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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. März 2021

Nicht ganz unerwartet wurde auch die Radeon RX 6700 XT am Tag ihres eigentlichen Marktstarts umgehend ausverkauft – laut der Berichterstattung der PC Games Hardware gab es wohl (ausgehend vom Verkaufsstart um 14 Uhr) bei AMD selber schon um 14:45 Uhr keine Möglichkeit einer Bestellung mehr (Update: laut dem 3DCenter-Forum war es bereits um 14:08 zu Ende). Auch bei den regulären Einzelhändlern wurden die vorhandenen Bestände nahezu vollständig ausverkauft, wie bei den anderen Grafikkarten gibt es somit nur noch einzelne Posten zu komplett überzogenen Preisen zu erstehen. Die Situation des Grafikkarten-Markts hat sich auch insgesamt gegenüber dem Stand von vor gut 3 Wochen nochmals verschlechtert: Zwar gibt es hier und da einzelne verfügbare Kaufangebote, deren Preislagen sind jedoch nochmals angestiegen: Außerhalb der beiden schon zum Listenpreis überteuerten Modelle Radeon RX 6900 XT & GeForce RTX 3090 gibt es derzeit sinngemäß nichts mehr unterhalb des doppelten Listenpreises zu kaufen.

6700XT 6800 6800XT 6900XT 3060 3060Ti 3070 3080 3090
Geizhals nix 1199€ 1399€ 1749-1919€ 771-1119€ nix 1299-1699€ 2299-2499€ 2799-3915€
Alternate 970-1049€ 1179€ 1449-1539€ 1729-1960€ 589-729€ nix nix nix 2459-2869€
Caseking nix nix nix nix nix nix nix nix 2713€
ComputerU nix nix nix nix nix nix nix nix nix
Equippr nix nix nix 1599€ nix nix nix nix nix
Galaxus nix nix nix nix nix nix nix nix nix
HardwareC24 nix nix nix 1699€ 999-1199€ nix 1429-1499€ nix 2999-3099€
Mindfactory nix nix 1259€ 1499-1549€ 559-599€ nix nix nix nix
NotebooksB nix nix nix nix nix nix nix nix nix
ProShop nix nix nix 1699€ 709€ nix nix nix 3049€
Listenpreis 479€ 579€ 649€ 999€ 329€ 419€ 519€ 719€ 1549€
Mehrpreis ab +103% ab +104% ab +94% ab +50% ab +70% - ab +150% ab +220% ab +59%
vs. 24.2. - +30PP +25PP +7PP - - +61PP - ±0
Lieferbarkeit ★☆☆☆☆ ★★☆☆☆ ★★☆☆☆ ★★★☆☆ ★★★☆☆ ☆☆☆☆☆ ★★★☆☆ ★☆☆☆☆ ★★★☆☆
Preisstand: 18. März 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte

Die GeForce RTX 3080 schießt dabei sogar den Vogel mit (über) dem Dreifachen des Listenpreises ab, während die GeForce RTX 3090 sich bei deren Höchstpreisen derzeit an der 4000-Euro-Marke versucht. Da die notierten Bestpreise oftmals schnell wieder entschwinden, liegt das reale Preisniveau eigentlich noch höher als hiermit festgehalten. Allerdings können in diesen Überblick prinzipbedingt auch keine Angebote mit einfließen, welche günstiger und daher regelmäßig nur äußerst kurzzeitig verfügbar sind. "Günstig" bedeutet in diesem Fall aber leider auch nur, dass die aktuellen Marktpreise etwas unterboten werden, satte Preisaufschläge auf den Listenpreis sind hierbei trotzdem enthalten. Gäbe es nicht die GeForce RTX 3060, welche teilweise für unter 600 Euro zu bekommen ist (weniger als das Doppelte des Listenpreises = Schnäppchen), könnte man den deutschen/österreicher Grafikkarten-Markt an Ampere- und RDNA2-basierten Modellen derzeit glatt als "nicht unter 1000 Euro" klassifizieren.

Intel hat auf Twitter seine "Xe-HPG" Grafikchip-Architektur angeteasert, wobei der Teaser auch einen kryptischen Hinweis auf weitere Informationen enthielt. Laut WCCF Tech führte dies zu einer versteckten Intel-Webseite, welche eine Terminlage preisgibt – ab dem 26. März 2021 will Intel somit mehr zu Xe-HPG sagen (09:00 L.A.-Zeit = 15:00 17:00 deutscher Zeit). Die dort angekündigte "Schnitzeljagd" deutet allerdings nicht gerade an, dass es zu diesem Termin bereits ein größeres Informationspaket gibt, sondern dass vielmehr der Zeitraum bis zur eigentlichen Vorstellung eher noch gestreckt werden könnte. Aber zumindest kann man positiv mitnehmen, dass das Intel-Marketing nun endlich aufgewacht ist und die Werbetrommel für diese neuen Desktop-Grafikkarten von Intel aufzuwärmen beginnt. Mit einem zeitigen Markteintritt samt einem allein nur soliden Produkt könnte Intel sich dabei in der aktuellen Situation des Grafikkarten-Marktes viele Freunde schaffen wie sogar Marktanteile sichern.

