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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. November 2016

Über unser Forum wurde eine Radeon Pro Duo mit allerdings augenscheinlich schon HBM2-Speicher entdeckt – die Karte meldete sich in der SiSoft Benchmark-Datenbank mit einem 2048 Bit Speicherinterface (regulär: 4096 Bit) und 2000 MHz Speichertakt (regulär liest SiSoft bei der Radeon Pro Duo 1000 MHz aus), was dem Speichertakt von HBM2 (nach DDR-Verdopplung) entspricht. Ergo scheint dies eine Karte zu sein, wo bereits HBM2-Speicher mit seinem höheren Takt benutzt wird, dafür dann aber nur ein halb so breites Speicherinterface – was im Endeffekt dieselbe Speicherbandbreite ergibt. Als Hintergrund der ganzen Aktion wird vermutet, das Speicherchip-Hersteller Hynix womöglich keinen HBM1-Speicher mehr herstellen will, weil es außer AMD hierfür kaum Abnehmer gibt und mit dem Aufkommen von HBM2-Speicher der Bedarf an HBM1 wohl in den unwirtschaftlichen Bereich zurückgeht. Für die Radeon Pro Duo dürfte das ganze keinen echten Unterschied ergeben, die Rohleistungen und augenscheinlich auch die Speichermenge sind schließlich identisch zur ursprünglichen Kartenvariante mit HBM1-Speicher.

Dabei wurde über die Möglichkeit, die Fiji-basierten Grafikkarten letztlich auch mit HBM2-Speicher zu bestücken, schon des längerem spekuliert – nur meistens eher in die Richtung gedacht, die Möglichkeiten von HBM2 bei diesen Grafikkarten auszunutzen. Dabei geht es primär um die größeren Speichermengen, weniger um mehr Speicherbandbreite – konkret um Nano- und Fury-Karten mit gleich 8 GB Speicher anstatt der bislang verbauten 4 GB Speicher. Insofern AMD die Radeon Pro Duo tatsächlich nunmehr mit HBM2 ausrüstet, sollte diese höhere Speichermenge bei Radeon R9 Nano & Fury tatsächlich möglich sein – nur das AMD jenen Weg wohl in Anbetracht der kommenden Vega-Generation nun nicht mehr gehen wird. Dies ist etwas schade, denn AMD fehlt derzeit jede Lösung im HighEnd-Bereich – und der Fiji-Chip ist nun einmal schneller als der Polaris-10-Chip, wäre also durchaus verwendungsfähig. Nur braucht der Fiji-Chip für seine Paradedisziplin der höheren Auflösungen heutzutage eben 8 GB Speicher, was die originalen Fiji-Grafikkarten nicht bieten. Nochmals schade ist in diesem Zusammenhang ist, das sich AMD da zu sehr auf Vega festgelegt sowie zu wenig an der Möglichkeit gearbeitet hat, Fiji rein für dieses Jahr mit 8 GB Speicher noch einmal neu aufzulegen.

Die PC Games Hardware hat sich in zwei Meldungen – No.1 & No.2. zur Hardware der Nintendo Switch Hybrid-Konsole geäußert. Noch ist diesbezüglich nicht all zu viel bekannt oder gar sicher feststehend, allerdings passen die genannten 4 GB Hauptspeicher zum allgemeinen Bild: Die Nintendo Switch wird nicht wirklich dasselbe Hardware-Niveau wie von Playstation 4 und Xbox One her bekannt erreichen – sondern vermutlich sogar deutlich darunter herauskommen. Denn letztlich wird vieles von der Handheld-Funktionalität der neuen Nintendo-Konsole begrenzt, wo ohne aktive Kühlung und auf geringem Platz eine größere Wärmeentwicklung gar nicht sein darf, weil es sich eben um ein Handgerät handelt. Selbst wenn das Developer-Kit mit Maxwell-basierter Grafiklösung mit 256 Shader-Einheiten auf maximal 1 GHz Takt nur für die Handheld-Leistungsfähigkeit steht, im stationären Modus wird man vermutlich einfach nur mehr Takt zugeben können, deswegen aber nicht gleich mehr Hardware-Einheiten verbauen.

Ergo kann es durchaus passieren, das Nintendo am Ende mit einer Pascal-basierten Grafiklösung mit wirklich nur 256 Shader-Einheiten antritt – was trotz höherer Taktraten und mehr Recheneffizienz nichts ist, was auch nur in die Nähe der Rechenleistungen von Playstation 4 und Xbox One geht. Deren Spieletitel sollten sich trotzdem auf die Switch umsetzen lassen, da jene auf der Switch dann einfach mit geringeren Renderauflösungen arbeiten dürften. In dieser Frage wird wohl eher der kleinere Hauptspeicher stören, dies ergibt in jedem Fall zusätzliche Anpassungsarbeit bei der Portierung von PS4- und XBO-Titeln auf die Switch-Konsole. Insgesamt ist die Switch aller Wahrscheinlichkeit nach die kleinste dieser drei Konsolen, kann aber Hardware-technisch dennoch (knapp) noch der PS4/XBO-Generation zugeschlagen werden. Im Konsolen-Bereich sind letztlich auch Differenzen wie die einer doppelten Rechenleistung noch gut überbrückbar (auf 1300 MHz GPU-Takt würde man die Hälfte der Rechenleistung der Xbox One erreichen), die Differenzen zwischen zwei echten Konsolen-Generationen liegen schließlich eher im Bereich vom 5fachen bis 7fachen der Rechenleistung.