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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. August 2012

Fudzilla berichten über ein Lebenszeichen der PowerColor Dual Radeon HD 7970 "Devil 13", dem einst hoffnungsvollen DualChip-Projekt von PowerColor, welches nun aber schon weit hinter allen Releaseplänen zurückhängt und zudem in Form der GeForce GTX 690 einen sehr schweren Gegner hat. Angeblich soll die PowerColor-Karte langsam auf die Zielgerade biegen und in den nächsten Wochen veröffentlicht werden. Bezüglich der Taktraten soll die Karte mit zwei BIOS-Einstellungen aufwarten: Einmal 925/2750 MHz und zum anderen 1000/2750 MHz – wobei noch nicht ganz sicher ist, ob die zweite BIOS-Einstellung auch innerhalb der PowerColor-Garantie liegt. Allerdings wird PowerColor bzw. AMD diese höheren Taktraten benötigen, um sich mit der GeForce GTX 690 erfolgreich anlegen zu können, wie eine frühere Hochrechnung bereits aufzeigte.

Denn 925/1000 MHz und damit die Taktraten der regulären Radeon HD 7970 sind zu wenig für diesen Job, während die 1000/2750 MHz genau zu passen scheinen (seinerzeit wurde die Radeon HD 7970 "GHz Edition" noch mit 1000/2750 MHz angenommen – was zwar letztlich nicht stimmte, aber die seinerzeitigen Hochrechnungen liefen unter 1000/2750 MHz, was für die Beurteilung der PowerColor-Karte exakt passend ist). Wie hoch die offizielle Radeon HD 7990 taktet, ist damit zwar nicht gesagt – aber da PowerColor seine Spezialversion sicherlich kaum mit schwächeren Taktraten anbieten dürfte, sollte die Radeon HD 7990 ebenfalls mit maximal 1000/2750 MHz daherkommen. Von AMDs offiziellem DualChip-Projekt hat man leider auch nichts mehr gehört, seitdem die Karte im Juli auf den Releasezeitpunkt "Ende August bis September" verschoben wurde.

Gemäß den X-bit Labs erwartet nVidia schon nächstes Jahr größere Verkäufe an Grafikkarten fürs Cloud-Gaming. Prinzipiell gesehen sieht dies nach einem neuen, hoffnungsvollen Geschäftsfeld für AMD und nVidia aus – allerdings arbeiten alle Hardware-Hersteller hier mit dem Risiko, langfristig gesehen ihre Umsätze an teurer Gamer-Hardware zu kannibalisieren. Zwar wird es immer Nutzer geben, welche die lokal installierte Hardware-Power vorziehen, aber wenn die breite Masse auf Cloud-Gaming umschwenkt, sinken die Anforderungen für Home-PCs bei den meisten Nutzern ins Bodenlose. Die sich daraus ergebende Frage ist, ob der zusätzliche Umsatz durch Cloud-Gaming-Hardware den verlorenen Umsatz im Kerngeschäft aufwiegen kann. Eine solche Rechnung ist derzeit allerdings nur sehr hypothetisch aufzumachen, da nicht klar ist, wie stark Cloud-Gaming einst werden kann.

Zumindest einige Eckpunkte lassen sich aber schon skizzieren: So werden bei Cloud-Gaming deutlich weniger Grafikkarten pro Nutzer benötigt, da schließlich nicht alle Nutzer gleichzeitig in der Cloud spielen. Dafür werden die Cloud-Gaming-Anbieter natürlich teurere Pro-Modelle mit speziellen Funktionen bei nVidia ordern müssen. Die Cloud-Gaming-Anbieter werden aber wahrscheinlich am Ende doch mit deutlich geringeren Hardware-Kosten auskommen als eine Gaming-Grafikkarte bei jedem Gamer kostet – einfach, weil die Cloud-Gaming-Anbieter auch selber kostendeckend operieren müssen und deren größter Kostenanteil aus Internet-Anbindung und Spiele-Lizenzen resultieren sollte. Pro forma ist Cloud-Gaming für die Hardware-Hersteller langfristig gesehen wahrscheinlich ein Negativgeschäft – nVidia könnte dem nur entgegenwirken, indem man die Clound-Gaming-Hardware komplett selbst vertreibt und somit immer die ganze Grafikkarte und nicht mehr nur der nVidia-Grafikchip umsatzwirksam für nVidia wird.