16

Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Januar 2015

Aus unserem Forum kommt eine Preisangabe zur GeForce GTX Titan II bei 1349 Dollar Listenpreis – was nochmals teurer als die letzten SingleChip-Grafikkarten der Titan-Serie liegen würde. Derzeit hat das ganze zwar nur Gerüchtestatus, aber die Tendenz zu höheren Preisen für absolute HighEnd-Produkte ist nVidia nicht abzusprechen, nachdem die (gegenüber der GeForce GTX 780 Ti sogar etwas langsamere) GeForce GTX Titan Black für 999 Dollar antrat und die DualChip-Lösung GeForce GTX Titan Z ursprünglich einmal sogar für satte 2999 Dollar. So lange AMD im Preisbereich der Titan-Grafikkarten nichts entgegensetzen kann und so lange der Markt teilweise Lemming-gleich nVidia-Hardware kauft, wäre nVidia auch regelrecht dumm, sich diese gute Ausgangslage nicht vergolden zu lassen – immerhin ist das heute eingenommene Geld der Entwicklungsetat von morgen. Auf der anderen Seite der Medaille steht natürlich, daß dieses System nur so lange gut geht, wie der Verbraucher mitspielt – und sich der Wind sehr schnell drehen kann, wenn man es übertreibt.

Derweilen vermelden Hermitage Akihabara (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) den japanischen Preis der GeForce GTX 960 bei zwischen 29.800 und 35.000 Yen, letzteres vermutlich auf die vielen ab Werk übertakteten Versionen zutreffend. Dies sieht platt umgerechnet nach 240 bis 280 Euro aus – den Effekt der in Japan deutlich niedrigeren Mehrwertsteuer (nur 8%) mit beachtend. Formal ist dies recht nahe der Preise zur GeForce GTX 970, welche für ab 310 Euro im Markt steht. Angesichts des zu erwartenden hohen Performancevorteils der GeForce GTX 970 von ~45% (zuzüglich deren Mehrspeichers) erscheint ein solcher Preispunkt zur GeForce GTX 960 als doch zu hoch, die Karte müsste näher an die 200-Euro-Marke heran. Andererseits hat nVidia eine gute Tradition von eigentlich recht teuer angebotenen Midrange-Lösungen – und letztlich trat auch der direkte Vorgänger GeForce GTX 760 zum Launch mit 249 Dollar Listenpreis an. Auch hier gilt wieder: So lange es Lemming-gleich gekauft wird, muß nVidia nichts an dieser Strategie ändern.

Bei einer Analysten-Telefonkonferenz hat Intel-Chef Brian Krzanich laut Golem bekräftigt, daß Intels 10nm-Fertigung zum Ende des Jahres 2015 fertig sein soll und dann erste Produkte darauf basierend erscheinen können. Allerdings bedeutet dies wohl nicht, daß Intel dann die in der 10nm-Fertigung geplante Cannonlake-Prozessorenarchitektur umgehend herausbringen wird – sondern eben nur, daß die reine 10nm-Fertigung bei Intel steht. Zwischen der Fertigstellung eines Fertigungsverfahrens und dem Gang zur Massenfertigung einer neuen Prozessoren-Architektur liegt dann doch noch ein (mehrmonatiger) Unterschied – zudem wäre einzurechnen, daß diese Aussage Börsenanalysten gegenüber getroffen wurde, welche natürlich (im Sinne Intels) ein möglichst freundliches Bild über Intel zeichnen sollen. Prinzipiell gesehen ist die Cannonlake-Architektur gemäß der langfristigen Intel-Roadmaps im Jahr 2016 geplant gewesen, aufgrund der Verschiebung von Broadwell und der nicht vorhandenen Notwendigkeit zu mehr Prozessorenpower könnte Intel aber geneigt sein, Cannonlake auf das Jahr 2017 zu ziehen – oder aber wenigstens auf das Jahresende 2016.

Schließlich steht für das erste Halbjahr 2015 erst einmal die Broadwell-Architektur an, für das zweite Halbjahr 2015 dann erste Teile der Skylake-Architektur. Alles von Skylake wird man unter Umständen im Jahr 2015 aber gar nicht mehr sehen, bislang war noch nichts zu K-Modellen sowie Mobile-Prozessoren auf Skylake-Basis zu hören. Um Broadwell diesbezüglich nicht gänzlich das Wasser abzugraben, könnte Intel jene fehlenden Skylake-Modelle dann in einem zweiten Rutsch Anfang 2016 bringen – was gleichzeitig auch bedeutet, daß die Nachfolge-Architektur "Cannonlake" nicht mehr wirklich noch im Jahr 2016 benötigt werden würde. Vor allem im Mobile-Segment machen sich gleich zwei neue Architekturen in einem Jahr überhaupt nicht gut – und da Intel wie gesagt nirgendwo wirklich gedrängt wird, könnte man sich durchaus zu einer kleinen Streckung der ursprünglichen Releasepläne entscheiden. Und am Ende steigert dies sogar noch die Zeitreserven für etwaige Fertigungs- und Design-Probleme bei Cannonlake.

Die ComputerBase berichtet zudem über Aussagen von Auftragsfertiger TSMC zum Stand der 16nm- und 10nm-Fertigung: Dabei hat TSMC offiziell zugegeben, bei der 16nm-Fertigung im Vergleich mit anderen Auftragsfertigern (hier dürfte wohl Samsung gemeint sein) zurückzuliegen, weil jene die 20nm-Fertigung übersprungen und sich ganz auf dessen Nachfolger konzentriert haben. In Folge dessen wird TSMC zwar schon ab dem zweiten Quartal 2015 16nm-Chips in Kleinserie auflegen können, die eigentliche 16nm-Massenfertigung kommt aber erst im Jahr 2016. Dies bedeutet insbesondere für Grafikchip-Entwickler nVidia, welcher derzeit auf Auftragsfertiger TSMC festsitzt, daß man wirklich bis in Jahr 2016 für die Pascal-Architektur warten muß – und daß AMD eventuell bereits vorher 14m-Chips ins Feld schicken kann, welche bei GlobalFoundries (mit Lizenz der 14nm-Fertigung von Samsung) hergestellt werden. Daneben sprach TSMC noch davon, dafür aber bereits im Jahr 2017 die 10nm-Massenfertigung erreichen zu können – was aus heutiger Sicht getrost als Marketinggetöse abgetan werden kann, da auch dieser Entwicklungsschritt wieder seine Zeit benötigen und seine Verspätungen mit sich bringen wird.

Bezüglich der Meldung zu den Systemanforderungen von Evolve kommt die Anmerkung von einem Nutzer der Alpha-Version des Spiels, daß die realen Systemanforderungen (wohl aufgrund der benutzten Cryengine) bemerkbar höher liegen als die vom Spielepublisher letztlich notierten. So sei das Spiel (zu diesem Alpha-Stand) mit einer GeForce GTX 770 selbst unter 1680x1050 nicht flüssig zu bekommen gewesen, trotz nicht einmal maximierter Grafik. Natürlich kann sich gegenüber diesem Stand aus der Alpha-Version bis zur finalen Version noch einiges verbessern – trotzdem ist der Hinweis ernst zu nehmen, schließlich hatte der Publisher für seine Alpha/Beta-Versionen ebenfalls dieselben Systemanforderungen notiert. Nicht auszuschließen ist hierbei, daß die offiziellen Systemanforderungen zu Evolve reines Marketing sind, um die Absatzchancen des Spiels zu erhöhen bzw. nicht über ehrliche Angaben zu reduzieren.