17

Hardware- und Nachrichten-Links des 16./17. März 2017

Der Tech Report sowie Videocardz vermelden mit fernöstlichen Quellen die mögliche Fertigung von nVidias Volta im 12nm-Prozeß von TSMC. Die eine Quelle ist sich darüber ziemlich sicher, die andere schreibt nur von neuen Chips für künstliche Intelligenz – womit Voltas Topchip GV100 eine Möglichkeit wäre, daneben aber auch andere Möglichkeiten existieren. Sicher ist nur, das ein Produktionsauftrag an TSMC unter der 12nm-Fertigung vergeben wurde, an welchem nVidia beteiligt ist. Andererseits wäre es eher ungewöhnlich, wenn nVidia zu einem derart späten Zeitpunkt (Voltas Topchip GV100 sollte zum Jahreswechsel 2017/18 eigentlich spruchreif werden) noch irgendetwas an der Fertigungstechnologie dreht – und auf 12nm war Volta anfänglich sicher nicht geplant, jene gewisse Verbesserung von TSMCs 16nm-Prozeß ist eine eher kurzfristige Entscheidung seitens TSMC. Zudem dürfte der GV100 auch wieder derart nahe am technologischen Maximum gebaut sein wie der aktuelle Topchip GP100 (610mm²), auf daß jener schwerlich auf einer anderen Fertigung als der ursprünglich geplanten zu realisieren sein dürfte. Wurde der GV100-Chip also von Anfang an im 10nm-Prozeß geplant, dürfte der 12nm-Prozeß zumindest für den GV100 ausscheiden – weil der Chip unter dieser Fertigung schlicht zu groß werden würde.

Insofern spricht im Sinne der vorherigen Meldung eher alles dafür, das nVidia hier nur eines seiner SoC-Projekte im 12nm-Prozeß auflegen wird – eine sowieso sinnvolle Entscheidung, da der 10nm-Prozeß anfänglich sehr teuer und mit schlechter Ausbeute daherkommen dürfte. Bezüglich der Frage, in welcher Fertigung nVidias Volta-Generation nun aufgelegt wird, sind wir damit dann leider genauso schlau wie vorher – gerade, weil hierzu noch nicht einmal nVidias ursprüngliche Planung bekannt ist (10nm oder 16nm). Speziell der GV100-Chip dürfte aufgrund seiner deutlich nach oben gezogenen Leistungsdaten ziemlich sicher im 10nm-Prozeß geplant sein – und ist dann auch (wie vorstehend dargelegt) nur in diesem zu fertigen. Dies muß allerdings bei den Gamer-Chips GV102 & GV104 nicht zwingend gleich sein: nVidia hat bei den Gamer-Chips der Pascal-Generation schließlich keine Rekorde bezüglich der benutzten Chipfläche aufgestellt, da ist noch einiges an Platz für größere Chips (gerade mit den derzeit zurückgehenden Kosten der 16nm-Fertigung). Die Gamer-Chips der Volta-Generation könnten also durchaus noch im 16nm-Prozeß geplant sein, eventuell dann sogar unter dem 12nm-Prozeß erscheinen – dies bliebe handfeste Informationen zu diesem Thema abzuwarten.

Eine der Besonderheiten des Ryzen-Reviews von HT4U sind die durchgehenden Benchmarks von Ryzen mit verschiedenen Speichertaktungen unter allen angetretenen Anwendungs- und Spiele-Benchmarks – vom offiziellen DDR4/2133 über DDR4/2400 und DDR4/2666 bis hin zu DDR4/3200. Normalerweise bringen höhere Speicher-Taktraten heutigen Prozessoren nicht wirklich viel an Mehrperformance – ein paar Prozentpunkt sind drin, aber an dieser Stelle ist eigentlich nichts weltbewegendes zu erwarten. Bei Ryzen 7 1800X ist dies unter den Anwendungs-Benchmarks auch ziemlich genauso, selbst der große Sprung von DDR4/2133 auf DDR4/3200 ergibt nur 4% Mehrperformance. Sehr erstaunlich dann allerdings das Ergebnis der Spiele-Benchmarks (unter sogar FullHD!), welches für denselben Speichertakt-Sprung gleich einmal satte 12% Mehrperformance ausweist:

