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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. September 2020

Von Twitterer Rogame kommt eine Bestätigung, wonach "Sienna Cichlid" tatsächlich "Navi 21" entspricht. Jene Bestätigung ergibt sich aus neuen Linux-Treibereinträgen seitens AMD, welche dieselben PCI-Device-Nummern als "Sienna Cichlid" nennen, welche vorher auf Basis von MacOS-Treibereintragungen bereits "Navi 21" zugeordnet werden konnten. Dies ist natürlich nur eine letzte Bestätigung für einen sehr augenscheinlichen Fakt, räumt aber alle Chancen auf etwaige andere Auslegungen aus dem Weg. Früher Treibereinträge haben den Navi-21-Chip bereits mit als mit 80 Shader-Clustern (aka 5120 Shader-Einheiten) beschrieben, hinzukommend ergaben sich noch die Angaben von 8 Raster-Engines und 64 ROPs. Bezüglich des Speicherinterfaces gab es jedoch immer wieder widersprüchliche Aussagen – zum einen Angaben, die auf 256 Bit GDDR6 hinwiesen, andererseits aber (viele) Angaben, welche in Richtung HBM-Speicher gingen.

    AMD Navi 21  ("Big Navi", "Sienna Cichlid")

  • entweder 427mm² oder 505mm² Chipfläche unter der 7nm-Fertigung von TSMC
  • RDNA2-Architektur (GFX1030)
  • Hardware-RayTracing, Variable Rate Shading (VRS)
  • 8 Raster-Engines
  • 80 Shader-Cluster (max. 5120 Shader-Einheiten)
  • 64 ROPs
  • Speicherinterface weiterhin unsicher
  • 2x 8polige Stromstecker, TDP-Zielsetzung angeblich 275 Watt
  • offizielle Vorstellung am 28. Oktober 2020, Release vermutlich im November 2020

Die Variante mit nur 256 Bit Speicherinterface erscheint dabei vielen Beobachtern als zu flügellahm, wenn man sich die Rechenpower und Performance-Zielsetzung von Navi 21 ansieht. Aufgelöst werden soll dies laut kürzlichen Gerüchten seitens RedGamingTech @ YouTube nunmehr über einen "Infinity Cache", was jedoch immer noch mit reichlich Skepsis betrachtet wird. Neben der Problematik, ob dies technisch zielführend sein kann, steht dann auch noch die geschäftliche Implikation an: Denn alle drei NextGen-Konsolen treten augenscheinlich ohne einen "Infinity Cache" an – und gerade die Xbox Series X könnte diesen sicherlich gut gebrauchen, um ohne ihren Kunstgriff mit den zwei Speicherbereichen ihres 320-Bit-Interfaces auf die gewünschte Speichermenge von 16 GB zu kommen. Sicherlich muß nicht jedes bei AMD verfügbare Feature von den Spielekonsolen mit AMD-Technik adaptiert werden, aber diese Entscheidung treffen sicherlich die Konsolen-Entwickler Sony & Microsoft – und nicht AMD (dafür dürfte AMDs Position gegenüber Sony & Microsoft zu schwach sein).

Speziell Microsoft dürfte AMD sicherlich etwas husten, wenn AMD eine gerade für die XBSX potentiell extrem hilfreiche Technologie zurückhalten würde. Oder umgedreht gedacht: Wenn Microsoft den "Infinity Cache" bei der XBSX nicht einsetzt, kann es mit dessen Schlagkraft somit gar nicht so weit her sein. So oder so wird derzeit kein Schuh draus – was jenen "Infinity Cache" somit aus derzeitiger Sicht nicht gerade glaubwürdiger erscheinen läßt. Aber natürlich sind schon verrückte Dinge vorgekommen und sind die Informationen zwei Monate vor dem realen Verkaufsstart üblicherweise mit Widersprüchen und unüberbrückbar erscheinenden Lücken gepflastert. Ziemlich klar ist eigentlich nur, dass AMD für das versprochene Halo-Produkt mindestens damit rechnen musste, die GeForce RTX 2080 Ti um den Performance-Zugewinn der Turing-Generation (+35%) zu schlagen – was ziemlich exakt der derzeit prognostizierten Performance-Höhe der GeForce RTX 3080 entspricht.

In unserem Forum werden von Entwickler-Seite her starke Bedenken ob der kleineren Speichermenge der XBSS gemeldet. Im Gegensatz zu XBSX und PS5 tritt die Xbox Series S nur mit 10 GB Speicher an, wovon 7,5 GB für Spiele zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zu den 13,5 GB für Spiele bei der größeren XBSX ist dies ein Nachteil von immerhin -6 GB, was (viel) zu groß ist, um einfach nur über eine abgesenkte Auflösung reguliert zu werden. Der Hintergrund dessen ist, dass sich nur ca. die Hälfte der Speicherbelegung überhaupt verringern läßt, die andere Hälfte ist auch bei niedrigerer Qualität gleichbleibend. Damit müssen Auflösung und Bildqualität besonders harsch nach unten gezogen werden, um überhaupt eine ausreichende Speicher-Ersparnis zu erzielen. Drastisch formuliert können es laut dem zitierten Spieleentwickler auch "720p und lowest detail" bei der XBSS werden, wenn jene für die XBSX gedachten Content darstellen soll. Möglicherweise fällt die Problematik in der Realität nicht ganz so drastisch aus, eine Ausbremsung der Bildqualität der NextGen-Konsolen auf das niedrigere Niveau der XBSS wäre wohl für niemanden gut.

Xbox Series S Xbox Series X Playstation 5
gesamter Arbeitsspeicher 10 GB 16 GB 16 GB
für Spiele nutzbarer Arbeitsspeicher 7,5 GB 13,5 GB ?
Ziel-Auflösung WQHD UltraHD UltraHD

Für die kommenden Ampere-Grafikkarten hat nVidia mittels dem "GeForce-RTX-30-Serie-Bundle" ein neues Spielebundle aufgelegt, welches für GeForce RTX 3070, 3080 und 3090 (sowohl in Form einzelner Grafikkarten als auch verbaut in Komplett-PCs) gilt. Beigelegt werden diesen Karten Gutscheine für das am 29. Oktober an den Start gehende "Watch Dog: Legion" sowie eine einjährige Mitgliedschaft bei nVidias Spielestreaming-Dienst "GeForce Now" im normalerweise kostenpflichtigen "Founders"-Tarif (5,49 Euro pro Monat). Das Bundle ist damit recht attraktiv und bringt nVidia zudem einen gewissen Werbeeffekt samt Mitglieder-Zuwachs zugunsten von "GeForce Now". Ob das neue Spiele-Bundle auch auf nVidias eigene Founders Edition zutrifft, kann man zwar annehmen, läßt sich aber noch nicht belegen, da derzeit noch keine Vorbestellung zur GeForce RTX 3080 FE möglich sind. Selbiges dürfte erst mit deren Launch am 16. September um 15 Uhr deutscher Zeit freigeschaltet werden – zum selben Zeitpunkt, wo die Launchreviews zur GeForce RTX 3080 FE zu erwarten sind.

nVidia "GeForce-RTX-30-Serie-Bundle"
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce RTX 3070, 3080 & 3090 17. September bis 20. Oktober 2020, Gutscheine einlösbar bis 30. November 2020 Spiel "Watch Dogs: Legion" sowie ein Jahr Mitgliedschaft bei "GeForce Now" im "Founders"-Tarif
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.