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Erste Welle an Devils-Canyon-Tests bestätigt gute Übertaktungseignung des Core i7-4790K

Derzeit trudeln die ersten Tests zu den neuen ungelockten Haswell-Prozessoren mit Codenamen "Devil's Canyon" ein, welche Intel zur Computex für eine Auslieferung ab dem 14. Juni vorgestellt hatte. Dabei war bisher leider nur der Core i7-4790K im Test, welcher mit vergleichsweise hohen nominellen Taktraten daherkommt – es wird natürlich auch interessant sein, wie gut sich der kleinere Core i5-4690K schlägt, gerade angesichts dessen niedriger nomineller Taktraten. Die regulären, unübertakteten Benchmarks zu diesen Prozessoren sind logischerweise nicht besonders relevant (wobei der Core i7-4790K hierbei aufgrund seines um 500 MHz höheren Taktes ganz gut aussieht): K-Modelle kauft man jedoch nur zum Übertakten, womit der Übertaktungserfolg die spannende Größe zu diesen neuen Prozessoren ist, ganz besonders nach den eher mageren Übertaktungsergebnissen der originalen Haswell-Prozessoren.

Und in diese Frage schlug sich der Core i7-4790K in diesen ersten Tests doch recht gut: LanOC erreichten 4.7 GHz, Legit Reviews ebenfalls stabile 4.7 GHz (bei instabilen 4.9 GHz), PC Perspective wiederum stabile 4.7 GHz und Vortez Hardware letztlich sogar 4.8 GHz. Dies sind natürlich nur vier Tests und damit weit weg von der vorliegenden breiten Datenbasis an Übertaktungs-Ergebnissen zu den Vorgänger-Architekturen – dennoch ergibt dies einen deutlichen Hinweis daraus, daß sich "Devil's Canyon" doch bemerkbar besser übertakten läßt als die originalen Haswell-Prozessoren. Ob es im Hausgebrauch wirklich überall zu 4.7 GHz reicht, bleibt natürlich die entsprechenden Praxis-Ergebnisse abzuwarten, vorerst wollen wir diesen Wert jedoch als durchschnittliches Übertaktungs-Ziel des Haswell-Refreshs ansetzen. Sehr spannend wird natürlich, ob sich der Core i5-4690 in ähnliche Taktregionen treiben läßt, dies müssen dann spätere Tests zeigen.

Pro-MHz-Gewinn höchste Taktrate üblicher OC-Takt
Core 2   (2007, 65nm) - 2.66 GHz ~3.0 GHz
Core 2 Refresh   (2008, 45nm) - 3.0 GHz ~3.6 GHz
Nehalem   (2008, 45nm) +31% 3.2 GHz (+TM) ~3.8 GHz
Sandy Bridge   (2011, 32nm) +15% 3.5 GHz (+TM) ~4.5 GHz
Ivy Bridge   (2012, 22nm) +6% 3.5 GHz (+TM) ~4.5 GHz
Haswell   (2013, 22nm) +8% 3.5 GHz (+TM) ~4.3 GHz
Haswell-Refresh   (2014, 22nm) - 4.0 GHz (+TM) ~4.7 GHz
Um einen fairen Vergleich mit der heutigen Situation zu gewährleisten, wo die Enthusiasten-Modelle in die "E-Architekturen" ausgegliedert sind, wurden bei der Angabe zur höchsten Taktrate bei Core 2 und Nehalem nur Prozessoren-Modelle des Mainstream-Bereichs mit Preispunkten bis maximal 500 Euro berücksichtigt. Zudem wurden überall natürlich allein auf die Werte von Vierkern-Modellen gesetzt.

Nachtrag vom 12. Juni 2014

Zu diesen ersten guten Übertaktungsergebnissen zum Core i7-4790K gab es den (berechtigen) Einwand, daß das relative Übertaktungsergebnis beim Core i7-4790K mit 17,5% sogar niedriger als beim Core i7-4770K mit 22,9% liegt. Allerdings dürften die meisten Haswell-Übertakter nicht auf diese Relation – welche primär am stark nach oben gesetzten Base-Takt des Core i7-4790K hängt – achten, sondern natürlich auf den absoluten Übertaktungserfolg schauen: Die originalen Haswell-Modelle schafften im Schnitt rund 4.3 GHz, der Haswell-Refresh scheint nun auf 4.7 GHz hochzugehen. Aufgrund dessen, daß hierbei das identische Die verwendet wurde (nur Spannungsreglung und Wärmeleitpaste sind unterschiedlich), ist dies in jedem Fall ein beachtlicher Erfolg seitens Intel. Daß der für die 22nm-Fertigung eigentlich erwartet Durchbruch der 5-GHz-Marke immer noch nicht erzielt wurde und daß die höheren möglichen Taktraten beim Haswell-Refresh damit weiterhin noch nicht gänzlich zufriedenstellend sind, bleibt dennoch bestehen.