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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Dezember 2014

In unserem Forum sind weitere Links zu Zauba-Listungen von durch die Welt versandten neuen AMD-Grafikkarten aufgetaucht. Inzwischen werden die Herstellerbezeichnungen leider immer kryptischer, fehlt zuletzt sogar der Herstellername – nur an den von AMD früher schon benutzten Produktkennungen läßt sich ausmachen, daß es sich hierbei um AMD-Grafikboards handeln muß. Die Preislagen der neuerlich versandten Karten schwanken allerdings zwischen 160 und 330 Euro, hierbei dürfte es sich also kaum um Platinen mit Fiji- oder Bermuda-Chip handeln. Entweder kommt AMD mit noch weiteren neuen Grafikchips für Mainstream- und Performance-Segment daher – zur Zeit schwirren noch die Codenamen Litho, Strato, Samoa & Amethyst herum – oder aber AMD benutzt frühere Grafikchips in Form von Rebrandings, um die Radeon R300 Serie nach unten hin aufzufüllen, auch in diesem Fall würde man schließlich neue Testboards zu den eigenen Testeinrichtungen verschicken.

Wieviel an der Radeon R300 Serie neu ist und wieviel Rebranding, ist sowieso eine der großen offenen Fragen. Zuletzt ist AMD eher zur Strategie des "Rolling Release" übergegangen – sprich, man schickte auf allen Fronten neuen Chips mit neuen Technologie-Stufen heraus, wenn diese fertig waren und wartete nicht darauf, jene zusammen in Form einer Technologie-Generation gemeinsam zu veröffentlichen. Deswegen schwirren derzeit mindestens drei verschiedene GCN-Ausbaustufen durch die Gegend, wobei alle jene im aktuellen AMD Grafikchip-Portfolio noch benutzt werden. Irgendwann hofft man natürlich auf eine generelle Ablösung dieses Mischmaschs – was aber entgegen der genannten AMD-Strategie steht. Gut möglich also, daß AMD zwar an der absoluten Leistungsspitze mit Fiji & Bermuda etwas neues bringt sowie im mittleren Bereich offenbart, was im Tonga-Chip noch drinsteckt – aber danach das Angebotsportfolio der Radeon R300 Serie mit früheren Grafikchips auffüllt, möglicherweise sogar mit solchen, die schon bei der Radeon HD 7000 Serie dabei waren.

Das japanische Hermitage Akihabara (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) vermeldet einen Launchtermin zur GeForce GTX 960: Am 22. Januar 2015 soll es so weit sein – dies wäre ein Donnerstag und somit typisch für nVidia. Großartige Daten zu neuen nVidia-Grafikkarte wurden nicht genannt, nur der (zu erwartende) einzelne 6polige Stromstecker sowie eine Preislage von um die 170 Euro. Damit würde die GeForce GTX 960 preislich die GeForce GTX 760 beerben, welche derzeit ab für ab 180 Euro angeboten wird. Der niedrige angepeilte Preispunkt zeigt indirekt deutlich in Richtung der Benutzung des GM206-Chips, denn der GM204-Chip ist für eine Nutzung im Preisbereich unterhalb von 200 Euro derzeit sicherlich noch zu teuer bzw. nVidia zu wertvoll.

Die große preisliche Lücke zur GeForce GTX 970, welche immer noch ab 300 Euro kostet, überrascht allerdings etwas: Sicherlich kann nVidia zwischen GeForce GTX 960 & 970 zumindest kurzfristig noch die "alten" GeForce 700 Lösungen abverkaufen, doch mittelfristig benötigt man hier eigentlich noch eine Zwischenvariante. Ob jene aus einer weiteren Abspeckung des GM204-Chips ("GeForce GTX 965") oder einer schnelleren GM206-Varianten ("GeForce GTX 960 Ti") aquiriert wird, bliebe noch abzuwarten. Aufgrund des genannten niedrigen Preises der GeForce GTX 960 ergibt sich durchaus die Möglichkeit, es könnte sich hierbei nicht um den Vollausbau des GM206-Chips handeln. Allerdings sind die Hardware-Daten des GM206-Chips nach wie vor in der Schwebe, die Spannbreite reicht von 1024 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface bis zu 1280 Shader-Einheiten an einem 192 Bit DDR Speicherinterface. Man muß sich schlicht überraschen lassen, was nVidia mit der GeForce GTX 960 Ende Januar bringt bzw. wieviel vom GM206-Chip bereits in dieser Karte stecken.

Golem haben sich eingehend mit dem Thema Stacked Memory beschäftigt – sprich Speicher, welcher in der Höhe gestapelt wird, produziert als einzelne Die-Plättchen. Während es hierbei bei mobilen Gerätschaften wie Smartphones in erster Linie um Platzersparnis geht, sind im Bereich von HighEnd-Gerätschaften wie Grafikkarten oder Server-Prozessoren eher die damit möglichen größeren Speicherinterfaces und damit höheren Speicherbandbreiten interessant – als demnächst kommende Anwendung ist beispielsweise HBM-Speicher auf AMDs nächsten Grafikkarten geplant. Weil das alles aber auch nicht ganz unkompliziert ist und für viele Anwendungszwecke die höhere Speicherbandbreite gar nicht benötigt wird, werden Adaptionen für andere Themengebiete allerdings deutlich länger brauchen: Gewöhnliche PC-Prozessoren beispielsweise benötigen – außerhalb deren integrierter Grafiklösungen – keine hohen Bandbreiten, um auf Touren zu kommen, hier dürften noch für lange Zeit die bekannten DDR-Speicherformen benutzt wird.