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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. April 2015

Nach einer Meldung der SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll die angebliche GeForce GTX 980 Ti als weniger Speicher tragende, aber taktschnellere GM200-Ausführung inzwischen spruchreif sein und auf ihren Release warten – welchen nVidia zwar ursprünglich auf Ende Sommer angesetzt hatte, nun aber schlicht auf AMDs Radeon R9 390X und deren Eindruck wartet. Prinzipiell gesehen dürfte dies eigentlich keine große Nachricht sein, denn daß man nach Erscheinen der GeForce GTX Titan X nun auch weitere Grafikkarten auf GM200-Basis (auch kurzfristig) aus der Taufe heben kann, sollte klar sein. Auch daß man natürlich die Ergebnisse der Radeon R9 390X abwartet, um dann seinen Konter zu setzen, ist logisch und wurde bisher immer so gehandhabt. Die eigentliche Frage zu der ganzen Geschichte um die GeForce GTX 980 Ti ist immer noch, ob es nVidia tatsächlich drauf hat, eine faktisch schnellere Grafikkarte als die GeForce GTX Titan X zu einem dann wohl niedrigeren Preis in den Markt zu schicken – dies würde dann doch ein überdeutlicher Tritt gegen das Schienbein der allertreuesten nVidia-Kunden sein, welche sich jetzt die GeForce GTX Titan X zulegen.

nVidia könnte natürlich angesichts der GTX970-Affäre nach der Device "ist der Ruf erst ruiniert ..." handeln, aber am Ende spricht einfach nVidias Hochpreis- und damit Profitdenken dagegen, daß man (innerhalb derselben Generation) eine klar schnellere Grafikkarte zu einem klar niedrigeren Preis hinterschiesst (die GeForce GTX Titan Black war hier eine große Ausnahme, kam aber auch später in den Markt als die GeForce GTX 780 Ti). Am Ende ist die ganze Informationslage zur GeForce GTX 980 Ti sowieso viel zu vage, als daß man sich jetzt darauf verlassen sollte, daß die Karte wirklich schneller als die GeForce GTX Titan X wird: Ursprünglich dürfte eher eine Grafikkarte preislich als auch bei der Performance in der Mitte zwischen GeForce GTX 980 und GeForce GTX Titan X stehend geplant gewesen sein, welche eventuell auch den Preis der GeForce GTX 980 ein wenig drückt. Daß es jetzt unbedingt eine schnellere Lösung als bei der GeForce GTX Titan X sein soll, ist in jedem Fall zum Teil die Idee der Presse, nachdem man von AMDs Radeon R9 390X zumindest einen Kampf auf Augenhöhe und potentiell sogar einen Führungswechsel erwartet. Ob nVidia den Punkt genauso sieht, diesen Wettstreit mitmachen zu müssen, ist aber überhaupt nicht gesichert (genausowenig, wo die Radeon R9 390X nun genau herauskommen wird).

Gegenüber PCGamer hat sich GTA-Entwickler Rockstar Games zu den 4K-Anforderungen von GTA 5 geäußert. Dabei wurde zuerst präzisiert, daß die schon bekannten offiziellen System-Empfehlungen – lautend auf Radeon HD 7870 oder GeForce GTX 660 – für 1920x1080 mit 60 fps ausreichend sein sollen. Für 3840x2160 mit 30 fps sollen es dagegen dieselbe Radeon HD 7870 oder eine GeForce GTX 760 sein, für 3840x2160 mit 60 fps dagegen ein leider nicht genauer spezifiziertes "HighEnd SLI oder CrossFire Setup". Ehrlicherweise erscheint diese Angabe leider etwas als Wischi-Waschi – wenn eine Radeon HD 7870 30 fps unter 4K erreichen soll, dann dürfte eine Radeon R9 290X durchaus die Chance haben, dieselbe Anforderung auf 60 fps zu erledigen. Auch auf nVidia-Seite sollte die GeForce GTX 980 dazu die Chance haben, die GeForce GTX Titan X müsste dies in jedem Fall schaffen können. Schade, daß man seitens des Spieleentwicklers nicht geschafft hat, sich hierzu genauer zu äußern – und dabei auch ein paar PC-Eigenheiten zu beachten, denn diese Zwangsvereinheitlichung von Frameraten mit ausschließlich "30 fps" oder "60 fps" ist auf dem PC nicht notwendig, hier kann man durchaus eher sinnvolle 45 fps anstreben. PS: Die neu erschienenen Grafikkarten-Treiber von AMD und nVidia sind schon direkt auf GTA 5 hin optimiert.

