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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. März 2016

Die PC Games Hardware vermeldet Aussagen der Spieleentwickler zur DirectX-12-Nutzung bei Hitman (2016) und Quantum Break. Dabei wird vor allem DirectX 12 als Performancebringer ziemlich entzaubert, wenn bei AMD-Hardware unter niedrigen Auflösungen bestenfalls +20% drin sind, bei nVidia-Hardware sowie generell unter höheren Auflösungen dann eher gar nichts. Die Vorteile von DirectX 12 zeigen sich halt nur bei CPU-limitierten Szenarien – welche es auch heutzutage nur unter gewissen Spielegenres gibt, welche aber vor allem für die Allgemeinheit eher weniger von Belang sind. Unter GPU-limitierten Szenarien kann jedoch auch DirectX 12 nicht zaubern, da ist man extrem weit entfernt von den einst vollmundigen Versprechungen á "40% Mehrperformance durch DirectX 12". Der derzeit mit DirectX 12 zu erreichende Performancegewinn sollte eigentlich niemand hinter dem (warmen) Ofen hervorholen – aber vielleicht wird dies in Zukunft noch besser, wenn sich die Spieleentwickler stärker in DirectX 12 eingearbeitet haben.

Nach Mehrperformance unter DirectX 12 hat auch die ComputerBase unter "Rise of the Tomb Raider" geforscht – und allerdings nur enttäuschendes gefunden: Das Spiel läuft unter dem mit dem letzten Patch verfügbaren DirectX 12 entweder leicht langsamer oder maximal genauso schnell wie mit DirectX 11. Völlig abweichend von dem, wie man es erwarten würde, verlieren dabei die AMD-Grafikkarten stärker als die nVidia-Grafikkarten und sinkt vor allem die Performance unter eher CPU-limitierten Szenen stärker als unter GPU-limitierten Szenen – da fällt eine Erklärung wirklich schwierig. Allerdings könnten wir hier auch nur ein Beispiel der Kategorie "drangeklatschter Support zugunsten des Marketingeffekts" sehen – welchen es in der Vergangenheit bei der Einführung neuer Grafik-APIs immer wieder einmal gegeben hatte. Insbesondere DirectX 12 mit seinem reinen Software-Part eignet sich schließlich für solche Aktionen – die dann jedoch, wenn sie nicht richtig oder aber bei der unpassenden Engine ausgeführt werden, augenscheinlich nichts bringen.

WCCF Tech wollen eine Quelle haben, nach welcher AMDs "Summit Ridge" Prozessor im Januar 2016 seinen Tape-Out gehabt hatte und nunmehr im Plan für einen Launch im Oktober 2016 stehen würde. Im genauen ist damit das Achtkern-Die für den Desktop-Markt gemeint, welches wohl in einer neuen FX-Serie resultieren dürfte – eventuell aber auch im Server-Bereich für die kleineren Server-Modelle Verwendung finden wird. Daneben wird AMD für den Server-Bereich mit einem extra 16-Kern-Die arbeiten, welches im MCM-Verfahren auf 32 Rechenkerne in einem Prozessor erweitert werden kann. Die Meldung von WCCF Tech ist zwar unbestätigt und ohne Quellenangabe, aber passt durchaus ins Schema, das neue Prozessoren (mindestens) ein dreiviertel Jahr vom Tape-Out bis zum Marktstart benötigen. Bei Prozessoren ist der Validierungszeitraum deutlich länger als bei Grafikchips, da wirklich alle den sicheren Betrieb beeinträchtigenden Fehler möglichst vor Marktstart gefunden werden müssen.

Auf Venture Beat legt Epic-Mitgründer Tim Sweeney gegenüber Microsofts "Universal Windows Platform" für Apps (UWP) nach: Microsofts Erklärung zur angeblichen Offenheit dieser Plattform sei unzureichend – vielmehr müsse sich Microsoft wirklich den Software-Entwicklern öffnen und diesen Pfad auch mittels eines öffentlichen Versprechens des Microsoft-CEOs untermauern. Ansonsten sieht der Epic-CEO wenig Anlaß dazu, als Software-Entwickler diesen Microsoft-Weg mitzugehen, da die Einschränkungen zu hoch sind und die Bindung an Microsoft zu endgültig wäre – schlecht für unabhängige Software-Firmen also. Software-Entwickler sollten sich diese Argumente wirklich zu Herzen nehmen, denn Microsoft versucht natürlich nicht nur, mittels des Windows Stores bei Windows 10 an den Software-Entwicklern mitzuverdienen, sondern jene vor allem auch noch zu kontrollieren und zu konditionieren.

Dies widerspricht jedoch allem, was Windows als Betriebssystem einst groß gemacht hat – dies war nämlich die ungeheurere Vielfalt der Software-Angebote für kleine und große Anwendungszwecke, vor allem die Verfügbarkeit von ausreichend bis unüberschaubar vielen Alternativen für jeden einzelnen Anwendungszweck. Reglementiert war dies alles überhaupt nicht – es musste nur technisch lauffähig sein, wobei Microsoft in früheren Jahren auch einmal die möglichst langlaufende Systemkompatibilität als großes Feature auf seiner Seite hatte. Ab UWP soll nun aber nicht mehr ohne Registrierung, Zertifizierung, engen Richtlinien & zwangsweiser Teilnahme an Microsofts Geschäftsbetrieb gehen, von den ständig neuen Ideensprüngen bei jeder neuen Windows-Version gar nicht erst zu reden. Ein Markt an Software wird sich hier dennoch herausbilden, dafür ist die Anzahl der Windows-Nutzer jederzeit groß genug. Ob es ein kundenfreundlicher Markt sein wird, muß sich noch erweisen – ob es ein Markt ist, der Windows als Betriebsystem vorantreibt (wie es früher einmal war), ist angesichts dieser Rahmenbedingungen allerdings schon jetzt zu bezweifeln.