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Hardware- und Nachrichten-Links des 14./15. Dezember 2013

Neben der kürzlichen Meldung über eine "GeForce 800M Serie" – die allerdings im Original kein Wort zur Frage enthielt, ob jene nun Maxwell- oder Kepler-basiert sein wird – behaupten Fudzilla ebenfalls noch mit Nachdruck, daß die Maxwell-Generation seitens nVidia schon im März 2014 dann auch im Desktop-Markt auftauchen würde. Seitdem wird in unserem Forum heftig darüber spekuliert, ob dies möglich sein könnte – bzw. vor allem, ob dies bereits in der 22nm-Fertigung möglich sein könnte. Insbesondere letzteres wird breitflächig für das erste Quartal 2014 bezweifelt, da Auftragsfertiger TSMC derzeit erst den "20SoC"-Prozeß zur Reife gebracht hat – womit man notfalls auch noch den einen oder anderen kleinen Grafikchip für Mobile-Bedürfnisse herstellen könnte, aber keinesfalls ein komplettes Portfolio an neuen Grafikchips mit großen und kleinen Chips auflegen könnte.

Dafür benötigt man den "20HP"-Prozeß von TSMC, welcher jedoch kaum vor der Jahresmitte 2014 zur Verfügung stehen wird. Neue große Grafikchip sind vor diesem Zeitpunkt wenn dann nur in der bekannten 28nm-Fertigung herstellbar – was ja kein unbedingter Nachteil sein muß, wie an AMDs Hawaii-Chip zu sehen. Bei nVidia spricht gegen diese Theorie jedoch etwas, daß man schließlich schon 28nm-Grafikchips bis zu einer Chipfläche von 561mm² im Angebot hat. Damit würde einer neue Grafikchip-Serie in der 28nm-Fertigung trotz eines Architektur-Wechsels auf die Maxwell-Architektur in jedem Fall das Leistungsplus an der Angebotsspitze fehlen. Auch im restlichen Portfolio würde sich nVidia nur Konkurrenz im eigenen Haus machen, da der Fortschritt durch die neue Architektur kaum so weltbewegend ist, daß man damit beachtbar mehr Performance pro Chipfläche herausholen kann. Vor allem aber würde sich die Fudzilla-Charakteristierung von "deutlich weniger Stromverbrauch als bei Kepler" unter der 28nm-Fertigung niemals einhalten lassen, dies funktioniert nur mit dem Schritt hin zur 20nm-Fertigung.

Für den Augenblick sind wir daher wenig geneigt, diesem Gerücht Glauben zu wollen – man kann sich immer von etwas überraschen bzw. auf dem falschen Fuß überrumpeln lassen, aber eine komplette neue Grafikchip-Serie hinterläßt üblicherweise größere Duftmarken als eine Gerüchtmeldung ohne Quellenangaben bei Fudzilla. Überhaupt nicht falsch dürfte hingegen die GeForce 800M Serie (auf Basis bekannter Kepler-Chips) sein: nVidia wird diese schlicht rechtzeitig ansetzen, damit zur Jahresmitte, wenn die Notebook-Hersteller ihre neuen Notebooks auf Broadwell-Basis erstellen, jene bereits breit verfügbar ist. Intel gibt hier mit seinen Prozessoren den Takt vor – und die Grafikchip-Entwickler müssen rechtzeitig vorgesorgt haben, damit ihre Grafikchips in die neuen Notebook-Designs einfließen können. Von AMD ist im übrigen ähnliches zu erwarten – eine Radeon R200M Serie noch im Frühjahr (natürlich auf Basis der bekannten Grafikchips), damit jene rechtzeitig für den Broadwell-Launch lieferbar ist.

Über das Wochenende hat Valve eine erste Beta-Version von SteamOS vorgestellt, welches auf der Linux-Distribution "Debian 7" basiert. Wer das neue Betriebssystem ausprobieren will, kann sich die Beta-Version herunterladen und installieren, die Hardware-Voraussetzungen lauten auf einen 64-Bit-Prozessor, 4 GB Speicher, 500 GB Festplatte, nVidia-Grafikkarte, UEFI-Support und einen USB-Anschluß. Die Festplatte wird dabei komplett überschrieben, eine Parallel-Installation ist derzeit noch nicht möglich. Interessanterweise funktioniert jedoch die Installation in einer virtuellen Maschine, welche die vorgenannten Hardware-Daten simuliert. Derzeit soll SteamOS aber noch wirklich "Beta" sein und zudem gewisse Linux-Kenntnisse voraussetzen, womit das ganze nicht unbedingt eine große Empfehlung zum sofortigen Ausprobieren bekommen kann. Valve muß vor allem noch deutlich beim Hardware-Support zulegen, denn gerade für den angestrebten Einsatzzweck als Wohnzimmer-Gamingmaschine muß SteamOS natürlich auf jeglicher Hardware problemlos (und ohne Linux-Kenntnisse vorauszusetzen) laufen.