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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Januar 2017

Ein Hardwaretest von Hot Hardware enthält auch (ein paar) Gaming-Benchmarks der Quadro P6000 – einer GP102-Lösung im Vollausbau dieses nVidia-Grafikchips. Dabei zieht die Quadro P6000 der Titan X (Pascal) um immerhin ~12% davon – genauer läßt sich das angesichts von nur zwei Gaming-Benchmarks nicht sagen, aber die grobe Tendenz sollte schon stimmen. Angesichts von nominell nur 7% mehr Rechenleistung und allerdings gleich 10% weniger Speicherbandbreite (durch einen niedrigeren Speichertakt) überrascht dieses Ergebnis dennoch etwas. Als einzigen anderen Hardware-Unterschied hat die Quadro-Lösung nur noch einen auf 24 GB verdoppelten Speicher, was allerdings im Gaming-Bereich keine Rolle spielen sollte. Bezogen auf die kommende GeForce GTX 1080 Ti darf man dieses Ergebnis dann durchaus dahingehend deuten, als das die bei der GeForce GTX 1080 Ti durch den Verzicht auf GDDR5X-Specher niedrigere Speicherbandbreite wohl kaum so große praktische Auswirkungen haben dürfte, wie dies beim Blick auf die nominelle Speicherbandbreite erst einmal aussieht. Gleichzeitig zeigt die gute Gaming-Performance der Quadro P6000 auch an, daß da durchaus noch Spielraum ist beim GP102-Chip – welchen nVidia womöglich mit einer zukünftigen "Titan X Black (Pascal)" im Rahmen der GeForce 2000 Serie ausnutzen könnte.

Eine Innovation, welcher eigentlich für das Jahr 2016 vorgesehen war und dann aber etwas aus dem Blickfeld geraten ist, liegt im Shader Model 6, welches einstmals im Rahmen eines Updates zu DirectX 12 zum Jahresende 2016 erscheinen sollte. Seit der ursprünglichen Meldung im März 2016 hat man davon jedoch nichts mehr gehört – obwohl Updates, welche Vereinfachungen zugunsten von Software-Programmierern mit sich bringen sollen, eigentlich nie wirklich in Gefahr sind, unvermittelt gestrichen zu werden (während man bei neuen Features durchaus das Risiko hat, am Markt vorbeizuentwickeln). Allenfalls wäre es denkbar, das jenes Shader Model 6 dann doch ein paar Hardware-Voraussetzungen in sich hat und daher bewußt zurückgehalten wird, bis entsprechende Hardware seitens AMD und nVidia greifbar wird. In jedem Fall bleibt zu beobachten, wie es in dieser Frage weitergeht – und da DirectX 12 nun allgemein auf einen großen Vormarsch im Jahr 2017 und nachfolgend eingeschätzt wird, sind alle diesbezüglichen Innovationen natürlich besonders betrachtenswert.

Zur Performance-Einordnung der GeForce GTX 1060 3GB gab es die gar nicht einmal so einfach von der Hand zu weisende Kritik, weshalb jener Artikel nicht gleich eine Performance-Neueinordnung der Radeon RX 480 vornimmt – wenn nur wenige Tage vorher sich eine Newsmeldung genau mit diesem Thema beschäftigte hatte und hierzu einen ersten Test präsentieren konnte, bei welchem die Radeon RX 480 8GB schon auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 1060 6GB herauskam. Diese Argumentationslinie ist nicht wirklich falsch – allerdings geschah der Hinweis auf jenen Test eben wirklich nur als Hinweis darauf, das ein solcher existiert – während hingegen die Festsetzungen von Index-Werten im Performance-Index immer auf möglichst vielen Tests basieren, schon allein um nicht am Ende den Ergebnissen einzelner Ausreißer aufzusitzen. Auf Basis eines einzelnen Tests ist daher (noch) keine neue Performance-Einordnung der Radeon RX 480 möglich. Vielmehr war gerade diese Newsmeldung auch als Hinweis an andere Hardware-Tester gedacht, das sich hier eine interessante Entwicklung ergibt und man demzufolge dieses Duell von Radeon RX 480 8GB gegen GeForce GTX 1060 6GB ebenfalls nochmals neu auflegen sollte – natürlich mit dem Hintergedanken verbunden, darüber zu einer griffigen Anzahl an neueren Tests zu kommen, welche letztendlich dann doch die Performance-Neueinordnung der Radeon RX 480 ermöglichen werden.

Eine völlig neue Bedeutung für das "Smart" in "SmartTV" eröffnen derzeit die Programmierer von Erpressungs-Trojanern, welche laut Heise damit nun erste TV-Geräte angreifen. Vor dieser Möglichkeit sollen Sicherheitsforscher schon den längerem gewarnt haben – und in der Tat lädt die Kombination von altem Android ohne Sicherheits-Updates und keinerlei Support-Interesse seitens der TV-Hersteller zu diesem Hack geradezu ein. Allerdings müsste die Ransomware-Betreiber zur eigenen Geschäftsoptimierung noch etwas an ihrer Preislage pfeilen: 500 Dollar zahlt nun niemand, um das SmartTV wieder funktionstüchtig zu bekommen, wenn selbst der Service-Techniker günstiger ist und in Deutschland das ganze wohl sogar ein Garantiefall wäre. Zudem lassen sich auf einem SmartTV (üblicherweise) auch keine privaten Dokumente verschlüsseln, der einzige Antrieb zur Lösegeld-Zahlung liegt also in der Bequemlichkeit, jetzt so schnell wie möglich wieder Fernsehen zu können. Nichtsdestotrotz sind Smart- und IoT-Gerätschaften wegen ihrer einfachen bis nicht vorhandenen Sicherheitsarchitektur ein dankbares Angriffsziel für Erpressungs-Trojaner, hier könnte es in Zukunft durchaus noch zu größeren Bedrohungslagen kommen. Wenigstens dürften dann endlich einmal die Gerätehersteller aufwachen und grundsätzliche Sicherheitsanstrengungen für diese Geräteklasse in Angriff nehmen (aka dazu gezwungen werden).