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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Juni 2014

Laut der DigiTimes sollen die Grafikchip-Verkäufe im laufenden zweiten Quartal sehr heftig um 30% bis 40% zurückgehen. Als Grund hierfür werden hohe Lagerbestände seitens der Grafikkarten-Hersteller und großen PC-Hersteller genannt, womit AMD und nVidia ihre Auslieferungsmengen gekürzt hätten, anstatt die Preise zu senken (was bei einem allgemein schrumpfendem Markt auch nichts bringt außer noch niedrigeren Umsätzen). Interessant ist die eigentliche Ursache der geringen Absätze, welches mit dem Abflauen des Bitcoin-Booms zu tun haben soll, welcher um den Jahreswechsel 2013/14 grassierte. Allerdings dürfte dies wenn dann nur die Absätze an HighEnd-Grafikchips betreffen, die für vielleicht nur 15% des Marktes stehen – einen insgesamten Absatzrückgang um 30% bis 40% kann man somit auf keinen Fall erklären. Entweder es gibt hierfür andere Erklärungen, oder aber die ganze Meldung über den Absatzrückgang ist nicht korrekt – stimmig ist das ganze in dieser Form jedenfalls nicht.

TechPowerUp bieten diverse Beta-BIOSe für H97-Mainboards von MSI an, welche Übertakten auf dem Pentium G3258 "Anniversary Edition" ermöglichen. Wie offiziell das ganze ist, bleibt vorerst unklar – frühere Aktionen, die das Übertakten außerhalb von Z-Mainboards ermöglicht hatten, wurden von Intel zurückgepfiffen. Allerdings könnte sich hier die Ausnahme von der Regel ergeben, denn der Pentium G3258 steht nur für 72 Dollar in Intels Preisliste und ist daher deutlich günstiger als Z97-Mainboards üblicherweise kosten. Im Sinne des günstigen Preises für diesen Anniversary-Edition-Prozessor selber könnte Intel also ausnahmsweise das Übertakten dieses Prozessors auch auf H97-Mainboards erlauben – was aber noch einer offiziellen Bestätigung bedarf. Die BIOS-Versionen sind aber nun einmal sowieso schon draußen und damit auch dauerhaft nutzbar (sofern nicht unwahrscheinlicherweise extreme Fehler in selbigen entdeckt werden sollten).

Die PC Games Hardware berichtet über eine Änderung des Mainboard-Supports der "Devil's Canyon" Prozessoren Core i5-4690K und Core i7-4790K bei Intel-Mainboards: Nunmehr werden diese Prozessoren auch von allen Intel-Mainboards mit 8er Chipsatz unterstützt, Intel stellt also in seinem Download-Bereich auch entsprechende BIOS-Updates zur Verfügung. Bislang war noch unsicher, ob Intel für seine eigenen Mainboards diesen Support bieten wird – und daraus abgeleitet ergab sich die Befürchtung, daß auch nicht jeder der anderen Mainboard-Hersteller hierfür vollen Support bieten würde. Nun aber klärt sich die Situation in Wohlgefallen auf: Wenn Intel den vollständigen Support der "Devil's Canyon" Prozessoren auf allen Mainboards mit 8er Chipsatz bietet, dürften dies die anderen Mainboard-Hersteller genauso auch tun. Die Übertaktungsfähigkeiten dieser Prozessore gibt es natürlich nur auf Mainboards mit Z-Chipsatz: Z87 oder Z97.

Der nVidia-CEO Jen-Hsun Huang hat mit dem CNet über die Zukunft des Tegra-Geschäfts von nVidia gesprochen. Derzeit findet bei nVidia wohl eine größere Umorientierung der Tegra-Sparte weg vom Smartphone & Tablet hin zum SetTop-Boxen & Car-Entertainment statt. Der Hintergrund hierfür liegt offenbar im extremen Preiskrieg bei den Chips für Smartphones & Tablets, welchen nVidia ungern mitgehen will – und für welchen nVidia mit seinem Fokus auf überlegende Grafikpower auch nicht gut aufgestellt ist. Diesbezüglich ist in dem Interview endlich einmal die – lange bestrittene – Einsicht zu lesen, daß insbesondere bei den Smartphones (echte) Grafikpower keine große Rolle spielt bzw. zumindest nicht kaufentscheidend für den Endkunden sowie die Chip-Einkäufer ist. Die ganze Strategie von nVidia, mit seiner überlegenen Grafik-Hardware den Smartphone- und Tablet-Markt zu erobern, fällt mit dieser Erkenntnis natürlich in sich zusammen.

Letztlich war diese Strategie aber von Anfang an irrig, da allerhöchstens auf Tablets eine (sehr) geringe Minderheit der Nutzer auf deren Grafikpower schaut – ansonsten aber einfach das genommen wird an Grafik-Qualität, was das Gerät halt bietet. Es existiert hier einfach kein breitflächiger Aufrüstdruck als Geschäftstreiber, womit die von nVidia gebotene höhere Grafikpower wirkungslos verpuffen musste. In SetTop-Boxen und Car-Entertainment sieht die Sache dagegen sicherlich anders aus: Hier wollen die Hersteller ihren Kunden bewußt etwas bieten, besteht also durchaus Interesse an einer hohen Grafikpower. Außerdem entfällt bei diesen Gerätschaften der extreme Integrationsdruck vor allem von Funkmodems, wo nVidia gegenüber den alteingesessenen Herstellern nie besonders gut aussah. Ob der Markt an SetTop-Boxen & Car-Entertainment soviel Umsatz abwerfen kann wie der Markt an Smartphones & Tablets, wäre zwar zu bezweifeln – aber wahrscheinlich ist nVidias Wahl wesentlich margenträchtiger, als sich auf einem Markt zu probieren, wo viel größere Firmen wie Intel ohne Problem zum Herstellungspreis mitbieten, nur um sich auf Teufel komm raus Marktanteile zu sichern.