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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Februar 2021

Viel beachtet und zugleich kritisch begleitet wird das neueste YouTube-Video von Moore's Law Is Dead mit (angeblichen) Leaks zu Intels "Alder Lake", insbesondere auf IPC und insgesamte Performance bezogen. Das Kondensat dessen ist an Video-Stelle 7:10 zu finden bzw. nachfolgend abgebildet und zeigt viele eigentlich schon bekannte Punkte, Neuheitswert haben allein die IPC-Aussagen: Danach sollen die Golden-Cove-Kerne immerhin +20% IPC auf die Willow-Cove-Kerne von Tiger Lake oben drauf legen – was, insofern dies nicht mit Taktraten-Rückschritten verbunden ist, Intel wirklich voranbringen könnte. Zugleich sollen allerdings die kleinen Gracemount-Kerne von Alder Lake die Performance der originalen Skylake-Kerne erreichen – was für deren Atom-Abstammung heftig viel erscheint. Allerdings wechselt das Video wohl auch hier und da mal die Begrifflichkeiten, zuerst wird jene Angabe rein auf die Gracemont-IPC bezogen, dann wiederum auf die Gesamtperformance (inkl. Takt).

Dies wird nachfolgend auch in unserem Forum kritisiert – sowohl den willkürlichen Wechsel der Begrifflichkeiten betreffend als auch die Gesamthöhe der Performance-Aussage speziell zu den kleineren Gracemount-Kerne anzweifelnd. Wer hierbei Recht behält, ergibt sich wohl automatisch im Verlauf des zweiten Halbjahres, interessant sind aus heutiger Sicht eher die Auswirkungen bzw. Marketing-Möglichkeiten, sollte Intel diese Performance bei Alder Lake tatsächlich annähernd erreichen: Denn dann würde man einen ziemlich klaren Sieg bei der Singlethread-Performance erzielen, bei der Multithread-Performance jedoch voraussichtlich weiterhin gegenüber echten 16-Kernen zurückstecken müssen. Dabei scheint Intel dem direkten Vergleich mit echten 16-Kernern womöglich ganz aus dem Weg gehen zu wollen, denn gemäß frühere Wortmeldungen von "Moore's Law Is Dead" will Intel (angeblich) die kleinen Gracemont-Kerne offiziell gar nicht als "Kern", sondern nur als "Thread" zählen. Die größtmögliche Alder-Lake-Lösung würde somit offiziell als mit "8 CPU-Kernen samt 24 CPU-Threads" (8C/24T) ausgerüstet laufen – und damit nominell eher gegenüber AMDs Achtkernern antreten.

Heise notieren die in einer Analystenkonferenz versteckte Ankündigung von ersten PCI Express 5.0 SSD-Controllern seitens Controller-Hersteller Silicon Motion, welcher jene für das Jahr 2023 avisiert. Zwar geht es hierbei zuerst einmal um professionelle SSDs für Rechenzentren, aber üblicherweise folgen die Consumer-Varianten nur wenig später nach. Interessanter ist die gewisse zeitliche Abweichung von den ersten PC-Prozessoren mit Support von PCI Express 5.0 in Form von Intels Alder Lake, welche bereits in diesem Herbst antreten sollen. Allerdings ist der Support von PCI Express 5.0 bei Alder Lake wohl rein auf den Grafikkarten-Steckplatz beschränkt, jegliche weitere Peripherie bekommt augenscheinlich bestenfalls PCI Express 4.0. Dies ist bei Intel nicht ganz unüblich und womöglich auch Technik-bedingt – während AMD hierbei mit seinen extra I/O-Chiplets bessere Chancen hat. Zwar dürfte erst Zen 4 mit dem Support von PCI Express 5.0 anrücken, und es ist derzeit noch unklar, ob dies dann auch für die Consumer-Varianten gilt – aber wenn, dann dürfte hiermit üblicherweise wenigstens auch die erste SSD im System eingeschlossen sein bzw. PCI Express 5.0 eben auch für SSDs geboten werden.

VideoCardz berichten über die (kurzzeitige) Listung einer "GeForce RTX 3070 Ti 16GB", nachdem exakt die gleiche Karte im gleichem Komplett-PC von Lenovo bereits letzten September erwähnt wurde. Hierbei handelt es sich nicht um die zwischenzeitlich berichtete GA103-basierte GeForce RTX 3070 Ti, da selbige mit 10 GB GDDR6X-Speicher antreten soll und jene frühere Ausführung der GeForce RTX 3070 Ti mit 16 GB GDDR6 und damit augenscheinlich auf Basis des GA104-Chips daherkommt – vermutlich als schlicht Speicher-verdoppelte Ausführung der regulären GeForce RTX 3070. Da jene neue Listung der "GeForce RTX 3070 Ti 16GB" aber auch gleich wieder entschwunden ist und hierbei ein Copy&Paste-Fehler auf Basis alter Daten nicht unwahrscheinlich erscheint, hat das ganze mit höherer Wahrscheinlichkeit wohl doch keine Bedeutung und wird (alsbald) keine solche 16-GB-Karte erscheinen. nVidia dürfte wahrscheinlich nur noch das im letzten Herbst geplante Ampere-Programm abarbeiten und könnte weitere Programm-Ergänzungen wie beispielsweise einen "SUPER"-Refresh so lange aussetzen, bis die Situation am Grafikkarten-Markt tatsächlich aufklart. Je nachdem wie spät dies sein wird, könnte man dann eher gleich zur nächsten Chip-Generation (Hopper & Lovelace) übergehen.

Chip Hardware Speicher Listenpreis Status Release
GeForce RTX 3090 GA102-300 82 SM @ 384 Bit 24 GB GDDR6X $1499 veröffentlicht 24. September 2020
GeForce RTX 3080 Ti GA102-250 80 SM @ 384 Bit 12 GB GDDR6X $999 Indizien April 2021
GeForce RTX 3080 GA102-200 68 SM @ 320 Bit 10 GB GDDR6X $699 veröffentlicht 17. September 2020
GeForce RTX 3070 Ti GA103-300 58 SM @ 320 Bit 10 GB GDDR6X $599 Gerücht Frühling 2021
GeForce RTX 3070 GA104-300 46 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6 $499 veröffentlicht 29. Oktober 2020
GeForce RTX 3060 Ti GA104-200 38 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6 $399 veröffentlicht 2. Dezember 2020
GeForce RTX 3060 GA106-300 28 SM @ 192 Bit 12 GB GDDR6 $329 angekündigt Ende Februar 2021
GeForce RTX 3050 Ti GA106-200 22-26 SM @ 192 Bit 6 GB GDDR6 $229-279 Indizien Frühling 2021
GeForce RTX 3050 GA107-300 18 SM @ 128 Bit 4 GB GDDR6 $179-199 Indizien Frühling 2021
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen