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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Februar 2015

Im Zuge der Diskussion über nVidias Deaktivierung der Treiber-Übertaktung bei mobilen Maxwell-Chips kam es zu dem interessanten Argument, daß nVidia im Sinne der Langlebigkeit gerade der Mobile-Grafikchips doch einfach die Power- und Temperatur-Target festsetzen hätte sollen, anstatt das Übertakten generell abzuwürgen. Denn liegen Stromverbrauch und Wärmeentwicklung innerhalb der spezifizierten Parameter, sollte auch eventuelles Overclocking keine echten Auswirkungen auf Systemstabilität und langfristige Lebenserwartung haben. Gerade mit den Maxwell-Chips sollte dies doch möglich sein, hier hat nVidia diese beiden Targets bestens im Griff. So gesehen darf man gut und gerne andere Motive hinter der neuen Overclocking-Sperre vermuten, denn den Betrieb zu unsicheren bzw. langfristig schädlichen Konditionen hätte nVidia wie gesagt auch anders verhindern können.

Bei Phoronix hat man sich die AMD & nVidia Linux-Performance unter zum einen den Metro-Redux-Spielen und zum anderen der Unreal Engine 4 angesehen. Dabei zeigten sich deutliche Probleme des AMD-Treibers mit Metro 2033: Redux, welcher alle AMD-Grafikkarten von Radeon HD 6870 bis R9 290 bei nur 24-27 fps festnagelte – während die nVidia-Grafikkarten in diesem Benchmark problemlos bis auf 85 fps hochskalieren konnten. Unter Metro: Last Light Redux gab es leider nur absolut ähnliche Resultate, welche sich selbst unter den verschiedenen Tests mit der Unreal Engine 4 (grob betrachtet) reproduzieren ließen. AMD hat hier augenscheinlich Probleme, unter gewissen Spielen bzw. Engines seine Rohpower auf die Straße zu bringen, die AMD-Grafikkarten laufen dann alle, was wären jene nur eine Radeon R7 260. Dafür, daß immer mehr Spiele unter Linux erscheinen und daß Valve bei Steam zukünftig noch viel mehr reißen will, ist dies eine natürlich vollkommen unbefriedigende Situation – welche eher an das Jahr 2001 erinnert als denn an das Jahr 2015.

Sehr oft kann man dieser Tage Meldungen über (angebliche) Skylake-Verschiebungen lesen. Dabei wird der neue Skylake-Termin aber dennoch als "August 2015" angegeben – eine große Verschiebung ist da nicht zu erkennen, denn die ursprüngliche Terminlage stand undefiniert auf "Sommer 2015", während der von einigen Quellen hierzu genannte (angebliche) Termin "Q2/2015" eher denn Wunschdenken war bzw. wenn dann nur kurz in Intels Planungen stand. Eine echte Abweichung ist hier kaum zu erkennen – und der entscheidende Punkt zu den Skylake-Releaseplänen ist schließlich sowieso, daß Intel nunmehr ein volles Produktprogramm zu Skylake bieten wird, inklusive auch Skylake-K für Overclocker-Bedürfnisse, Mobile-CPUs für die Notebook-Hersteller sowie einem neuem Core-M auf Skylake-Basis für Tablets und Netbooks. Man sollte eher diesen Punkt des vollständigen Portfolios herausstreichen, welcher weitestgehend alle Investitionen in Broadwell-Prozessoren überflüssig macht – als auf dem exakten Launch-Termin herumzureiten.

Nichtsdestotrotz kann man gut und gerne das Core i7-5500U Review bei Laptopmedia goutieren, schließlich wird dieser Ultrabook-Prozessor inzwischen in einigen kaufbaren Notebooks angeboten und kommt die Ablösung durch Skylake in diesem Segment kaum vor dem Frühherbst. Bei einem Notebook ist es auch weit geringer schlimm, eine "alte" Technologiestufe zu kaufen, da hier schließlich sowieso keine Upgrades möglich sind. Interessant ist, das im Test von Laptopmedia der Broadwell-Prozessor weit weniger gut wegkommt als in anderen, ähnlichen Tests: In der Summe der CPU-Tests sind es nur 8,7% mehr CPU-Performance gegenüber einem ähnlich getakteten Haswell-Exemplar, bei der iGPU-Performance gab es sogar einen Mix aus gewonnen und gegenüber Haswell verlorenen Benchmarks. Dies kann man dem Vorserien-Status des getesteten Notebooks zuschreiben (die CPU war jedoch entgegen der Berichterstattung ein Auslieferungs-Exemplar) – aber es deutet vielleicht auch darauf hin, daß in der reinen Praxis weit weniger durch Broadwell an Performance hinzukommt, als was Intel immer wieder gern erzählt.