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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Dezember 2014

Die PC Games Hardware hat sich mit der Serienstreuung von PC-Hardware beschäftigt und hierzu vier MSI GeForce GTX 970 sowie vier Intel Core i7-4790K (aus der gleichen Batch sogar) beschafft und durchgetestet. Das kurze Fazit lautet dabei, daß trotz der baugleichen und im Fall der CPUs sogar aus der gleichen Batch stammenden Hardware deutliche Unterschiede zutage treten. Der normal (ohne Übertaktung) anliegende Boost-Takt schwankte bei den Grafikkarten um immerhin 5% – was letztlich bedeutet, daß einzelne Werte zum Boost-Takt diese Fehlermarge enthalten und man sich bei Angaben zum durchschnittlichen Boost-Takt einer Grafikkarte eher auf einen Werte-Durchschnitt von mehreren Messungen verschiedener baugleicher Karten verlassen sollte. Noch deutlich waren die Differenzen im CPU-Bereich, wo dieselbe Übertaktung in einem Fall mit nur 1.24V CPU-Spannung gelang, mit einer anderen CPU dann gleich über 1.45V nötig wurden. Allerdings stehen im CPU-Bereich meistens viele Übertaktungsresultate bereit, so daß Abweichungen durch die Serienstreuung (nach einer soliden Durchschnittsbildung) weniger ins Gewicht fallen.

Die ComputerBase notiert die bislang schwache reale Produktverfügbarkeit beim Core M, dem ersten Broadwell-basierten Prozessor, welchen Intel unbedingt noch vor Jahresende bringen wollte. Technisch gesehen ist dies gelungen, rein praktisch gibt es derzeit nur zwei kaufbare Geräte und auch nur recht wenige Ankündigungen zu mehr Geräten – ein erfolgreicher Produktlaunch sieht sicherlich anders aus. Daß Intel eventuell nicht liefern konnte, ist dabei wahrscheinlich nicht einmal das Problem – wahrscheinlich war die Produktvorstellung im September einfach zu kurzfristig bemessen, damit die Notebook-Hersteller regelrecht neue Notebook-Designs noch vor Jahreswechsel aus der Taufe heben konnten. Immerhin handelt es sich beim Core M um eine neue Klasse an Prozessoren, mit einer zwar auf Atom-Niveau liegenden TDP, dafür aber dramatisch höherer Leistung. Vermutlich dauert daher die Produktentwicklung so lange – bleibt zu hoffen, daß dies bei den kommenden Notebook-Modellen von Broadwell nicht so zäh läuft, diese sollten eigentlich aufgrund der engen Verwandschaft zur vorhergehenden Haswell-Generation schneller zu adaptieren sein.

Wie die DigiTimes berichtet, werden die Notebook-Hersteller für das nächste Jahr kaum noch neue Notebooks mit Touchscreen-Display auflegen. Derzeit werden die letzten Bestände verkauft, neue Modelle für das nächste Jahr werden nicht mehr erwartet, da sich diese Idee letztlich nicht bei regulären Notebooks durchgesetzt hat – die Touchscreen-Bedienung wurde von den Anwendern am Ende nicht genutzt, machte die Notebooks aber deutlich teuer und damit schwieriger abzusetzen. Interessant ist, daß man für diese Erkenntnis nun inzwischen zwei Jahre seit dem Launch von Windows 8 benötigte – eine einfache Marktanalyse vor dem Launch von Windows 8 und selbst nur das simple Befragen einer Handvoll an Experten hätte diese Erkenntnis auch schon vor zwei Jahren erbringen können. Die PC-Industrie ist hier Microsoft leider blindlings gefolgt (oder musste folgen?) – und hat hoffentlich aus diesem ökonomischen Desaster den Erkenntnisgewinn gezogen, daß man nicht in allen Dingen den Präsentationen und Versprechungen aus Redmond vertrauen darf.

TweakPC und die ComputerBase berichten über schlechte PC-Verkaufszahlen bei den Triple-A-Spielen "Call of Duty: Advanced Warfare" und "Far Cry 4" – trotz aber weiterhin insgesamt guter Verkaufszahlen über alle Systeme betrachtet. Während dies bei CoD durchaus mit den Kritiken an den direkten Vorgängern zusammenhängen kann, welche nun an "Advanced Warfare" ausgelassen werden, überrascht dies bei FC4 etwas – da hier sowohl Vorgänger als auch aktuelles Spiel eigentlich hoch gelobt wurden. Sicherlich wird hier die Raubkopierer-Quote mit hineinspielen, welche auf den aktuellen Konsolen derzeit noch bei zero liegt – aber womöglich sind klassische Shooter inzwischen auch nur noch ein Randthema auf dem PC, verbringt das PC-Publikum gemäß seines höheren Altersschnitts lieber seine Zeit mit komplexeren Spielen wie beispielsweise Skyrim.

Ganz allgemein betrachtet ist die Genre- und Titelvielfalt auf dem PC einfach höher und verteilen sich daher die Umsätze stärker auf viele Genres und Titel, während sich auf den Konsolen die großen Umsätze naturgemäß auf eine überschaubare Anzahl an Titeln konzentrieren. Für die Spielepublisher ergibt dies natürlich keine großen Anreize, viel zugunsten des PCs zu tun – der große PC-Umsatzberg über alle Spieletitel hinweg nutzt nichts, wenn das einzelne Spiel keinen großen PC-Umsatz generieren kann. Die bekannten und gefürchteten lieblosen PC-Umsetzungen lassen sich über diese Zahlen in jedem Fall besser klären. Sinn macht für die Spieleentwickler eine aufwendige Arbeit zugunsten des PCs nur dort, wo auch auf dem PC regelmäßig (richtig) viele Spieler warten – so bei den alljährlichen Sport-Titeln wie auch bei Genres, die sowieso nur auf dem PC funktionieren.