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Hardware- und Nachrichten-Links des 14./15. April 2012

Viel weiterverbreitet und diskutiert wird derzeit die Meldung seitens KitGuru, AMD wolle die Preise der Radeon HD 7770 um 15 Dollar, der Radeon HD 7950 um 55 Dollar und der Radeon HD 7970 um 60 Dollar absenken. Unklar ist dabei allerdings, ob diese AMD-Preissenkung auch Auswirkungen auf die Straßenpreise haben sollen – oder ob nur die Listenpreise den realen Straßenpreisen angepasst werden, welche inzwischen (auch nach Dollar/Euro-Umrechnung und MwSt-Aufschlag) klar günstiger sind als es die offiziellen AMD-Listenpreise eigentlich hergeben. Gerade daß nur diese drei Grafikkarten (und nicht auch die Radeon HD 7850 & 7870) genannt wurden, deutet eher darauf hin, daß AMD wohl nur die offiziellen Listenpreise absenkt, sich an den Straßenpreise aber nichts grundlegendes ändert. Zudem kommt natürlich auch noch hinzu, daß KitGuru in Punkto "Seriösität" so ziemlich die ungünstigst mögliche Quelle darstellt – so daß bei dieser Meldung besser abzuwarten bliebe, ob sich real etwas tut.

Bei der Diskussion zu unserem jüngstem Artikel zum Thema AMDs DualGraphics kam auch der seinerzeitige Test der ComputerBase zur Sprache, welcher die Mikroruckler-Problematik von CrossFire-Kombinationen bei DualGraphics eindrucksvoll untermauert: Die dort verwendete Kombination von integrierter Radeon HD 6550D und extra Radeon HD 6670 ist derart ungleich, daß unter CrossFire die extra Grafikkarte schnell zwei Bilder erzeugt und zum Monitor schickt – um dann auf die viel langsamere integrierte Grafik zu warten, bis diese mal ein Bild erzeugt hat. In der Folge dessen kamen den Testern selbst Frameraten von 40 fps mit DualGraphics noch ruckeliger vor als eine Framerate von 20 fps ohne DualGraphics – was zumindest der Idee der Paarung von derart ungleichen Grafiklösungen eine deutliche Absage aus der reinen Praxis erteilt.

Die PC Games Hardware berichten über die Aussage eines Entwicklers von "Just Cause", welcher bezweifelt, daß in Zukunft eine immer bessere Spielegrafik genügend Kaufanreize schaffen wird – speziell bezogen auf Spielekonsolen und hier die nächste Generation in Form von Xbox 720 und Playstation 4. Prinzipiell gesehen ist die Aufforderung des Spieleentwicklers hin zu neuen Geschäftsmodellen und Spieleinhalten zwar keineswegs falsch, gerade aber im Fall von Spielekonsolen ergibt sich der Punkt, daß hier Inhalte basierend allein auf einer besseren Grafik besonders interessant sind. Denn während es auf dem PC diesbezüglich eine eher langsame Entwicklung gibt, ermöglicht der enorme Hardware-Sprung zwischen aktueller und kommender Generation an Spielekonsolen einen dementsprechend heftigen Grafiksprung – welcher in der Folge durchaus Anreiz sowohl zum Erwerb der Spielekonsolen als auch entsprechender Spiele gibt.

Natürlich reicht es dafür nicht aus, einfach nur die höhere mögliche Auflösung bei Xbox 720 und Playstation 4 (wohl durchgehend 1080p) zu benutzen, sondern müssen auch die neuen mittels DirectX 10 & 11 möglichen Grafik-Technologien bei den NextGen-Konsolen bzw. den Spielen für diese ausgenutzt werden. Da aber die aktuelle Konsolengeneration eben nur DirectX9-Level bietet, ist hier kein Problem darin zu sehen, daß man damit nicht einen überzeugenden Sprung in der Grafikqualität hinbekommen könnte. Wie gesagt: Ausgerechnet der große Zeitabstand zwischen den Konsolen-Generationen hilft diesen weiter, um die Grafikverbesserungen auch wirklich sichtbar zu machen. Auf dem PC finden zwar dieselben Grafikverbesserungen statt, allerdings über mehrere Jahre verteilt und damit nicht so einfach zu greifen bzw. zu begreifen.