Anwendungen Spiele (1080p)
Ryzen 7 1800X & DDR4/2133 100% 100%
Ryzen 7 1800X & DDR4/2400 101% 103%
Ryzen 7 1800X & DDR4/2666 102% 105%
Ryzen 7 1800X & DDR4/3200 104% 112%
Testergebnisse laut dem Ryzen-Launchreview seitens HT4U

Einschränkenderweise muß der übernatürlich große Performance-Sprung von DDR4/2666 auf DDR4/3200 notiert werden, welcher eine gewisse Chance auf ein leicht fehlerhaftes Ergebnis übrig läßt – und dennoch: Wenn sich diese Ergebnisse auch nur in der Tendenz halten lassen (unter 720p sollte es sogar deutlicher ausfallen), dann lohnen sich für Ryzen schnellere Speichertaktungen sehr wohl, gerade für Gamer. Dies wäre in jedem Fall bei zukünftigen Ryzen-Reviews genauer zu betrachten – und dann natürlich auch für Kaby Lake und Broadwell-E, nur um sicher zu sein. Eine gewisse technische Grundlage für diese Ergebnisse ergibt sich allerdings schon durch den Umstand, das bei Ryzen das Speicherinterface nicht mit CPU-Takt, sondern nur mit dem Speichertakt arbeitet – und somit bei schnellerem Speicher demzufolge auch das reine Speicherinterface in der CPU selber höher getaktet mitläuft.

Für richtigen Gesprächsstoff sorgt derzeit Microsoft mit der Entscheidung, PC-Systemen mit neueren Prozessoren die Sicherheitsupdates unter Windows 7 & 8.1 zu verweigern – so wie es Heise in Berufung auf ein Supportdokument seitens Microsoft berichten. Betroffen hiervon sind alle Prozessoren, für welche Microsoft keinen eigenen Treibersupport mehr unter diesen beiden Betriebssystemen anbietet – primär also Intels Kaby Lake & AMDs Ryzen sowie alle nachfolgenden Modelle (bei AMD sogar ab Bristol Ridge). Im Gegensatz zum Fehlen von Microsoft-eigenen Treibern für diese Prozessoren bzw. deren Mainboard-Chipsätzen (was auch eher Aufgabe von deren Herstellern ist), handelt es sich bei dieser neuerlichen Support-Einschränkung aber tatsächlich um die Verweigerung von Sicherheits-Updates, nur weil man eine neuere CPU besitzt – ein bislang so bei Microsoft noch nicht vorgekommener Fall. Leider dürfte das ganze durch die Lizenzbestimmungen gedeckt sein, denn jene sehen nicht zwingend einen Microsoft-Support auf nicht offiziell unterstützter Hardware vor.

Nur war es bislang bei Microsoft einfach so üblich, das sich Microsoft nicht an so etwas aufgehalten hat, sondern insbesondere Sicherheitsupdate kategorisch bis zum Ende der Laufzeit des Betriebssystems herausgegeben hat. Heuer nun ist man scheinbar des erhöhten Supportaufwands überdrüssig oder/und sieht eine weitere Möglichkeit, die PC-Besitzer "sanft" in Richtung Windows 10 zu drängen – denn dort wird die neue Hardware natürlich problemlos unterstützt. Einschänkenderweise sieht es nach Ermittlungen der ComputerBase aber eher danach aus, als wäre dieses Support-Dokument erst einmal nur ein Testballon seitens Microsoft und wären auf Kaby-Lake- und Ryzen-Systemen derzeit auch unter Windows 7 noch Windows-Sicherheitsupdates möglich. Ähnlich wie seinerzeit bei der Einschränkung des CPU-Supports unter Windows 7/8.1 (damals war auch noch Skylake betroffen, was inzwischen aufgehoben wurde) dürfte Microsoft hier erst einmal vorzufühlen versuchen, wie denn die Reaktion der Nutzer-Gemeinde ausfällt. Ob man sich allerdings an deren (vernichtender) Reaktion ausrichtet, steht dagegen auf einem ganzen anderen Blatt – denn insbesondere wenn es um die Puschung von Windows 10 geht, war Microsoft bislang noch für jede Schandtat zu haben.