Notebookcheck bringen weitere Benchmarks zum Core i7-12700H daher, der für Anfang 2022 zu erwartenden Mobile-Variante von Intels "Alder Lake". Jene stammen von MSI und womöglich aus einem Vorserien-Modell zum nächsten GE76 – was natürlich die Möglichkeit offen läßt, dass hierbei mit höheren Power-Limits als regulär operiert wurde und somit die Vergleichsweise, welche auf einem Durchschnitt aller bei NBC getesteten Notebooks basieren, nicht mehr passen. Denn immerhin geht es im Cinebench R20/23 Multithread-Test jeweils um +55% gegenüber einem Core i7-11800H nach oben, der kürzlich schon verbreitete Geekbench-Test zeigte an dieser Stelle einen Performance-Gewinn von "nur" +40% an. Insofern kann es durchaus sein, dass die konkrete Ergebnishöhe dieser Cinebench-Tests unsolide ist bzw. mit zu hohem Power-Limit entstand.
Hardware | GB5/ST | GB5/MT | CB20/ST | CB20/MT | CB23/MT | |
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Core i7-12700H | ADL, 6C+8c/20T | 1340 | 11138 | 689 | 7158 | 18501 |
Core i7-11800H | TGL, 8C/16T, 45W TDP | 1474 | 7958 | 573 | 4609 | 11913 |
Ryzen 7 5800H | Cezanne, 8C/16T, 45W TDP | 1326 | 7038 | 548 | 4679 | 12119 |
Apple M1 Max | 8C+2c/10T | 1749 | 11542 | 390 | 2735 | 12385 |
Quellen: Geekbench von Apisak @ Twitter, Geekbench-Datenbank & früherer 3DC-Meldung; Cinebench von Notebookcheck |
Die Tendenz ist allerdings klar und wird durch diese neuerlichen Vorab-Benchmarks untermauert: Alder Lake bringt im Mobile-Segment einen großen Performance-Sprung unter Multithreading. Im Fall der Cinebench-Werte wird dies dann auch unter Singlethread-Bedingungen nachgewiesen, wo eventuell falsche Power-Limits keine Rolle spielen dürften. Dort legt der Core i7-12700H glatte +20% auf den Core i7-11800H oben drauf, ziemlich exakt entsprechend dem mittels der Golden-Cove-Kerne erzielten IPC-Gewinn. Beide Disziplinen zusammengenommen zeigen darauf hin, dass auch in einem breiten Benchmark-Feld mit einem gewissen Anteil an nur auf Taktrate und IPC skalierenden Benchmarks ein erheblicher Performance-Sprung für Alder Lake Mobile gegenüber dem bisherigen Tiger Lake ansteht. Zu beachten wäre, dass dies dann alles mit einer geringeren Anzahl an Performance-Kernen erreicht wird: Denn Alder Lake bringt im Mobile-Segment maximal 6 Performance-Kerne (+ 8 Effizienz-Kerne) daher, gegenüber bis zu 8 Performance-Kernen bei Tiger Lake.
Twitterer Apisak weist auf einen Benchmark-Wert des Core i5-12400 unter dem PudgetBench hin, welcher gegenüber dem Ryzen 5 5600X ziemlich gleichwertig ausfällt – und damit einmal mehr zugunsten der non-K-Modelle von Alder Lake spricht. Allerdings bringt es nicht viel jene anhand einzelner herumfliegender Benchmark-Werte genauer zu beurteilen: Zu den größeren Modelle Core i7-12700 und Core i9-12900 fehlt derzeit die Angabe des Power-Limits – und Vorab-Werte könnten auf falschen Power-Limits aufgenommen worden sein. Und bei den non-K-Modellen unterhalb des Core i5-12600K ist zu beachten, dass jene allesamt keine Effizienz-Kerne tragen und somit ein gänzlich anderes Performance-Bild aufweisen können. Die bisherige Regel bei Intel-Prozessoren, dass die non-K-Modelle meist nur ein paar Prozentpunkte zurückhängen, muß bei Alder Lake somit nicht mehr zutreffen. In diesem Fall sind somit tatsächlich die Ergebnisse größerer Benchmark-Felder abzuwarten, um eine solide Aussage zur Performance-Differenz von K/KF-Modellen und non-K-Modellen von Alder Lake formulieren zu können.
Nachzutragen zu nVidias Quartalszahlen wäre noch der Punkt von nVidias CMP-Beschleuniger für explizite Cryptomining-Aufgaben: Jene haben sich zuletzt deutlich schlechter verkauft, der Quartalsumsatz mit CMP-Beschleunigern ging zwischen zweiten zu dritten Quartal von 266 auf 105 Mill. Dollar zurück. Damit ist dieses Geschäftsfeld für nVidia kurz vor der Grenze zur Nichtbedeutsamkeit – und ändert vor allem nichts an den Problemen des regulären Grafikkarten-Marktes in Bezug auf die (bekannten) dauerhaft überhöhten Preislagen. Augenscheinlich gab es somit einen gewissen Anfangseffekt für die CMP-Beschleuniger, aber nachfolgend überwiegen für deren Abnehmer wohl die Nachteil: Zumeist handelt es sich um alte Turing-Technologie mit nur mittelprächtiger Mining-Power zu einer schlechten Energieeffizienz. Vor allem aber spricht der mangelnde Wiederverkaufswert gegen CMP-Beschleuniger, da selbige nicht als reguläre Grafikkarte verwendbar sind – letzteres gilt dann auch für die zwei Ampere-basierten CMP-Lösungen.