Allerdings dürfte auch bei Intels neuen Grafikkarten die Produktionsmenge begrenzt sein, schließlich kommen die Gaming-Grafikchips allesamt aus TSMCs 6nm-Fertigung. Sprich, Intel musste hierbei (wie alle anderen) vorab Kontingente buchen, muß nun mit dieser einstmals vorgebuchten Menge leben und braucht nicht darauf hoffen, dass man irgendwie wesentlich höhere Chip-Mengen von TSMC bekommen könnte. Je nachdem wie weit zurückgehend Intel diese Vorbuchung getätigt hat, um so geringer dürfte deren Volumen ausfallen – denn Intel konnte sicherlich nicht erwarten, dass nun plötzlich erhebliche Teile des Grafikkarten-Markts zur Übernahme bereit stehen und dürfte sicherlich eher konservativ geordert haben. Vielleicht hat man wegen der leicht abweichenden Fertigung und dem Ansinnen von TSMC, gerade von Intel mehr Aufträge zu übernehmen, bessere Chancen auf nachträglich nach oben korrigierte Fertigungsmengen. Doch das jene plötzlich dazu ausreichen sollten, um den gesamten Grafikkarten-Markt wieder zurechtzurücken, darf auch nicht erwartet werden.

Hardwareluxx berichten über einen weiteren Boost-Mechanismus für Intels Prozessoren: "Adaptive Boost" arbeitet zugunsten aller CPU-Kerne und steigert somit den AllCore-Turbo – sofern Spannungsversorgung und Kühlung dies im konkreten Einzelfall hergeben bzw. dies unter der anliegenden Last überhaupt möglich ist. Das Feature steht derzeit nur Core i9-11900K sowie Core i9-11900KF aus der Rocket-Lake-Generation zur Verfügung, steigert deren AllCore-Turbo allerdings von bislang "nur" 4.8 GHz auf dann immerhin (bestenfalls) 5.1 GHz. Damit wird natürlich auch die Differenz zwischen maximal möglichem Turbo und den real anliegenden Taktraten größer, denn in der Praxis dürften jene 5.1 GHz vermutlich nur eher selten zu beobachten sein. Zudem wird damit Prozessoren-Übertaktung zumindest im Hausgebrauch nochmals weniger ergiebig, denn (wie schon bei AMDs Prozessoren) dürfte nunmehr die Stock-Variante mit ihren dynamisch sich veränderten Taktraten kaum langsamer sein als ein auf festem Takt laufender Prozessor – sofern man dabei nicht wesentlich höhere Taktraten als Intel herausholen kann.

Abst. Kerne Taktraten unl. L2+L3 Grafik TDP/PL2 Liste
Core i9-11900K RKL 8C/16T 3.5/5.1/5.3 GHz 4+16 MB UHD750 (Xe @ 32 EU) 125/251W $539
Core i9-11900KF RKL 8C/16T 3.5/5.1/5.3 GHz 4+16 MB deaktiviert 125/251W $519

Der 1. April ist zwar noch nicht heran, aber die Zeitung "Augsburger Allgemeine" übt mit ihrer Papier-Ausgabe vom 18. März 2021 schon einmal mittels ein paar Energiespartipps fürs Computerspielen. Neben solch markterschütternden Experten-Verkündigungen, wie dass im Ruhezustand fast genauso viel Strom wie beim PC-Spielen verbraucht wird oder über ein Energieeffizienz-Label für Computerspiele nachgedacht werden sollte, sind im 3DCenter-Forum insbesondere die Ausführungen über den hohen wie ineffizienten Stromverbrauch von "Shadern" auf Beachtung gestoßen: Der Profi-Tipp des Geschäftsführer eines "Energie- und Umweltzentrums" lautet dabei schlicht: Shader ausschalten – nachfolgend für die Nachwelt in maschinenfreundlicher Schriftform festgehalten (voller Artikel wie gesagt im 3DCenter-Forum einsichtbar).

Echte Energiefresser sind sogenannte Shader. Sie sorgen für eine realistische Darstellung der Spielszene auf dem Bildschirm, lassen aber den Stromverbrauch in die Höhe schnellen. Daher gilt: Shader ausschalten.
Quelle:  "Augsburger Allgemeine" am 18. März 2021, festgehalten im 3DCenter-Forum