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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Januar 2014

Die jüngsten Gerüchte über einen nVidia GM117-Chip, mit welchem nVidia die Maxwell-Generation schon bald starten wolle, erklären sich vermutlich schlicht durch eine Fehleinschätzung der neuen Mobile-Lösung GeForce 820M – welche mit einem GF117-Chip ausgerüstet ist, wie der Heise Newsticker auf Rückfrage bei nVidia in Erfahrung gebracht hat. Es handelt sich hierbei also um eine noch nicht einmal Kepler-, sondern vielmehr sogar nur Fermi-basierte LowCost-Lösung, welche für die GeForce 800M Serie weiterverwendet wird. Der Rest der GeForce 800M Serie dürfte sich genauso aus aufgewärmten Fermi- und Kepler-Beschleunigern aquirieren, da nVidia den Geräteherstellern möglichst schnell nach Jahresstart etwas neu klingendes bieten muß, die Maxwell-Generation allerdings eher erst nach der Jahresmitte erscheinen dürfte. PS: Fälschlicherweise bezeichnet nVidia die GeForce 820M als fähig zu "DirectX 11.2" – was auf Hardware-Ebene nicht zutrifft, da gibt es maximal Support für DirectX 11.0.

Beim Launch der Kaveri-APU hat AMD neue Stufen der Presse-Verhinderung erklommen: Obwohl die APU nun schon seit einiger Zeit fertig ist und in der Massenfertigung steht, um die Gerätehersteller und Distributoren nachweislich schon klar vor dem Launch mit Hardware zu beliefern, schafft man es (erneut), extrem wenig Pressesamples zur Verfügung zu stellen. Dies ging sogar so weit, daß diverse Kaveri-APUs den Test-Webseiten nur für den Zeitraum von maximal 24 Stunden angeboten wurden. Angesichts dessen, daß die Kaveri-APUs für einen sinnvollen weltweiten Launch sicherlich in zehntausender Stückzahl vorliegen müssen, ist dies natürlich nichts und läßt nur den Schluß zu, daß AMD die Presse bewußt kurz gehalten hat – eine kürzere Testzeit bedeutet nun einmal automatisch, daß man (viel) zu wenig Zeit für tiefgehende Benchmarks hat, das ganze eher oberflächlich und damit mehr den Marketing-Ideen des Herstellers folgend angehen muß.

Von Tom's Hardware und WCCF Tech kommen erste Tegra K1 Benchmarks, welche allgemein den neuen nVidia-SoC in den Himmel loben. Bei genauem Lesen muß man dies allerdings relativieren: Der CPU-Part von Tegra K1 ist im Bereich von 10-15% schneller als andere SoCs mit Vierkern-CPUs. Dies ist bei weitem nicht uneinholbar und kann schon in der nächsten Generation von Qualcomm, Apple und Samsung wieder ausgeglichen werden, CPUs mit mehr Rechenkernen gar nicht eingerechnet. Die eigentliche Begeisterung über Tegra K1 gilt der Grafiklösung, welche sich in der Tat eindrucksvoll vor die Konkurrenz plaziert. Teilweise sind mit den 192 Shader-Einheiten der Kepler-basierten Grafiklösung von Tegra K1 sogar Leistungen möglich, welche das Niveau von Intels HD Graphics 4400 erreichen – welche mit ihren 40 Ausführungseinheiten in ausgewachsenen Notebooks verbaut wird.

Um Tegra K1 im SoC-Bereich zu schlagen, müssten die anderen SoC-Hersteller wohl gleich 40-50% oben drauf legen, was nicht so einfach zu realisieren ist. Was aber im Desktop-Bereich eine große Sache wäre, könnte im SoC-Bereich letztlich wirkungslos verpuffen: Ohne dem Druck zu mehr Grafikleistung seitens der Konsumenten ist die hohe Grafikleistung von Tegra K1 nur ein Punkt unter vielen, mit welchem sich die Gerätehersteller bei ihrer Entscheidung für einen SoC auseinandersetzen werden. Und dabei könnte sicherlich ein Punkt viel wichtiger sein, um welchen sich nVidia in seiner ganzen Präsentation herumzulavieren versuchte: Auch Tegra K1 verfügt wieder über kein integriertes Funkmodul – was aber für die meisten Gerätehersteller absolute Grundlage dafür darstellt, einen SoC überhaupt ernsthaft zu betrachten.