Die Auswertung der weltweiten Betriebssystem-Verteilung für den März 2015 bei Netmarketshare und Statscounter zeigt mal wieder einige eher irritierende Sprünge und vor allem vollkommen gegensätzliche Ergebnisse an: Während bei Netmarketshare noch Windows 7 erneut erheblich zugewinnt, Windows 8/8.1 gleich bleibt und Windows XP erheblich verliert, verlieren bei Statscounter Windows XP und 7 leicht, während Windows 8/8.1 ebenso leicht hinzugewinnen. Sicherlich ist die Auswertemethode beider Statistik-Dienstleister grundlegend verschieden, auf der Datenbasis eines ganzen Planeten sollte man aber denken, doch halbwegs sich annähernde Resultate zu bekommen – wenn nicht in absoluter Höhe, dann doch wenigstens ähnliche Tendenzen. Derzeit sind die gezeigten Statistiken gerade von Netmarketshare (Windows XP zwischen August und November 2014 ergeblich verloren von 23,9% auf 13,6%, nur einen Monat später wieder zurück auf 18,3%) jedoch eher als Hinweis darauf zu sehen, daß die Auswerte- oder/und Verrechnungsmethode generelle Fehler aufweisen dürften – während die Daten von Statscounter, obwohl weniger bekannt und hierzu genauso wenig ein Beweis der Richtigkeit vorliegt, zumindest von den Tendenzen & Linienverläufen her glaubwürdiger zu sein scheint.

Laut den Marktforschern von IDC und Gartner haben die PC-Stückzahlenabsätze im ersten Quartal 2015 die Erwartungen leicht übertroffen – wobei allerdings nur der Verlust mit -6,7% bzw. -5,2% geringer ausgefallen ist als vorher erwartet. Als Grund für das vergleichsweise schlechte Geschäftsergebnis wird die Sonderstellung des letztjährigen ersten Quartals angeführt, als eine größere Windows-XP-Upgradewelle noch für ein ziemlich gutes erste Jahresquartal gesorgt hatte. Heuer nun beginnt eher schon die große Zurückhaltung zugunsten von Windows 10 – selbst wenn das neue Betriebssystem auch auf allen Windows 7/8 Rechnern laufen wird, gibt es da üblicherweise eine gewisse Verkaufsdelle. Demzufolge dürften die nachfolgenden Quartale ebenfalls nicht wirklich gut ausfallen – erst wenn Windows 10 im Handel ist, darf man wieder auf eine substantielle Geschäftsbelebung hoffen. Da dies vollumfänglich nur das vierte Quartal 2015 betreffen kann, dürfte 2015 ein ziemlich schlechtes Jahr für die PC-Absätze werden. Erneut lief im übrigen der US-Markt mit einem Verlust von nur -1,0% bzw. -1,3% deutlich besser als der Rest der Welt, während der europäische Markt eine erhebliche Wachstumsdelle durchläuft, an welcher aber auch der schwache Dollar/Euro-Kurs seinen Anteil haben wird.

Heise berichten über die neue Strategie der NSA, wie man nun doch noch Generalschlüssel für alle Geräte gesetzlich verankert durchbekommen will: Die Schlüssel sollen nunmehr nicht mehr irgendwo komplett lagern, sondern zwischen Gerätehersteller und US-Regierung aufgeteilt werden. Nur unter Zusammenfügung beider Schlüsselteile wäre damit ein Zugriff möglich – was wenigstens den Vorteil hätte, daß die Gerätehersteller sich nicht freischaffend an den Datenmengen vergehen können (wobei es dafür auch andere Wege gibt). Ein Vorteil, daß die US-Regierung bzw. die US-Geheimdienste nicht so einfach an die Daten kämen, existiert natürlich nicht: Ob nun der vollständige Schlüssel gleich bei der NSA liegt oder aber der Gerätehersteller rechtlich oder faktisch dazu gezwungen wird, bei "geheimdienstlicher Interessenlage" den anderen Schlüsselteil herauszurücken, ändert letztlich gar nichts an der grundsätzlichen Möglichkeit, daß die US-Geheimdienste bei einem gesetzlichen Zwang zu Generalschlüsseln dann eben alles mitlesen können. Zugeben muß man allerdings, daß diese Nebelkerze wirklich gut gelungen ist, die Nicht-Einschränkung der sich hier auftuenden Überwachungsmöglichkeiten exzellent verschleiern hilft.