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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. August 2015

Im Zuge des allgemein schwachen PC-Markts (vor dem Start von Windows 10) berichten Jon Peddie Research über schwache Grafikchip-Verkäufe im zweiten Quartal 2015. Hierbei sind natürlich auch die in den AMD- und Intel-Prozessoren verbauten integrierten Grafikchips erfaßt, welche aufgrund ihrer übergroßen Anzahl den insgesamten Grafikchip-Markt dominieren und die eigentlichen Grafikchips etwas maginalisieren. Nichtsdestotrotz war der Abwärtstrend durchgehend zu erkennen: AMD -26%, nVidia -16% und Intel -7% gegenüber dem ersten Jahresquartal, der insgesamte Grafikchip-Markt ging somit um 11% in nur einem Quartal zurück. Bei den Marktanteilen der "großen Drei" gab erneut Verschiebungen von AMD & nVidia zugunsten von Intel, welche derzeit bei satten 75% Marktanteil bei allen verkauften Grafiklösungen stehen. Wie die Marktanteile von nur AMD und nVidia bei allein den "echten" Grafikchips ausfallen, dürften Jon Peddie Research dann in einer weiteren Meldung in den nächsten Tagen offenlegen.

Die GameStar vermeldet eine neue Animationstechnik für Gesichter in Computerspielen namens "Skin Microstructure Deformation with Displacement Map Convolution", welche seitens amerikanischer und britischer Universitäten entwickelt und zur Siggraph 2015 vorgestellt wurde. Grob gesagt werden damit wesentlich mehr Gesichtsmuskeln simuliert, basierend auf Scans mit echten Schauspielern. Auf den allerersten Blick hört sich dies weniger danach an, daß man eine Lösung hätte, mit der bestehenden Technik wesentlich mehr herauszuholen – sondern eher danach, daß man primär an eine bessere, zukunftsweisende Grafikqualität gedacht hat. Letzteres wird dann ziemlich sicher nach dementsprechend (viel) leistungsfähigerer Hardware verlangen – die Grafikchip-Entwickler wird es freuen, die Spieleentwickler werden dagegen zuerst schauen, um wieviel teurer ihre Spiele durch diese Technik wieder werden und ob sich das überhaupt noch rechnen kann. Irgendeiner wird jedoch sicherlich irgendwann den Anfang machen und damit die nächste Phase der Grafik-Evolution einläuten.

Heise vermelden das dritte kummulative Update für Windows 10 seit seinem Release – nicht schlecht für ein gerade drei Wochen altes Betriebssystem, welches angeblich doch "fertig" gewesen sein soll. Microsoft hat sich bei seinem Releasefahrplan diesesmal arg von einem vorgefertigten Zeitplan leiten lassen, anstatt lieber eine Verzögerung in Kauf zu nehmen – wie man es teilweise in der Vergangenheit getan hat. Da der Erfolg bei Windows 10 jedoch faktisch garantiert ist, kann man diese und andere Problemfelder rund um Windows 10 auf sich nehmen – ein späterer Release wäre hier in der Tat eher ungünstig für Microsoft. Die Anwender stehen nun aber mit einem neuen Betriebssystem da, welches wohl erst mit dem kommenden Herbst-Update eine gewisse Reife erlangt haben wird – eine schwierige Wahl, wenn dann das aus Sicht der Gamer hochinteressante DirectX 12 eben nur unter Windows 10 verfügbar ist.

In der Frage, ob Windows 10 illegale Hard- und Software blockieren kann, berichten Golem über eine Microsoft-Aussage: Danach würde diese Passage der Nutzungsbedingungen nur für die wirklichen Microsoft-Dienste gedacht sein, sprich primär Xbox Live. Sofern man allerdings Windows 10 über ein Microsoft-Konto nutzt – wie von Microsoft vorgesehen und faktisch forciert – ist man allerdings Teil dieser Microsoft-Dienste und segnet auch Nutzungsbedingungen mit exakt dieser Passage ab. Womöglich kommt dies daher, daß Microsoft für alle seine Dienste dieselben Nutzungsbedingungen verwendet, womit nun Xbox-Nutzer und Windows-10-Nutzer in denselben Topf geworfen werden. An den rechtlichen Möglichkeiten zugunsten von Microsoft ändert dieser Klarstellung gar nichts, diese Möglichkeiten bleiben bei Nutzung eines Microsoft-Kontos für Windows 10 bestehen. Genauso gilt aber auch, daß Microsoft diese Möglichkeiten aller Wahrscheinlichkeit nach auf absehbare Zeit nicht auf dem PC ausnutzen wird – wie beides schon in den letzten News so gesagt.