps ersetzt, würde dies kaum noch etwas daran ändern, das die GeForce GTX 1070 Ti durch einen schnelleren Speicher einfach zu stark werden würde.

nVidia könnte diesem Problem nur durch einen vergleichsweise hohen Preis der GeForce GTX 1070 Ti begegnen, was dann allerdings in der Konkurrenzsituation zur Radeon RX Vega 56 eher ungünstig wäre – oder aber durch eine noch umfangreichere Umgestaltung des eigenen HighEnd-Portfolios, welche dann zumindest eine klar verbesserte "GeForce GTX 1080 v2" enthalten sollte. Davon ist derzeit aber nichts zu sehen, dies erscheint es insgesamt betrachtet arg unwahrscheinlich, das nVidia die GeForce GTX 1070 Ti durch noch schnelleren Speicher nochmals stärker machen wollte – dies würde das nVidia-Portfolio zu stark durcheinander bringen und wäre für den Zweikampf mit der Radeon RX Vega 56 tendentiell sogar eher kontraproduktiv. Insofern wäre nochmals daran erinnert, das Overclock3D hierbei mitnichten über ein "Gerücht" auf Basis einer echten Information geredet haben, sondern eben nur von einer "Erwartung" – sprich einer klassischen (und damit eben auch irrbaren) Annahme.

Videocardz und die PC Games Hardware berichten zu den Differenzen des Sockels 1151 zwischen Kaby Lake und Coffee Lake: Intel hat hier nachweislich in der Beschaltung einige Änderungen vorgenommen, was die Inkdompatiblität von Coffee-Lake-Mainboards mit Kaby-Lake-Prozessoren trotz der nominell gleichen Pin-Anzahl des Sockels technisch untermauert. Natürlich hätte Intel diesen Fall auch besser lösen und dem Coffee-Lake-Sockel einen abweichenden Namen verpassen können – "Sockel 1151 v2" würde sich hierbei anbieten. Bei der PCGH wird im übrigen weiterfolgend spekuliert, ob diese Beschaltungs-Änderungen nicht eventuell als Vorbote für mögliche Achtkern-Prozessoren auf diesem Sockel 1151 v2 zu verstehen sind. Grundsätzlich dürfte der Gedanke passend sein, denn zumindest die Coffee Lake nachfolgende Ice-Lake-Generation soll dann schon Achtkern-Prozessoren auch (bei Intel) ins normalen Consumer-Segment bringen.

Eingedenk des Punkts, das regulär gesehen Ice Lake auch noch in Coffee-Lake-Mainboards laufen sollte, sowie damit dem Sockel 1151 v2 laufen können muß (da bei Intel immer zwei CPU-Generationen Sockel- und Mainboard-kompatibel sind), muß Intel damit logischerweise schon jetzt in diese Richtung hin planen. Allerdings bezieht man diesen Gedanken bei der PCGH auf Achtkerner sogar noch innerhalb der Coffee-Lake-Generation – wie jene mal in einem Support-Dokument seitens Intel notiert wurden. An dieser Stelle würden wir allerdings eher denn einen Schreibfehler seitens Intel vermuten, denn ein späterer Coffee-Lake-Refresh mit Achtkerner-Prozessoren lohnt eigentlich nicht, wenn man für Ende 2018 bereits eine neue CPU-Generation mit genau diesem Feature (unter allerdings kleinerer Chipfläche dank der 10nm-Fertigung) in Vorbereitung hat. Dies würde wegen des (viel) späteren Starts weder Coffee Lake richtig weiterhelfen, als dann gleichzeitig auch den Chancen von Ice Lake entgegenstehen – insofern ist es einfach unwahrscheinlich, das es unter Coffee Lake bereits Achtkerner geben wird.